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GEMEINSAMER BUNDESAUSSCHUSS
Berlin - In der Diskussion um die demokratische Legitimation des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat sich dessen Vorsitzender, Dr. Rainer Hess, für mehr Offenheit in der Besetzung ausgesprochen: „Auch Apotheker können in das System aufgenommen werden", so der G-BA-Vorsitzende. Allerdings sollten die Pharmazeuten laut Hess nur ein Beteiligungsrecht bekommen, kein Stimmrecht.
Beteiligung für Drittbetroffene: Apotheker sollen laut Dr. Rainer
Hess ohne Stimmrecht in den G-BA aufgenommen werden. Foto: Elke
Hinkelbein
Laut Hess ist die Abgabe von Medikamenten nicht Teil des
Sicherstellungsauftrages. Die Vertragsärzte hätten die Verantwortung
über die Verwendung der Kassengelder und daher Stimmrecht im G-BA. „Der
Arzt hat den Schlüssel zum Geldschrank", so Hess. „Die Apotheker sind
nur Drittbetroffene", erklärte Hess.
Auch die Pharmaindustrie will Hess nicht ausschließen. „Wir können auch
heute schon jederzeit Sachverständige in unsere Gremien integrieren".
Industrievertreter könnten beispielsweise an Sitzungen des
Unterausschusses Arzneimittel teilnehmen.
„Um mehr Akzeptanz bei den Betroffenen zu schaffen, halte ich es
persönlich für möglich, mehr Offenheiten in die Besetzung einiger
Gremien zu bringen", so Hess. Auch die Integration der
Patientenvertreter sei ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz
gewesen: „Die Gesellschaft würde unsere Arbeit sonst nicht mehr
akzeptieren", so Hess.
Hess verteidigte die Funktionen und Struktur des Bundesausschusses. „Wir
haben einen Gesetzesauftrag. Wir sind gezwungen, unsere Arbeit zu tun,
bis sie uns jemand weg nimmt", erklärte Hess.
Benjamin Rohrer, Montag, 01. November 2010, 15:23 Uhr
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