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  • 03.05.2025 – Apotheken-News: Apothekeninhaber müssen ihre Altersvorsorge neu absiche
    03.05.2025 – Apotheken-News: Apothekeninhaber müssen ihre Altersvorsorge neu absiche
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Viele Versorgungswerke verlieren durch Abschreibungen an Substanz. Apothekeninhaber sind doppelt betroffen und müssen ihre Vorsorgestrate...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apothekeninhaber müssen ihre Altersvorsorge neu absichern

 

Versorgungswerke verlieren durch Wertverluste an Stabilität und Vertrauen


Versorgungswerke verlieren an Vertrauen, Substanz und Steuerungsfähigkeit. Apothekeninhaber müssen handeln, bevor sich Rentenlücken manifestieren und wirtschaftliche Fehlentscheidungen verfestigen. Die sinkende Kapitalbasis vieler Einrichtungen stellt die langfristige Tragfähigkeit ihrer Versorgungsversprechen infrage. Beitragserhöhungen drohen, Leistungsanpassungen sind unausweichlich, und die politische Begleitung bleibt auffällig passiv. Die betriebliche Altersvorsorge wird damit zur unternehmerischen Kernfrage. Wer weiterhin allein auf das System vertraut, riskiert wirtschaftliche Unsicherheit und gesellschaftliche Schieflagen.


Die wirtschaftliche Stabilität der berufsständischen Versorgungswerke wird zunehmend infrage gestellt. Für viele Apothekeninhaber markiert dies einen tiefgreifenden Einschnitt in ihre finanzielle Planbarkeit. Über Jahrzehnte hinweg galten die Versorgungswerke als verlässliche Institutionen. Ihre Versprechen waren einfach: kontinuierliche Beiträge im aktiven Berufsleben, lebenslange Versorgung im Alter. Doch dieses System gerät ins Wanken. Der massive Druck aus der geldpolitischen Vergangenheit, die abrupt gestiegene Zinsdynamik und die zunehmende Abwertung langlaufender Kapitalanlagen führen zu realen Substanzverlusten in den Rücklagen der Einrichtungen.

Vor allem in Schleswig-Holstein und Hessen wurden in den vergangenen Monaten umfangreiche Abschreibungen öffentlich. Auch in anderen Bundesländern offenbaren sich stille Risiken. Die Marktverwerfungen der letzten Jahre treffen insbesondere solche Versorgungswerke hart, die in illiquide oder renditestarke, aber hochvolatilen Anlageklassen investierten. Immobilienfonds, Private-Equity-Beteiligungen und langfristige Staatsanleihen büßen deutlich an Wert ein. Die Folgen zeigen sich nicht nur auf dem Papier, sondern wirken sich zunehmend auf die Handlungsfähigkeit der Träger aus. Die gesetzlichen Anforderungen zur Marktbewertung führen zu bilanziellen Korrekturen, die keinen unmittelbaren Liquiditätsabfluss bedeuten, aber das Vertrauen untergraben.

Für Apothekenbetreiber ist diese Entwicklung von doppelter Tragweite. Als beitragszahlende Mitglieder sind sie selbst in ihrer Altersvorsorge betroffen. Gleichzeitig stehen sie als Arbeitgeber in der Pflicht, ihren Mitarbeitenden ein verlässliches Versorgungssystem zu bieten. Ein Ausgleich durch höhere Beitragssätze, die der Finanzlage der Versorgungswerke Rechnung tragen sollen, würde jedoch direkt auf die Betriebskosten durchschlagen. In einer Zeit, in der viele Apotheken ohnehin mit wirtschaftlichem Druck, Lieferengpässen und Personalmangel kämpfen, wäre das eine zusätzliche Belastung mit strukturellen Konsequenzen für den gesamten Berufsstand.

Zudem stellt sich die Frage nach der Fairness innerhalb des Systems. Die intergenerationelle Balance ist ins Rutschen geraten. Während ältere Mitglieder von den historischen Renditen profitieren konnten, tragen jüngere Generationen nun die Risiken eines überdehnten Modells. Die faktische Umlage, die in Form steigender Beiträge aufrechterhalten wird, verschärft diese Schieflage. Eine dauerhafte Entsolidarisierung ist nicht ausgeschlossen, wenn die Versorgungswerke es nicht schaffen, das Vertrauen zurückzugewinnen. Dazu braucht es Transparenz, eine ehrliche Kommunikation der Risiken und einen klaren Plan zur Sicherung der Leistungsfähigkeit.

