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Zwei aktuelle Studien - British Medical Journal (BMJ) & Planta Medica
Eschborn - Zwei aktuelle Studien aus dem British Medical Journal Open Gastro und Planta Medica haben gezeigt: Das Phytopharmakon Myrrhinil-Intest® ist bei der Therapie gastrointestinaler Beschwerden eine wirksame Option. In der offenen Multicenter-Praxisstudie im BMJ Open Gastro war das myrrhehaltige Arzneimittel zur Behandlung von Diarrhoen bei akuten und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (u.a. Gastroenteritis, Colitis ulcerosa) sowie beim Reizdarmsyndrom (IBS) gut wirksam, sicher und verträglich1. Bei den IBS-Patienten senkte das pflanzliche Kombinationspräparat aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle auch die Flatulenz-Symptomatik deutlicher als andere Therapien. „Besonders beim vielschichtigen IBS-Beschwerdebild ist das sogenannte Multi-Target-Prinzip der drei Arzneipflanzen vermutlich für die gute Wirksamkeit verantwortlich“, resümiert Studienleiter Dr. med. Rainer Stange, Abteilung Naturheilkunde, Immanuel Krankenhaus, Berlin. Die Ergebnisse der in-vitro-Studie in Planta Medica legen nahe, dass der bislang kaum bekannten spasmolytischen Wirkung der Myrrhe ergänzend zur bekannten Wirksamkeit der Kamille dabei eine Schlüsselrolle zukommt2.
Für die Beobachtungsstudie aus dem BMJ Open Gastro
wurden von März 2012 bis Dezember 2013 Behandlungsdaten von 1.062
Darm-Patienten an 131 deutschen Arztpraxen nach selbem Muster erhoben.
Alle Patienten wurden aufgrund von Darmerkrankungen behandelt, die mit
Diarrhoe und weiteren gastrointestinalen Beschwerden einhergingen. 205
dieser Patienten litten am Reizdarmsyndrom (IBS), 804 an
akut-entzündlichen Darmerkrankungen, insbesondere Gastroenteritis und 53
an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED: Colitis ulcerosa,
Morbus Crohn). In einem Behandlungszyklus von 1-4 Wochen erhielten die
Patienten nicht-randomisiert unter Alltagsbedingungen nach Arztpräferenz
entweder das Studien-Arzneimittel aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle
als Einzeltherapie oder in Kombination mit anderen Medikamenten, oder
sie bekamen ausschließlich andere Präparate wie beispielsweise
Probiotika, spasmolytische und/oder anticholinerge Medikamente. „In der
akut-entzündlichen und in der CED-Gruppe war das pflanzliche
Arzneimittel sowohl als Mono- als auch in Kombitherapie vergleichbar
wirksam wie andere Standard-Therapien“, so Stange.
IBS-Patienten: Mehr Beschwerdefreiheit mit Myrrhe-Phytoarznei
Bei
den Reizdarmpatienten besserte die Mono-Therapie mit der Myrrhe-Arznei
die Gesamtbeschwerden effektiver als andere Therapien alleine oder
Kombinationen. „Dieses Ergebnis wird durch die guten Daten zur
Beschwerdefreiheit bei Reizdarmpatienten widergespiegelt: 54,2% der
Probanden, die nur die Myrrhe-Arznei einnahmen, waren am Studienende
ohne Beschwerden, in der Kombitherapie-Gruppe lag der Wert bei 38,5% und
die anderen Therapeutika konnten nur in 35,1% zu Beschwerdefreiheit
führen“, so Stange. Auch die Patientenzufriedenheit mit dem
Phytoarzneimittel spräche für seine Wirksamkeit: sowohl die Reizdarm-
als auch die Patienten mit akut-entzündlichen Diarrhoen waren mit der
Wirksamkeit der Monotherapie zufriedener als unter einer Kombination.
Bei den CED-Patienten wirkte die Kombinations-Therapie am besten.
Stanges generelles Fazit für die Praxis, das sowohl auf
Erfahrungsmedizin als auch auf dieser aktuellen Studie basiert, lautet:
„Wenn Patienten unter akuter Diarrhoe leiden, ist der primäre
Therapieversuch mit dem myrrhehaltigen Präparat eine empfehlenswerte
Option.“
Uni Leipzig: Spasmolyse liefert Rationale für Einsatz bei IBS
Stanges
„Indikations-Fazit für die Praxis“ wird durch eine aktuelle Studie der
Universität Leipzig bestätigt: In einer in-vitro-Studie an
Ratten-Darm-Modellen konnten Pharmakologen die spasmolytische und
motilitätsreduzierende Wirkung der Myrrhe belegen2. Sowohl
bei gesunden als auch entzündeten intestinalen Muskelfasern senkte
Myrrhe konzentrationsabhängig den Tonus sowie die
acetylcholin-induzierte Kontraktion der Ileum/Jejunum-Zellpräparationen.
Als möglichen Wirkmechanismus sehen die Autoren die
calcium-antagonistische Wirksamkeit der Myrrhe. Die Leipziger
Pharmakologen kommen zu folgendem Fazit: „Die Reduktion der intestinalen
Motilität und die spasmolytischen Effekte liefern eine Rationale zur
Symptombehandlung gastrointestinaler Erkrankungen wie IBS.“ Wie diese
Rationale in der Praxis aussehen kann, zeigte die BMJ Open
Gastro-Studie.
Literatur:
1Albrecht et al., Efficacy
and safety of a herbal medicinal product containing myrrh, chamomile
and coffee charcoal for the treatment of gastrointestinal disorders: a
non-interventional study; BMJ Open Gastro 2014; 1:e000015 doi:10.1136/bmjgast-2014-000015
2Vissiennon C et al., Antispasmodic Effects of Myrrh due to Calcium Antagonistic Effects in Inflamed Rat Small Intestinal Preparations; Planta Med. 2015 Jan; 81(2):116-22. doi: 10.1055/s-0034-1383391. Epub 2015 Jan 15.
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