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hier ist der vollständige Text für Sie:
BRUSTKREBSRISIKO VERMINDERN
Berlin - Brustkrebs zählt in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen unter Frauen. Allein im
Jahr 2014 wurde bei 75.200 Frauen ein invasives Mammakarzinom diagnostiziert.
Bei rund 6.500 Frauen war ein duktales Karzinom in-situ (Vorstufe des
Brustkrebs) feststellbar. Für 17.000 der
Patientinnen endete die maligne
(bösartige) Entartung der Brustdrüse sogar tödlich. Das orale
Diabetikum Metformin soll Einfluss auf die Brustdichte nehmen und eine
rechtzeitige Diagnose begünstigen.
Brustdichte - eigenständiger Risikofaktor für Brustkrebs
Die
mammographische Brustdichte erschwert die diagnostische Früherkennung.
Dabei handelt es sich um eine, aufgrund einer zellulären Veränderung
entstehende, Gewebeverdichtung, die sich insbesondere im Bereich der
Drüsengänge manifestiert (sogenannte Mastopathie).
Die
Brustdichte als eigenständiger Risikofaktor ist hinsichtlich
einer
Krebserkrankung klinisch von großer Bedeutung. So kann eine hohe
Brustdichte das Risiko einer Brustkrebserkrankung um das fünffache steigern.
Bereits ein mittlerer Dichtebereich kann die Identifizierung eines
kleinen Karzinoms erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen. Auf die
Brustdichte kann Metformin einen positiven Einfluss nehmen.
Orales Diabetes Medikament senkt Brustkrebsrisiko
Im
Hinblick auf eine erhöhte Brustdichte konnte bereits 2012 die positive
Wirkung des Diabetes Medikaments Metformin auf die Entstehung von
Mammakarzinomen in einer repräsentativen amerikanischen Studie
nachgewiesen werden. In der retrospektiven Studie der Mayo Clinic in
Rochester (New York) wurden 68.019 Frauen im Alter von 50 bis 75
untersucht. 11.290 Frauen wiesen eine Diabetes-Erkrankung auf. Zu Beginn
der Untersuchung wurden etwa 20 Prozent der Diabetikerinnen mit
Metformin behandelt, hier wurde der Anteil im Laufe der Studie auf 55
Prozent erhöht.
Bei 754 Studienteilnehmern konnte während
Beobachtungsphase ein duktales Karzinom in situ diagnostiziert werden.
Weitere 3.273 Frauen erkrankten an einem invasiven Mammakarzinom.
Interessanterweise gab es bezüglich der Inzidenz von Brustkrebs kaum
Unterschiede zwischen den Frauen mit oder ohne Diabetes. Allerdings
konnte festgestellt werden, dass das Brustkrebsrisiko bei Frauen, die mit Metformin therapiert wurden deutlich niedriger einzustufen war.
Mit
anderen Antidiabetika beziehungsweise Insulin konnte dieses Ergebnis
jedoch nicht erzielt werden. Vielmehr stieg sogar das Brustkrebsrisiko
in den meisten Fällen sogar leicht, da sich die Brustdichte teilweise
mehr als verdoppelte. Somit konnte anhand der Studie eine positive
Wirkung von Metformin auf das Brustkrebsrisiko eruiert werden. Laut der
Studie lässt sich das Brustkrebsrisiko um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Andere
Studien, wie die der University of Copenhagen, bestätigten
das
Untersuchungsergebnis der amerikanischen Wissenschaftler. Allerdings
sind sich die Forscher bisher noch nicht einig, ob das Medikament die
Krebszellenzelle direkt beeinflusst.
Trotz steigender Neuerkrankungen, weniger Sterbefälle
Trotz
der vermehrten Fallzahl von Brustkrebs-Neuerkrankungen, ist die Zahl
der Sterbefälle rückläufig. In Deutschland liegt die sogenannte
5-Jahres-Überlebensrate bei etwa 83 bis 87 Prozent. Das liegt vor allem
an der sich stetig weiterentwickelnden Krebsforschung. Durch eine
verbesserte Früherkennung, neue Therapiekonzepte sowie intensivierte
interdisziplinäre Betreuungsformen ist es gelungen die Heilungsrate
deutlich anzuheben.
Aktuell erkrankt jede achte Frau an
Brustkrebs. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen. Ab einem Alter von
40 beziehungsweise 50 Jahren steigt das Krebsrisiko deutlich, während
eine Neuerkrankung bei Personen über 70 nur sehr selten auftritt.
Metformin – Antidiabetikum mit vielfältiger Indikation
Metformin wird für Diabetes Behandlung sowohl für Erwachsene als auch Kinder verschrieben. Das Medikament gehört zu der Gruppe der oralen Antidiabetika.
Durch die spezielle Wirkstoffzusammensetzung
(Metforminhydrochlorid)
hemmt es die Atmungskette der Mitochondrien und
die ATP Synthese, wodurch schlussendlich weniger Glukose abgegeben wird.
Schon
früher konnte bei verschiedenen Versuchsreihen ein Schutzeffekt zum
Beispiel bei Herzerkrankungen und einigen Krebsarten festgestellt
werden. Außerdem soll sich das Präparat positiv auf den
Cholesterinspiegel auswirken und das Wachstum bei Kindern anregen.
Weitere Untersuchungen weisen zudem auf ein verlangsamtes Tumorwachstum
bei Bauchspeicheldrüsenkrebs hin.
Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller
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