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  • 23.02.2016 –  Senföle können Resistenzproblematik entschärfen
    23.02.2016 – Senföle können Resistenzproblematik entschärfen
    BRANCHENNACHRICHTEN Eschborn - Senföle (Isothiocyanate, ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich zählen zu den am besten untersuchten arzneilich wirksamen Pflanzensubstanzen. Di...

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Neue Metaanalyse der Universitäten Rennes und British Colombia

Senföle können Resistenzproblematik entschärfen

 

Eschborn - Senföle (Isothiocyanate, ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich zählen zu den am besten untersuchten arzneilich wirksamen Pflanzensubstanzen. Die ITC wirken nachweislich gegen Bakterien, Viren und Pilze1-6, Resistenzentwicklungen wurden bislang nicht beobachtet5,7-9. Die Erforschung der zugrunde liegenden antimikrobiellen Wirk- und Resistenzmechanismen ist jedoch diffizil. Eine umfangreiche Metaanalyse der Universitäten Rennes und British Colombia fasst neueste Erkenntnisse zu den antibakteriellen Eigenschaften und Resistenzmechanismen der ITC zusammen10. Eine der darin bewerteten Studien untersuchte das in Meerrettich enthaltene Allylisothiocyanat (AITC) sowie weitere antibiotisch wirksame Pflanzenstoffe hinsichtlich ihrer antibakteriellen Wirkung auf klinisch relevante Bakterienspezies11. AITC induzierte in der Studie die größten inhibitorischen Effekte auf alle getesteten Bakterienspezies und verursachte keine mutagenen Effekte. Die Forscher schließen hieraus, dass Resistenzentwicklungen gegen AITC nicht zu erwarten sind. „Diese Ergebnisse bestätigen unsere bisherigen Erfahrungen mit den Isothiocyanaten: Bei der mehr als 50-jährigen Anwendung eines Gemischs aus Senf-ölen von Kapuzinerkresse und Meerrettich wurden bisher keine Resisten-zen beobachtet“, sagt der Mikrobiologe und Hygieniker Prof. Uwe Frank, Freiburg.

 
Isothiocyanate (ITC) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich (in ANGOCIN® Anti-Infekt N) werden in kombinierter Form seit 1958 als Arzneimittel bei akuten unkomplizierten sowie häufig wiederkehrenden Infektionen der Harn- und Atemwege eingesetzt. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit der pflanzlichen Wirkstoffe ist in mehreren klinischen Studien sowie in In-vitro-Studien belegt1-9,12. Gegen die ITC konnten bisher keine Resistenz-entwicklungen bei Bakterien beobachtet werden5,7-9. Doch die vielfältigen, synergistisch und synchron ablaufenden Multi-Target-Effekte, die bei pflanzlichen Antiinfektiva wie den ITC die Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen verhindern, wurden teilweise noch nicht aufgeklärt. Eine aktuelle Metaanalyse der Universitäten Rennes und British Colombia liefert neue Erkenntnisse zu den antibakteriellen Eigenschaften und Resistenzmechanismen der ITC10.

Metaanalyse untersucht mehr als einhundert ITC-Studien

In der Metaanalyse wurden mehr als einhundert aktuelle und ältere Studien ausgewertet, die sich mit den antibakteriellen Eigenschaften der ITC befassen. Mehrere der in der Metastudie analysierten Forschungsarbeiten evaluieren die ITC-Resistenzmechanismen. In einer dieser Studien wurden Allylisothiocyanat (AITC) sowie weitere antibiotisch wirksame Pflanzenstoffe wie Carvacrol oder Zimtaldehyd hinsichtlich ihrer antibakteriellen Wirkung auf klinisch relevante Bakterienspezies untersucht, darunter auch Erreger von Infektionen der Harn- und Atemwege, wie E. Coli und Pseudomonas aeruginosa11. P. aeruginosa, ein Bakterium mit hoher natürlicher Antibiotikaresistenz, ist einer der häufigsten Erreger von nosokomialen Infektionen, wie zum Beispiel Katheterassoziierten Infektionen der Harnwege oder nosokomialen Pneumonien. In Laboruntersuchungen zeigten die ITC aus Kapuzinerkresse und Meerrettich selbst gegen Antibiotikaresistente Spezies dieser und weiterer Keime eine ausgeprägte bakteriostatische und bakterizide Wirkung1-2. Pseudomonas aeruginosa schützt sich durch die Produktion von Biofilmen vor Antibiotika. Diese Bildung lässt sich durch die Unterbrechung des bakteriellen Kommunikationssystems Quorum sensing (QS) verhindern. Die Ergebnisse einer portugiesischen Studie belegen, dass die Senföle aus Kapuzinerkresse und in Meerrettich das QS-System hem-men können13.

Allylisothiocyanat ohne genotoxische Wirkung – minimiertes Resistenzrisiko

Die in der Metaanalyse bewertete Studie erbrachte den Nachweis, dass das unter anderem in Meerrettich enthaltene AITC neben Zimtaldehyd die größten inhibitorischen Effekte auf alle getesteten Bakterienspezies bewirkte. Die Forscher stellten weiterhin fest, dass AIT keine genotoxische Wirkung besitzt. Für antibakterielle Präparate ist es von Vorteil, wenn die entsprechenden aktiven Substanzen keine genschädigenden Effekte verursachen. Auf diese Weise werden die Toxizität gegenüber mehrzelligen Organismen sowie die Möglichkeit der Resistenzentwicklung bei Bakterien minimiert. Die Forscher schließen aus ihren Beobachtungen, dass Resistenzentwicklungen gegen AITC nicht zu erwarten sind.  

„Die WHO hat jüngst im Rahmen der ersten weltweiten Antibiotika-Woche erneut deutlich gemacht, dass der Kampf gegen die Antibiotika-Resistenz eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen ist14-15“, erklärt der Mikrobiologe Prof. Uwe Frank. „Angesichts der dramatischen Resistenzentwicklung und der Suche nach neuen antimikrobiell wirksamen Substanzen, die keine Resistenzen verursachen, ist das Potential der Isothiocyanate daher von hohem Wert“, resümiert der Experte, der die Grundlagen zur antiinfektiven Wirksamkeit der Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich bereits seit über 10 Jahren erforscht.

Literatur:
Die Quellen 1-15 können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden:
CGC Cramer Gesundheits-Consulting GmbH
Frank Etzel, T: 06196 / 77 66 – 113,
etzel@cgc-pr.com

CGC Cramer Gesundheits-Consulting GmbH
Herr Frank Etzel

Telefon: 06196 / 77 66 – 113

E-Mail: etzel@cgc-pr.com
Internet: www.cgc-pr.com

 

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