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hier ist der vollständige Text für Sie:
Angst vor dem Zahnarzt
Berlin - Mit einer richtigen Begeisterung erwartet kaum jemand seinen Zahnarzttermin, vor allem dann nicht, wenn die Gewissheit besteht, dass gebohrt werden muss oder eine Wurzelbehandlung ansteht. Doch einige haben sogar große Angst vor dem Zahnarzt, dass sie nicht mal zur Kontrolle gehen und lieber viele Schmerzmittel nehmen, ehe sie den Gang zum Arzt wagen. Manchen Menschen hilft es, wenn sie eine Begleitperson mitnehmen, um gemeinsam im Wartezimmer Zeit zu verbringen und nicht aufgrund des Wartens die Praxis ohne den Arzt gesehen zu haben wieder zu verlassen. Wenn das nicht hilft, dann lohnt es sich allerdings, sich mit dem Problem der Angst an den Zahnarzt direkt zu wenden, denn viele Ärzte bieten Möglichkeiten, ihren Patienten die Angst zu nehmen. Gerade bei Kindern ist es essenziell, am besten schon beim ersten Zahnarzt-Besuch eine positive Stimmung aufzubauen, damit sich Ängste gar nicht erst entwickeln.
Was ist die Dentalphobie und was macht den Betroffenen solche Angst?
Die
Dentalphobie ist übersetzt die Zahnarztangst, die aber viel mehr
umfasst als die Angst vor dem Zahnarzt selbst, sondern alle Faktoren
betrifft, die mit dem Besuch beim Zahnarzt verbunden werden. Typische
Angstauslöser sind zum Beispiel:
Wer
unter einer schweren Dentalphobie leidet, bekommt beim bloßen Gedanken
an den Besuch beim Zahnarzt Schweißausbrüche und beginnt zu zittern.
Auch Herzrasen tritt nicht selten auf. Patienten, die an einer solchen
Phobie leiden, wissen dies oftmals und genieren sich dafür. Auch wissen
sie, dass ein Besuch beim Zahnarzt wichtig ist und machen entsprechend
einen Kontrolltermin. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen, die
unter Dentalphobie leiden, diesen Termin dann kurzfristig verschieben
oder ganz absagen. Die Folge: Die Zähne werden schlechter, der Patient
schämt sich dafür und möchte nun erst recht nicht mehr zum Zahnarzt.
Wiederum die Folge darauf können starke Schmerzen oder ausfallende Zähne
sein. Selbst das nehmen Dentalphobie-Erkrankte aber lieber in Kauf als
den Weg zum Zahnarzt zu wagen.
Warum es zu einer Dentalphobie
kommt, kann unterschiedliche Gründe haben. Traumatische
Zahnarzt-Erlebnisse in der Kindheit, negative Berichte von Freunden und
Bekannten oder auch Ereignisse, die gar nichts mit einem Zahnarztbesuch
selbst zu tun hatten, können der Auslöser für die Erkrankung sein. Eine
Erkrankung ist die Dentalphobie tatsächlich, denn der GKV-Spitzenverband
(www.gkv-spitzenverband.de)
hat dies als psychische Erkrankung anerkannt, wodurch die Behandlung
dieser von der Krankenkasse übernommen wird. Heilbar ist die
Dentalphobie in der Regel durchaus. Der Patient muss sich seiner
Krankheit allerdings bewusst sein und gewillt sein sich helfen zu lassen
– wie es bei vielen anderen Phobien auch der Fall ist.
Eine
genaue Statistik über die Anzahl Dentalphobie-Erkrankter gibt es nicht,
auch gehen die Umfrageergebnisse zum Thema „Angst vor dem
Zahnarztbesuch“ oftmals weit auseinander. Laut onmeda.de
haben 60-80% der Bevölkerung angegeben, Angst vor dem Zahnarzt zu
haben. Bis zu 20% sollen sogar unter Dentalphobie leiden. Laut Statista.de hingegen haben jedoch 58% gar keine Angst vor dem Zahnarztbesuch, 19% hingegen immer.
Fakt
ist also nur, dass wahrscheinlich wirklich sehr viele Menschen eine
übermäßige, wenngleich auch nicht immer krankhafte, Angst vor der
Zahnarztuntersuchung haben. Dessen sind sich jedoch gute Zahnärzte
bewusst und gehen dementsprechend behutsam mit ihren Patienten um.