Betriebswirtschaftlich bedeutet dies für Apothekeninhaber, ihre Vorsorgestrategie grundlegend zu überdenken. Wer sich bislang ausschließlich auf das Versorgungswerk verlassen hat, muss umdenken. Die Entwicklung erfordert zusätzliche Vorsorgeschichten – sei es in Form von privater Altersvorsorge, betrieblicher Rücklagenbildung oder sachwertorientierten Investitionen. Die Abhängigkeit von einem einzigen Versorgungsträger ist angesichts der strukturellen Risiken nicht länger tragfähig. Das betrifft nicht nur den Inhaber selbst, sondern auch seine Mitarbeitenden, deren Vertrauen in die Zukunft des Berufsstandes unmittelbar mit der Stabilität der Versorgungseinrichtungen verknüpft ist.

Die Versorgungswerke ihrerseits müssen jetzt zeigen, dass sie reformfähig sind. Das bedeutet nicht nur, Risiken besser zu streuen und passgenauer zu steuern, sondern auch neue Formen der Mitgliederkommunikation zu etablieren. Finanzberichte, die bloß Zahlen nennen, reichen nicht mehr aus. Erforderlich ist eine offene Debatte über Zielrenditen, Risikopuffer und Leistungsanpassungen. Nur so lässt sich verhindern, dass ein zentrales Instrument der berufsständischen Selbstverwaltung zum Sanierungsfall wird.

Die Altersvorsorge der Apothekerschaft steht damit an einem entscheidenden Wendepunkt. Wer jetzt nicht handelt, verliert. Wer nur verwaltet, verspielt Vertrauen. Und wer sich allein auf vergangene Stabilität verlässt, wird von der Realität überrollt.

 
Kommentar:

Die Versorgungswerke der Freien Berufe stehen vor einer strukturellen Zerreißprobe. Was über Jahrzehnte als verlässliches Versorgungsmodell gepriesen wurde, zeigt nun massive Fehlkonstruktionen. Die Rücklagen erodieren, die Risikopuffer bröckeln, und die Kommunikation gegenüber den Mitgliedern bleibt weit hinter dem zurück, was in dieser Lage erforderlich wäre. Die Institutionen, die einst für Sicherheit standen, versagen aktuell in einer ihrer zentralen Aufgaben: dem Schutz der Altersvorsorge gegen systemische Marktverwerfungen.

Verantwortlich dafür ist nicht ein plötzlicher Schock, sondern ein jahrelanges Verharren in Bequemlichkeit. Die Niedrigzinsphase hätte den Trägern der Versorgungswerke als Alarmsignal dienen müssen. Doch anstatt neue Wege der Kapitalanlage zu erschließen und das Risikomanagement zu modernisieren, wurde zu lange an scheinbar bewährten Strukturen festgehalten. Heute sehen wir die Folgen dieser strategischen Passivität: Abschreibungen in zweistelliger Millionenhöhe, Rücklagenverluste, wachsende Beitragsrisiken und ein fundamentaler Vertrauensschwund unter den Mitgliedern.

Die Politik macht es sich derweil einfach. Berufsständische Versorgung wird gern als Musterbeispiel für funktionierende Selbstverwaltung zitiert, solange keine Probleme öffentlich werden. Doch diese Haltung ist bequem und feige. Denn es handelt sich nicht um ein rein internes Problem. Wenn Apothekenbetreiber ihre Altersvorsorge verlieren, wenn Fachkräfte ihren Berufsstand verlassen, weil sie keine Perspektive sehen, dann ist das ein gesellschaftliches Problem. Dann geht es um soziale Sicherheit, wirtschaftliche Stabilität und generationengerechte Verantwortung.

Die Standesorganisationen haben es versäumt, frühzeitig auf Reformen zu drängen. Stattdessen wurde das System verteidigt, obwohl es längst stotterte. Eine kritische Debatte wurde unterbunden, Hinweise aus der Praxis ignoriert. Heute rächt sich diese Selbstzufriedenheit. Und die Last tragen diejenigen, die am wenigsten Einfluss auf das System haben: junge Mitglieder, selbstständige Apothekenbetreiber, berufliche Einsteiger. Sie zahlen die Beiträge für ein System, das ihnen womöglich nie die versprochenen Leistungen bieten wird.

Es ist Zeit für einen radikalen Neustart. Dazu gehört die Offenlegung aller Risiken, die Anpassung der Anlagestrategien, die Senkung von Verwaltungsaufwand und vor allem eine ehrliche Kommunikation mit den Mitgliedern. Wer die Realität weiter beschönigt, schadet dem System. Wer notwendige Schritte hinauszögert, gefährdet Existenzen. Die Ära der stillen Verwaltung ist vorbei. Jetzt braucht es mutige Entscheidungen, klare Verantwortlichkeiten und strukturelle Konsequenzen.

Die Versorgungswerke müssen sich neu erfinden oder sie werden überflüssig. Für die Apotheken bedeutet das: nicht länger abwarten, sondern selbst handeln. Wer seine finanzielle Zukunft sichern will, darf sich nicht mehr auf Versprechen verlassen, sondern muss selbst aktiv werden. Die Risiken sind bekannt. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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