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hier ist der vollständige Text für Sie:
GRIPPEIMPFSTOFFE
Berlin - Die Arztpraxen in Sachsen-Anhalt werden in der nächsten Grippesaison von einer Apotheke aus Nordrhein-Westfalen mit Influenza-Impfstoffen beliefert. Die Krankenkassen des Landes, die die Versorgung erneut ausgeschrieben hatten, erteilten der Schloss Apotheke in Bergisch Gladbach den Zuschlag für das komplette Bundesland. Inhaber ist Markus Kerckhoff, Bruder des ehemaligen Avie-Geschäftsführers Dr. Thomas Kerckhoff.
Lieferung aus NRW: Die Ärzte in Sachsen-Anhalt werden in der
kommenden Grippesaison von einer Apotheke aus Bergisch Gladbach
versorgt. Foto: Novartis Behring
Wie im Vorjahr gehen alle drei Losgebiete (Magdeburg, Halle, Dessau) an
einen Vertragspartner. Insgesamt hatten sich sieben Apotheken an der
Ausschreibung beteiligt. Boris Osmann, der mit seiner Stern-Apotheke in
Magdeburg in dieser Grippesaison ganz Sachsen-Anhalt beliefert hat, zog
den Kürzeren. Zuschlagskriterium war der günstigste Preis.
Anders als in dieser Saison, in der die Bedienung der Rezepte noch
innerhalb von einem Tag vorgesehen war, muss die Apotheke laut Vertrag
im kommenden Herbst und Winter erst 48 Stunden nach Eingang der
Bestellung die Grippeimpfstoffe ausliefern. Kerckhoff arbeitet mit dem
Logistiker Transoflex zusammen. Die Distanz zwischen Lieferant und
Empfänger - zwischen Bergisch Gladbach und Magdeburg liegen mehr als 400
Kilometer - sieht Kerckhoff nicht als problematisch an: „Transoflex
stellt die Belieferung täglich von Berlin bis Berchtesgaden sicher,
somit gerne auch in Sachsen-Anhalt."
Impfstoff aus Marburg: Die Schloss-Apotheke bezieht den Grippeimpfstoff von Novartis. Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Schloss-Apotheke wird die Impfstoffe von Novartis beziehen. Wie
viele Impfdosen im kommenden Winter in Sachsen-Anhalt benötigt werden,
kann nur geschätzt werden. Die Stern-Apotheke hat eigenen Angaben
zufolge in der aktuellen Saison bislang 800.000 Dosen ausgeliefert; in
der Ausschreibung war der Verbrauch für 2009/10 mit 925.000 Dosen
angegeben.
Details zu Bestellung und Lieferung sollen in den kommenden Monaten
erarbeitet werden. Mit der Freigabe der ersten Chargen für kommenden
Herbst ist im August zu rechnen. Kerckhoff sieht sich auf die neue
Aufgabe gut vorbereitet: „Wir haben jahrelange Erfahrungen im
Impfstoffgeschäft. Aktuell liefern wir 450.000 Dosen jährlich an
arbeitsmedizinische Dienste und niedergelassene Ärzte aus." Die
Kapazitäten hinsichtlich der Lagerung, der EDV und des Personals seien
im Haus vorhanden.
Als größere Herausforderung sieht Kerckhoff die Kommunikation mit den
Praxen. Die 2500 Ärzte, die sich nun erneut auf einen neuen Lieferanten
einstellen müssen, sollen deshalb rechtzeitig informiert werden: „Es
wird ein Kommunikationskonzept für alle Ärzte geben, das wir jetzt
planen", kündigte der Apotheker an. Neben schriftlichen Informationen
soll eine Hotline für Fragen eingerichtet werden.
Zwar können die Ärzte auch in der kommenden Saison nicht verpflichtet
werden, bei der Schloss-Apotheke zu bestellen. Die Kassen pochen aber
auf den wirtschaftlichen Bezugsweg: „Jeder Arzt weiß, was die Folge
unwirtschaftlichen Handels ist", sagte ein Sprecher der IKK gesund plus.
Insgesamt erhoffen sich die Kassen Einsparungen von mindestens 50
Prozent im Vergleich zur Versorgung durch alle Apotheken. In der Saison
2009/10 hatten sie 17,6 Millionen Euro für Influenza-Impfstoffe
ausgegeben. Durch die Ausschreibung konnte der Preis pro Impfdosis nach
Angaben des IKK-Sprechers auf unter 10 Euro gesenkt werden. Zum genauen
Preis wollte er sich nicht äußern.
Désirée Kietzmann, Mittwoch, 09. Februar 2011, 13:49 Uhr
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