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ZUZAHLUNGSSTUDIE

Mönter sucht neue Patienten

Berlin  -  Die Versandapotheke Sanicare sucht weiter Patienten für ihre Zuzahlungsstudie. Die Firma Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) untersucht im Auftrag der Versandapotheke die Auswirkung der Eigenbeteiligung auf die Compliance. Sanicare-Chef Johannes Mönter nutzt die Studie, um seinen Kunden die Hälfte der Zuzahlung zu erlassen.

Sucht neue Probanden: Sanicare-Chef Johannes Mönter erlässt seinen Kunden gern die Zuzahlung. Foto: Elke Hinkelbein

Mehr als 3500 Patienten haben sich Sanicare zufolge bereits angemeldet, 2500 weitere sollen hinzukommen. Schon jetzt zeichnet sich laut BIAG ab, dass Patienten ihre Rezepte wegen der gesetzlichen Zuzahlungen nicht einlösen oder die Medikamente zu selten oder in zu geringer Dosierung einnehmen.

Internationale Studien hätten zudem bereits belegt, dass Medikamenten-Zuzahlungen in ihrer Wirkung Krankheiten verschlimmern und die Sterblichkeit erhöhen. Im Frühjahr will Sanicare die nächsten Ergebnisse des dreijährigen Feldversuchs vorlegen.

Die ersten Ergebnisse hatte Sanicare im Februar präsentiert. Damals waren 1200 Fragebögen ausgewertet. Fazit: Die Patienten glauben nicht an einen positiven Effekt der Zuzahlungen. Zwei weitere Befragungsrunden mit den gleichen Patienten sollen folgen.

Das BIAG gehört zwei Wissenschaftlern des Zentrums für Sozialpolitik der Universität Bremen. Dort leitet Professor Dr. Gerd Glaeske die Abteilung „Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung".

APOTHEKE ADHOC, Freitag, 10. Dezember 2010, 15:27 Uhr

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