Einige bieten sogar bestimmte Anwendungen an, um ihren Patienten die
Angst so gut es geht zu nehmen.
Möglichkeiten des Zahnarztes, die Angst zu lindern
In
manchen Fällen wirkt die Einrichtung der Praxis schon Wunder. Wenn
diese nicht nach einer typisch sterilen Praxis aussieht, sondern eine
angenehme Atmosphäre ausstrahlt, fühlen sich Patienten nicht so sehr von
der Situation erdrückt. Schöne Bilder an den Wänden und ein angenehmer
Duft werden oftmals als entspannend empfunden. In manchen Praxen besteht
zudem die Möglichkeit, Musik abspielen zu lassen, um ein anderes
Geräusch als den Bohrer zu vernehmen. Eventuell wäre es an dieser Stelle
ebenfalls eine Möglichkeit, den eigenen MP3-Player zu nutzen. Für Kids
sollten Ablenkungen wie etwa Spielzeuge und Bilderbücher bereitstehen,
aber auch freundliche Farben und nicht zu vergessen ein
kinderfreundliches Personal machen bereits einiges aus.
Des
Weiteren ist es sinnvoll mit dem Zahnarzt im Vorfeld über die Angst zu
sprechen. Ein guter Zahnarzt wird Verständnis haben, ist er sich doch
bewusst, dass viele seiner Patienten in der Situation überfordert sind
und gerade die kleinen Besucher womöglich von den vielen fremden
Gerätschaften und klinischen Gerüchen eingeschüchtert sein könnten. Das
Erstgespräch sollte darüber hinaus möglichst umfassend sein, sodass
sowohl die großen als auch kleinen Patienten sich bei ihrem behandelnden
Arzt gut aufgehoben fühlen. Auch Abläufe, die zunächst undurchsichtig
scheinen, können auf diesem Wege transparenter gemacht werden, wodurch
einige Ängste bereits direkt am Anfang genommen werden. ErgoDirekt
empfiehlt, dass dabei in jedem Fall Punkte wie mögliche
Stoffwechselerkrankungen, Grunderkrankungen, dermatologische
Erkrankungen, Allergien, Operationen oder auch Medikamenteneinnahmen und
vieles mehr benannt werden sollten, weshalb die Eltern beim
Erstgespräch in jedem Fall dabei sein sollten. In der Regel wird zu
diesem Zweck aber ohnehin ein sogenannter Anamnesebogen gereicht, den es
sorgfältig auszufüllen gilt.
Eventuell macht es außerdem Sinn,
ein Handzeichen vor der Behandlung zu vereinbaren, damit der Arzt weiß,
wann sein Patient eine kurze Pause braucht, weil die Angst oder der
Schmerz zu groß wird. Wenn man möchte, kann man sich die Handgriffe des
Arztes im Vorfeld genau erklären lassen, um ein besseres Verständnis für
das Geschehen zu bekommen und ungefähr zu wissen, was als nächstes
geschieht. Ob die aufgeregten Eltern bei der Behandlung lieber direkt
dabei sein sollen oder es vielleicht sogar mehr Sinn macht, wenn sie
draußen warten, sollte ebenfalls (vielleicht schon Zuhause mit dem
Nachwuchs) besprochen werden.
Wer tatsächlich an einer
Dentalphobie erkrankt ist, wird aus diesem Teufelskreis, der aus der
Terminabsage und der Verschlechterung der Zähne resultiert, nicht ohne
weiteres hinauskommen und sollte die Möglichkeit einer Psychotherapie in
Anspruch nehmen. Wer allerdings trotz Angst unter der Bedingung der
Linderung eben dieser bereit ist einen Zahnarzt aufzusuchen, der kann
verschiedene Möglichkeiten in Anspruch nehmen.
Entspannungstechniken
Bei
manchen Patienten können schon simple Entspannungstechniken zum Erfolg
bei der Angstbewältigung führen. Dazu muss keiner im Vorfeld einen
Yoga-Kurs machen oder sich mit autogenem Training beschäftigen,
wenngleich viele Entspannungstechniken auf diesen beruhen.
