Unheilvolle Profis
„Die vergangenen Jahre waren von IT-Sicherheitsvorfällen geprägt wie nie zuvor.“ So heißt es im aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Zahl der Cyberangriffe nimmt zu – laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom ist mittlerweile jedes zweite Unternehmen in Deutschland bereits von Spionage, Sabotage oder Cyber-Erpressung betroffen. Die Täter gehen dabei immer professioneller vor. Zur Verdeutlichung: Die Zahl der verschiedenen Versionen von Erpressungssoftware ist laut Angaben des amerikanischen Virenschutz-Experten McAfee Mitte 2017 auf über zehn Millionen gestiegen.
Datensicherheit? Von wegen!
Viele Unternehmen fühlen sich sicher vor einem Verlust ihrer Daten, da sie täglich ihre Daten sichern. Das Problem dabei: Oft dauert es sehr lange, bis entsprechende Malware oder ein anderes Eindringen in die Computersysteme registriert wird. Laut einer Studie des Ponemon-Instituts und von IBM wird ein widerrechtlicher Zugriff auf die Firmendaten im Durchschnitt von Unternehmen erst nach 141 Tagen bemerkt. In dieser Zeit können Malware-Programme auch die Datensicherungssysteme manipulieren – die vermeintliche Datensicherung ist in solchen Fällen wertlos, die Daten verloren.
Verschärfter Datenschutz
Durch die im Mai dieses Jahres in Kraft tretende europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) steigt das Haftungsrisiko für Unternehmen, wenn es zu einem Verlust von personenbezogenen Daten kommt. Ein Bestandteil dieser Neuregulierung: Höhere Bußgelder drohen Unternehmen dann nicht nur von staatlicher Seite, auch die zivilrechtliche Haftung wird verschärft.
Hilfe rund um die Uhr
Viele Cyberversicherungen decken nicht nur materielle Schäden ab, sie bieten ihren Kunden obendrein zahlreiche Assistance-Leistungen an. Sollte beispielsweise der Online-Shop eines Unternehmens mittels einer Denial-of-Service-Attacke betriebsunfähig gemacht worden sein, ist schnelle Hilfe nötig – insbesondere an einem Sonntag, wenn die eigene IT-Abteilung nicht zur Verfügung steht. Versicherer bieten hier oftmals Schaden-Hotlines an, die rund um die Uhr erreichbar sind. Ein wesentlicher Punkt, gerade wenn es um die Minimierung des Schadens geht.
Kostenrisiko nicht unterschätzen
Insbesondere kleine Unternehmen unterschätzen oft das Kostenrisiko – dabei stehen sie bei Cyberkriminellen genauso im Fokus, vor allem, da viele von ihnen nicht ausreichend in ihre IT-Sicherheit investiert haben. Die Branche ist dabei für viele Cyberkriminelle unerheblich, der Schaden in der Regel hoch. So liegt dieser laut den Berechnungen eines international tätigen Versicherers im Schnitt bei 46.000 Euro pro Unternehmen.
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