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Neue Metaanalyse der Universitäten Rennes und British Colombia
Eschborn - Senföle (Isothiocyanate, ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich zählen zu den am besten untersuchten arzneilich wirksamen Pflanzensubstanzen. Die ITC wirken nachweislich gegen Bakterien, Viren und Pilze1-6, Resistenzentwicklungen wurden bislang nicht beobachtet5,7-9. Die Erforschung der zugrunde liegenden antimikrobiellen Wirk- und Resistenzmechanismen ist jedoch diffizil. Eine umfangreiche Metaanalyse der Universitäten Rennes und British Colombia fasst neueste Erkenntnisse zu den antibakteriellen Eigenschaften und Resistenzmechanismen der ITC zusammen10. Eine der darin bewerteten Studien untersuchte das in Meerrettich enthaltene Allylisothiocyanat (AITC) sowie weitere antibiotisch wirksame Pflanzenstoffe hinsichtlich ihrer antibakteriellen Wirkung auf klinisch relevante Bakterienspezies11. AITC induzierte in der Studie die größten inhibitorischen Effekte auf alle getesteten Bakterienspezies und verursachte keine mutagenen Effekte. Die Forscher schließen hieraus, dass Resistenzentwicklungen gegen AITC nicht zu erwarten sind. „Diese Ergebnisse bestätigen unsere bisherigen Erfahrungen mit den Isothiocyanaten: Bei der mehr als 50-jährigen Anwendung eines Gemischs aus Senf-ölen von Kapuzinerkresse und Meerrettich wurden bisher keine Resisten-zen beobachtet“, sagt der Mikrobiologe und Hygieniker Prof. Uwe Frank, Freiburg.
Isothiocyanate (ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN®
Anti-Infekt N) werden in kombinierter Form seit 1958 als Arzneimittel
bei akuten unkomplizierten sowie häufig wiederkehrenden Infektionen der
Harn- und Atemwege eingesetzt. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit
der pflanzlichen Wirkstoffe ist in mehreren klinischen Studien sowie in
In-vitro-Studien belegt1-9,12. Gegen die ITC konnten bisher keine Resistenz-entwicklungen bei Bakterien beobachtet werden5,7-9.
Doch die vielfältigen, synergistisch und synchron ablaufenden
Multi-Target-Effekte, die bei pflanzlichen Antiinfektiva wie den ITC die
Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen verhindern, wurden teilweise
noch nicht aufgeklärt. Eine aktuelle Metaanalyse der Universitäten
Rennes und British Colombia liefert neue Erkenntnisse zu den
antibakteriellen Eigenschaften und Resistenzmechanismen der ITC10.
Metaanalyse untersucht mehr als einhundert ITC-Studien
In
der Metaanalyse wurden mehr als einhundert aktuelle und ältere Studien
ausgewertet, die sich mit den antibakteriellen Eigenschaften der ITC
befassen. Mehrere der in der Metastudie analysierten Forschungsarbeiten
evaluieren die ITC-Resistenzmechanismen. In einer dieser Studien wurden
Allylisothiocyanat (AITC) sowie weitere antibiotisch wirksame
Pflanzenstoffe wie Carvacrol oder Zimtaldehyd hinsichtlich ihrer
antibakteriellen Wirkung auf klinisch relevante Bakterienspezies
untersucht, darunter auch Erreger von Infektionen der Harn- und
Atemwege, wie E. Coli und Pseudomonas aeruginosa11. P.
aeruginosa, ein Bakterium mit hoher natürlicher Antibiotikaresistenz,
ist einer der häufigsten Erreger von nosokomialen Infektionen, wie zum
Beispiel Katheterassoziierten Infektionen der Harnwege oder nosokomialen
Pneumonien. In Laboruntersuchungen zeigten die ITC aus Kapuzinerkresse
und Meerrettich selbst gegen Antibiotikaresistente Spezies dieser und
weiterer Keime eine ausgeprägte bakteriostatische und bakterizide
Wirkung1-2. Pseudomonas aeruginosa schützt sich durch die
Produktion von Biofilmen vor Antibiotika. Diese Bildung lässt sich durch
die Unterbrechung des bakteriellen Kommunikationssystems Quorum sensing
(QS) verhindern. Die Ergebnisse einer portugiesischen Studie belegen,
dass die Senföle aus Kapuzinerkresse und in Meerrettich das QS-System
hem-men können13.
Allylisothiocyanat ohne genotoxische Wirkung – minimiertes Resistenzrisiko
Die
in der Metaanalyse bewertete Studie erbrachte den Nachweis, dass das
unter anderem in Meerrettich enthaltene AITC neben Zimtaldehyd die
größten inhibitorischen Effekte auf alle getesteten Bakterienspezies
bewirkte. Die Forscher stellten weiterhin fest, dass AIT keine
genotoxische Wirkung besitzt. Für antibakterielle Präparate ist es von
Vorteil, wenn die entsprechenden aktiven Substanzen keine
genschädigenden Effekte verursachen. Auf diese Weise werden die
Toxizität gegenüber mehrzelligen Organismen sowie die Möglichkeit der
Resistenzentwicklung bei Bakterien minimiert. Die Forscher schließen aus
ihren Beobachtungen, dass Resistenzentwicklungen gegen AITC nicht zu
erwarten sind.
„Die WHO hat jüngst im Rahmen der ersten
weltweiten Antibiotika-Woche erneut deutlich gemacht, dass der Kampf
gegen die Antibiotika-Resistenz eine der größten Herausforderungen für
das Gesundheitswesen ist14-15“, erklärt der Mikrobiologe
Prof. Uwe Frank. „Angesichts der dramatischen Resistenzentwicklung und
der Suche nach neuen antimikrobiell wirksamen Substanzen, die keine
Resistenzen verursachen, ist das Potential der Isothiocyanate daher von
hohem Wert“, resümiert der Experte, der die Grundlagen zur
antiinfektiven Wirksamkeit der Senföle aus Kapuzinerkresse und
Meerrettich bereits seit über 10 Jahren erforscht.
Literatur:
Die Quellen 1-15 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden:
CGC Cramer Gesundheits-Consulting GmbH
Frank Etzel, T: 06196 / 77 66 – 113, etzel@cgc-pr.com
CGC Cramer Gesundheits-Consulting GmbH
Herr Frank Etzel
Telefon: 06196 / 77 66 – 113
E-Mail: etzel@cgc-pr.com
Internet: www.cgc-pr.com
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