Drei übergeordnete Techniken sind denkbar: Atemübungen, mentale Techniken und Körpertechniken.
1. Akupunktur
Die
Akupunktur stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin und wird
auch in der westlichen Welt immer häufiger angewandt. Die Akupunktur
dient unter anderem dazu, die Schmerzen des Patienten zu lindern und ihm
zeitgleich Wohlbefinden zu verschaffen. Bei dieser Methode werden dünne
Nadeln an bestimmten Punkten in die Haut gestochen. Unter diesen
Punkten befinden sich die Meridiane, auf denen das Qi – die
Lebensenergie des Körpers – verläuft. Für Schmerzen, Erkrankungen und
Unwohlsein wird ein gestörtes Qi verantwortlich gemacht, dessen Störung
mithilfe der Akupunktur wieder zum Fließen gebracht werden soll.
Selbst
Menschen, die ansonsten nicht viel Wert auf Esoterik und ähnliches
legen, haben die Akupunktur als entspannend und hilfreich empfunden –
eine gute Möglichkeit also, um die Angst beim Zahnarzt verblassen zu
lassen. Jedoch ist zu bedenken, dass viele Angstpatienten auch Angst vor
Spritzen und Nadeln haben. In dem Fall könnte die Angst noch
verschlimmert werden.
2. Hypnose
Mithilfe der Hypnose
soll die Nervosität genommen und das Nervensystem entspannt werden.
Mittels bestimmter Reize – zum Beispiel der Fixierung eines Gegenstandes
oder der beruhigenden Worte des Hypnotiseurs – wird der Patient in
einen veränderten Bewusstseinszustand versetzt. Diese
Bewusstseinsveränderung bringt ein tiefes Entspannungsgefühl mit sich
und, falls es sich um eine tiefe Hypnose handelt, versetzt den
Hypnotisierten in einen schlafähnlichen Zustand, an den er sich nach der
Hypnose nicht mehr erinnern kann. Handelt es sich um eine
oberflächliche Hypnose, ist der Patient zwar noch zu komplexen
Handlungen fähig, ist aber empfänglich für eine Beeinflussung durch den
Hypnotiseur, der auf diese Weise mit Worten die Angst vor der Behandlung
nehmen kann.
Auch eine Selbsthypnose ist möglich und gar nicht so
schwer zu erlernen. Autogenes Training ist eine gute Grundlage dafür,
sollte aber im Vorfeld mit einem Experten besprochen werden. Die Hypnose
selbst – auf welche Art sie auch immer herbeigeführt worden ist – ist
bei vielen Zahnärzten, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben,
mittlerweile eine beliebte und auch erfolgreiche Behandlungsmethode
geworden.
3. Einsatz von Medikamenten
Schlagen
Entspannungstechniken und Hypnose nicht an und ist die Angst vor Nadel
für eine Akupunktur zu groß, ist der Einsatz von Medikamenten denkbar.
Entweder solche, die beruhigend wirken oder die Angst vorübergehend
nehmen. Jedoch ist dies keine Lösung, die auf Dauer sinnvoll ist,
wohingegen die vorher genannten Methoden tatsächlich solche sind, die
auch länger anhaltend die Angst vor dem Zahnarzt nehmen.
4. Anästhesie
Als
letzte Möglichkeit sei die der Anästhesie zu nennen. Zum einen ist eine
lokale Anästhesie denkbar, bei der der Schmerz komplett genommen, der
Patient aber bei Bewusstsein ist. Als letzte Notlösung kommt die
Vollnarkose in Frage, die vor allem bei größeren Eingriffen eine
Überlegung wert ist.
Jedoch sollten zuvor andere Methoden ausprobiert
werden, da eine Vollnarkose immer Probleme mit sich bringen kann und –
auch wenn diese Art der Anästhesie Gang und Gäbe ist – nicht
leichtfertig in Kauf genommen werden sollte. Des Weiteren ist eine
Vollnarkose kein Hilfsmittel bei der Beseitigung der Angst. Der Patient
bekommt zwar von der aktuellen Behandlung nichts mit, wird aber beim
nächsten Zahnarzttermin wieder mit seiner Angst zu kämpfen haben.
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