Die Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VvaG ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die Itzehoer Versicherungen besitzen 745.765 Mitglieder.
Am 10. November 1906 fanden sich 47 Männer im Kieler Hotel „Germania“ ein, um die Gründung eines neuen Vereins zu verhandeln. Einige Grundgedanken und Forderungen der Gründungsväter Otto Schwenck und Johannes Wieckhorst, des ersten Vorsitzenden und Mitbegründers des Vereins, waren:
Der Gründungsfond bestand aus barer Einzahlung von 10.000,- Goldmark und fünf Wechseln über je 3.000,- Mark. Dieser konnte bereits nach wenigen Jahren aufgrund guter Geschäftsergebnisse an die Sponsoren zurückgezahlt werden. Der so gegründete Landwirtschaftliche Haftpflichtversicherungsverein nahm am ersten März des Jahres 1907 seinen Geschäftsbetrieb mit der Geschäftsstelle Elskop auf und hatte bereits bei Gründung 10.138 Mitglieder; am Ende des Jahres 1907 war der Verein schon auf 16.368 Mitglieder angewachsen. Im Jahre 1910 wurde die Hauptgeschäftsstelle aus dem Marschendorf Elskop in die Carlstraße nach Itzehoe verlegt.
1930, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise und der allgemeinen Not wagt der Haftpflichtversicherungsverein den Schritt zum Kfz-Haftpflichtversicherer, der heute größten Sparte der Itzehoer Versicherungen. Im Jahr 1939 war die Zahl der versicherten Kraftfahrzeuge (meist PKW) bereits auf 4.000 angestiegen.
Die Zahl der Mitglieder stieg nach 1945 von 32.603 nur langsam bis 1950 auf 33.600 an. Von 1951, besonders durch die Zunahme der in der Landwirtschaft benutzten Kraftfahrzeuge und den Eingang von Jagdhaftpflichtversicherungen stieg die Mitgliederanzahl bis 1955 schnell auf über 44.000 Mitglieder. Mit zunehmender Motorisierung wurde mit der Aufnahme der Kaskoversicherung erstmals Versicherungsschutz jenseits des Schutzes von Ansprüchen Dritter gegenüber dem Mitglied angeboten und das Kfz-Versicherungsangebot ergänzt und mit der Aufnahme der Insassenunfallversicherung 1971 komplettiert.
1960 waren zum letzten Mal mehr Schlepper als Personenwagen versichert, danach überwogen zunehmend die Personenwagen. Dies symbolisiert den Wandel vom reinen landwirtschaftlichen Versicherer zum Versicherer für Privatkunden. Um der reibungslosen Verwaltung des wachsenden Vertragsbestandes und damit auch der wachsenden Mitarbeiteranzahl gerecht zu werden, wurde 1970 nach eineinhalbjähriger Bauzeit die jetzige Konzernzentrale in Itzehoe am Itzehoer Platz bezogen.
1978 folgte die Aufnahme von Sachversicherungen; in der ersten Hälfte der achtziger Jahre war geprägt durch moderates Wachstum. In diesen Jahren wandelte sich der Verein vom Haftpflicht- und Kraftfahrtversicherer zu einem Kompositversicherer, der dem Kunden alle Finanz- und Versicherungsprodukte anbietet. Ab 1979 betrieb der Verein die Allgemeine Unfallversicherung; durch den steigenden Bedarf nach privater Altersvorsorge wurde 1983 die Gründung der Itzehoer Lebensversicherungs-AG beschlossen. 1984 wurden die ersten Lebensversicherungen aufgenommen. Erstmals bot die Itzehoer nicht nur im Verein, sondern über eine Tochter Versicherungsschutz an. Der Grund hierfür liegt in der in Deutschland vorgeschriebenen Spartentrennung.
Ab 1986 wurde mit der Vermittlung von Krankenversicherungen begonnen; 1988 die Gründung der Finanz- und Versicherungsvermittlungs GmbH (später IHM Itzehoer HanseMerkur Finanz- und Versicherungsvermittlungs GmbH) und 1995 die Gründung der Itzehoer Rechtsschutz-Schadenservice GmbH und Aufnahme von Rechtsschutzversicherungen vorgenommen.
1996 erfolgte der Zusammenschluss mit der bis dato zweitältesten Brandgilde Deutschlands, der Schleswig-Holsteinischen Brandgilde von 1691 a.G. zur Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Ein im Rahmen der Fusion gegründeter Beirat hat die Funktion, der Entfremdung von Interessen der Mitglieder – insbesondere der aus der Geschichte der Brandgilde entstandenen – entgegenzuwirken. Um den Vertrieb Itzehoer Versicherungsprodukte auch bundesweit anbieten zu können, wurde 1997 der Maklervertrieb über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus aufgebaut.
2004 erfolgte die Gründung der Deutschen Pensionskasse (DPK) zusammen mit der Continentale, HanseMerkur Versicherungsgruppe, INTER Versicherungen sowie die Sach- und Haftpflichtversicherung des Bäckerhandwerks VVaG (SHB), welche im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung (bAV) mit Alters-, Hinterbliebenen- und Invaliditätsschutz alle Versorgungsrisiken abdecken.
2011 erwerben die Itzehoer Versicherungen den Direktversicherer AdmiralDirekt.de, die deutsche Niederlassung des britischen Versicherers Admiral Group plc. Die 100-prozentige Direktvertriebstochter der Itzehoer Versicherungen hat sich auf Kfz-Versicherungen für private Pkw spezialisiert. Die AdmiralDirekt.de GmbH wies schon bei der Übernahme durch die Itzehoer Versicherungen einen Kundenbestand von ca. 33.000 Policen und eine Schadenquote von 80 Prozent für das Geschäftsjahr 2010 aus. Im Juni 2012 wies die AdmiralDirekt.de GmbH einen Versicherungsbestand von über 100.000 Policen auf.
Zur Konzerngruppe der Itzehoer Versicherungen gehören:
Website: www.itzehoer.de
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