Das Versicherungsprinzip
Apotheken-Assecuranz

 

Mit Versicherung wird das Grundprinzip der kollektiven Risikoübernahme bezeichnet: Viele Apothekerinnen oder Apotheker zahlen einen Geldbetrag in die Kapitalsammelstelle Versicherer ein, um beim Eintreten eines entsprechenden Schadens, dem Versicherungsfall, aus dieser Kapitalsammelstelle einen Schadenausgleich zu erhalten. Da der Versicherungsfall nur bei wenigen versicherten Apotheken eintreten wird, reicht das Vermögen der Kapitalsammelstelle bei bezahlbarem Beitrag aus. Voraussetzung ist, dass der Umfang der Schäden statistisch abschätzbar ist und demnach mit versicherungsmathematischen Methoden der von jedem Mitglied des Kollektivs benötigte Beitrag bestimmbar ist.

Bevor ein Risiko in einer Apotheke richtig versichert werden kann, muss es erkannt, bewertet und der Umgang mit dem pharmazeutischen Risiko festgelegt werden. Mit diesem Prozess, welcher als Vorstufe jedem Versicherungsabschluss vorausgehen sollte, befasst sich das Risikomanagement. Risikomanagement oder Risk-Management ist der gesamtheitliche Umgang mit Risiken. Eine generelle, einfache Definition von Risiko ist Unsicherheit. Die Komponenten eines Risikos sind:

• Ein Wert (Sache, Person, Prozess, System, Zustand)
• Die Gefahren, welchen die Werte ausgesetzt sind
• Die Auswirkungen, wenn sich die Gefahr am Wert verwirklicht
  (direkte und indirekte finanzielle und nicht-finanzielle Auswirkungen).

Weitere Dimensionen von Risiko sind Eintrittswahrscheinlichkeit und Häufigkeit. Die Versicherungswirtschaft oder der Versicherungsmarkt kümmert sich primär um die durch einen Versicherer versicherbaren Risiken. Nur ein Teil aller Apothekenrisiken ist durch einen Versicherer versicherbar. Weitere Risiken sind in anderer Art und Weise absicherbar, wie zum Beispiel das Risiko von sinkenden Aktienkursen durch Optionen. Außerdem gibt es die Versicherungswirtschaft konkurrierende oder ergänzende Techniken, wie die Verbriefung, welche den Kapitalmarkt zur finanziellen Absicherung von Risiken anzapft. Viele Risiken sind nicht oder nur teilweise auf andere überwälzbar, wie das Risiko des Unternehmers, dass ein neu lanciertes Produkt am Markt keinen Erfolg hat; könnte man dieses Risiko voll abwälzen, hätte man auch kein Recht auf einen Gewinn. Denn der Gewinn ist der Lohn für eingegangene Risiken.

Welches die richtigen Instrumente, die richtige Methoden im Umgang mit Risiken in den Apotheken sind, ist eine Frage, welche das Risikomanagement zu beantworten hilft. Vielfach ist die Antwort nicht ein Allheilmittel, sondern ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen. Ein kritischer Schritt im Umgang mit Risiken ist die Erkennung von pharmazeutischen Risiken, denn mit nicht erkannten Risiken bei Apothekern kann auch nicht planmäßig umgegangen werden.

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