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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
STUDIENERGEBNISSE
Berlin - Eine US amerikanische Kontrollstudie untersuchte den Zusammenhang
zwischen Schlafmangel und Insulin-Resistenz. Dabei konnte nicht nur
festgestellt werden, dass Schlafmangel eine Resistenz begünstigen kann.
Ebenso ist ein erholsamer Schlaf in der Lage die beeinflussten
Glukosewerte auf ein Normalniveau zu bringen.
Die Diabetes Care Studie
Aus
früheren Studien ging bereits hervor, dass sich eine Verschiebung
zwischen dem Glukose- und dem Insulinstoffwechsel nach nur wenigen Tagen
Schlafmangel einstellt. Im Mittelpunkt der aktuellen Untersuchung stand
daher vor allem eine mögliche reversible Wirkung nach der Kompensation
eines Schlafdefizits.
Die Forschergruppe um Dr. Josiane Broussard
untersuchte insgesamt 19 junge, gesunde Männer ohne Anzeichen von
Übergewicht. Im Rahmen von kontrollierten Umweltbedingungen wurden den
Probanden regelmäßige Mahlzeiten zur Verfügung gestellt. Zudem hatten
alle Teilnehmer die Möglichkeit, in vier aufeinanderfolgenden Nächten
achteinhalb Stunden ruhend im Bett zu verbringen.
In den
folgenden vier Nächten wurde die Ruhephase auf viereinhalb Stunden
reduziert. In der fünften Nacht war eine Schlafphase von zwölf Stunden
und in der sechsten Nacht je nach Bedarf bis zu zehn Stunden vorgesehen.
Jede dieser drei Einheiten wurde mit einem intravenösen Glukosetoleranztest bei den teilnehmenden Personen beendet.
Erholungsphase bringt Insulinsensitivität auf Normalniveau
Durchschnittlich
betrug die Schlafdauer unter normalen Bedingungen 7,8 Stunden. Während
der verkürzten Ruhephase wurden 4,3 Schlafstunden erreicht. Die
verlängerte Ruhephase hernach wurde mit durchschnittlich 10 Stunden
Schlaf ausgenutzt.
Ein Schlafmangel führte dabei zu einer
Reduktion der Insulinsensitivität um 23 Prozent, was vor allem bei
Diabetes Typ-II eine Rolle spielt. Hierbei ist der Körper weiterhin in
der Lage Insulin zu produzieren, die Rezeptoren reagieren jedoch
aufgrund der verminderten Sensitivität nicht mehr entsprechend. Daher
ist eine Typ-II-Erkrankung häufig auf eine ungesunde Lebensweise, wie
auch Schlafmangel, zurückzuführen. Im Gegensatz hierzu steht die
Typ-1-Erkrankung, der eine genetisch bedingte Unfähigkeit zur
Insulinproduktion zu Grunde liegt.
Im weiteren Verlauf der Studie
konnte eine fast 100%-ige Normalisierung der Insulinresistenz als Folge
einer ausreichenden Schlafkompensation erreicht werden. Allerdings
konnten bezüglich der akuten Insulinausschüttung auf den Glukosebolus
kaum Unterschiede bei den Probanden verzeichnet werden.
Neben den oben beschriebenen Beobachtungen bestimmte das Forscherteam zudem den Dispositionsindex der Probanden.
Dieser lässt sich aus dem Produkt der Insulinausschüttung und
der
Insulinsensitivität berechnen und gilt daher als eindeutiger
Anzeiger für ein Diabetesrisiko. Der Index war nach dem Schlafmangel um
etwa 16% gesenkt, näherte sich jedoch nach ausreichendem Schlaf wieder
dem Anfangsniveau. Dabei schien eine zweitägige
Ruhephase pro Woche
auszureichen, um das Schlafdefizit der Arbeitswoche wieder
auszugleichen. Entsprechend würde das Wochenende genügen um negative
Effekte eines möglichen Schlafmangels während der Werktage zu beheben.
Frühere Untersuchungen
Bereits
frühere Forschungen stellten die Auswirkungen des Schlafmangels auf den
Glukosestoffwechsel in den Mittelpunkt. Ein Forscherteam aus Los
Angeles untersuchte in der sogenannten "Obesity Studie" Hunde auf ihre
Insulinempfindlichkeit.
Die Tiere wurden in zwei Versuchsgruppen
aufgeteilt, nach denen sie entweder einer normalen oder einer verkürzten
Schlafphase ausgesetzt waren. Hernach wurde ein Teil der Tiere über 6
Monate zusätzlich mit fettreicher Nahrung ernährt und im Anschluss der
Schlafmangel-Test wiederholt. Ein Glukose-Toleranztest gab Aufschluss
über die Entwicklung der Insulinresistenz.
Die Ergebnisse
zeigten, dass bereits eine schlaflose Nacht, noch stärkere negative
Auswirkungen auf den Insulinstoffwechsel nimmt, wie eine fettreiche
Ernährung über 6 Monate. So reagierten die an Schlafmangel leidenden
Hunde im Vergleich zur Kontrollgruppe um durchschnittlich 33 % weniger auf Insulin, wohingegen eine fettreiche Ernährung die Insulinsensitivität um 21% senkte.
Gleichzeitig
entdeckten die Forscher, dass ein Schlafmangel direkt nach der
fettleibigen Diät keine signifikanten Auswirkungen auf weitere Folgen
hat. Aufgrund dessen vermuten die Forscher, dass fehlender Schlaf
ähnliche Auswirkungen haben kann, wie eine fettreiche Ernährung. Bei
dieser Studie bleibt jedoch offen, wie schnell sich die gestörte
Insulin-Empfindlichkeit aufgrund von Schlafmangel wieder erholen kann.
Verantwortlich für den Inhalt Markus Müller
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