Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Health-Card
Buchholz i.d. Nordheide - vitabook-Gründer Markus Bönig über die Notwendigkeit einer Gesundheitskarte für Menschen auf der Flucht vor Krieg
Wann haben Sie beschlossen: „Die Gesundheitskarte für Flüchtlinge muss sofort her!“?
Der
Tod des kleinen Jungen, der am Strand gefunden wurde, hat die ganze
Welt schockiert. Als Familienvater kann man sich vorstellen, dass der
Vater sich wünscht, dass der Tod seines Kindes nicht umsonst gewesen
ist.
Wie erleben Sie die Situation?
Sie ist
allgegenwärtig. Gestern sah ich flüchtende Menschen zu Fuß auf der
Autobahn. Auf einmal war die ganze Situation nicht mehr 5000, sondern
nur noch 50 km entfernt. Die Notwendigkeit einer humanitären und
medizinischen Versorgung steht im Vordergrund. Durch unser
vitabook-Konzept hatten wir die Möglichkeit, die Gesundheitskarte
innerhalb einer Woche auf den Weg zu bringen. Und genau das haben wir
getan.
Inwieweit betrifft das die aktuelle medizinische Versorgung der Menschen, die vor Kriegen flüchten?
Für
sie brauchen wir hier dringend Gesundheitskarten, die nicht nur die
Abrechnung, sondern auch ihre gesundheitliche Situation im Auge haben.
Mit dem, was wir gebaut haben, kann eine Behörde vom Fleck weg loslegen.
Was genau läuft bei Ihrer Gesundheitskarte für Flüchtlinge leichter für die zuständigen Behörden?
Konkret
geht es darum, dass bislang jede Behörde im Einzelfall eine
Bescheinigung ausstellen muss, die sagt, dass ein Arztbesuch zulässig
ist. Hier haben NRW, Bremen und Hamburg ja bereits einen weiteren
Schritt beschlossen. Sie möchten mit der Gesundheitskarte eigentlich nur
bewirken, dass die Kostenübernahme für den Arzt und die Klinik
garantiert sind. Das ist der eine wichtige Teil. Das Dokument soll nicht
jedes mal neu, sondern quasi pauschal für schmerzstillende Behandlungen
und Medikamente erstellt werden.
Und diesen Bedarf deckt das vitabook-Modell ab?
Ja,
genau das kann unsere Health-Card leisten. Der Beamte erstellt diesen
Bescheid bzw. diese Blanko-Kostenübernahme; scannt das Dokument, das
dann einfach in unser Gesundheitskonto kommt und mit der Health-Card
verknüpft wird. Dieses Dokument kann der behandelnde Arzt ansehen, sich
ausdrucken. Die Rechnung kann der Arzt einscannen und in das vitabook
Gesundheitskonto seines Patienten hochladen. Mit dem Hinweis „ist eine
Rechnung“ liegt diese online der Behörde vor, die sie bezahlt.
Was unterscheidet dieses Modell denn von der anvisierten Lösung mit den Krankenkassen?
Die
Krankenkassen wollen jetzt 220 Euro pro Monat und Flüchtling von der
jeweiligen Kommune haben = 2.640 Euro – egal, ob Betroffene krank waren,
oder werden. Für die Behörde eine sehr teure Versicherung. Denn wenn es
eh nur um schmerzstillende Behandlungen geht, ist das meines Erachtens
viel zu viel Geld als Pauschale. Nehmen wir mal nur Jesteburg mit 8.000
Einwohnern. Hier sind 270 Flüchtlinge, was 2.640 Euro im Monat bzw.
712.800 Euro im Jahr bedeutet. Für das Geld können sieben Ärzte Vollzeit
bezahlt werden.
Wie teuer ist ein „normaler“ Patient pro Monat?
Die
gesetzlichen Krankenkassen haben im Schnitt pro Versichertem und Monat
279 Euro Kosten – dann aber mit allem Drum und Dran und nicht nur
Basis-Basis-Basis, wie bei der Versorgung von flüchtenden Menschen, bei
denen ja nur Schmerztherapie und Medikamente bezahlt werden. Eigentlich
ist es ein Skandal, dass die Kassen sich hier gesund stoßen wollen. Dann
wollen die Kassen zusätzlich noch zehn Euro Verwaltungsgebühr.
Wie hoch sind Ihre Kosten bei der Health-Card?
Wir
bieten dieselbe Funktion an. Aber: Bei uns kostet die Software nichts
und die Karten einmalig einen Pauschalpreis, je nach Druckmenge drei bis
fünf Euro. Für die Kommunen selbst kommen dann die tatsächlichen
Arztkosten für die Patienten hinzu, die wirklich behandlungsbedürftig
sind, statt generell eine fette Pauschale.
Der Furcht vor
Islamisierung setzt Angela Merkel die Aufforderung entgegen, dass wir
uns in Deutschland ganz einfach auf unseren eigenen Glauben besinnen
können und ihn konsequenter praktizieren. Teilen Sie ihre Meinung?
Ja.
Ich bin Christ, für mich ist die Vorstellung, seinen Glauben zu leben,
völlig normal. Dazu gehört, Fremden zu helfen. vitabook wurde als
Sozialunternehmen gegründet. Mein Vorbild dabei war der Vision Summit
2007. Ich habe Cisco Systems mit dem Ziel verlassen, mein
unternehmerisches Können in den Dienst sozialer Probleme zu stellen. Und
ein soziales Problem dieses Ausmaßes hatte die Welt das letzte Mal nach
dem zweiten Weltkrieg.
Ordermed GmbH
Innungsstraße 7
21244 Buchholz
E-Mail: info@ordermed.com
Internet: facebook.com/vitabook
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