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  • 02.11.2010 - Apobank feuert Vorstände
    02.11.2010 - Apobank feuert Vorstände
    MARKT – IMMOBILIENSKANDAL Berlin - Bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) rollen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Immobilienskandal die ersten Köpfe: ...

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IMMOBILIENSKANDAL

Apobank feuert Vorstände

 

Berlin  -  Bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) rollen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Immobilienskandal die ersten Köpfe: Nach der gestrigen Sondersitzung des Aufsichtsrats sind die beiden Vorstände Stefan Mühr und Claus Verfürth mit sofortiger Wirkung entlassen. Erste Ergebnisse einer internen Untersuchung deuteten darauf hin, dass „sich einzelne Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter nicht korrekt verhalten haben und unter Verdacht stehen, unerlaubt persönliche Vorteile erhalten zu haben".

Persönliche Vorteilnahme: Die Apobank prüft Fehlverhalten mehrerer Mitarbeiter. Foto: APOTHEKE ADHOC

Persönliche Vorteilnahme: Die Apobank prüft Fehlverhalten mehrerer Mitarbeiter. Foto: APOTHEKE ADHOC

In der vergangenen Woche hatte die Staatsanwaltschaft gegen einzelne Mitarbeiter der Apobank Ermittlungen wegen möglicher unrechtmäßiger Vorteilsnahme eingeleitet. Es geht um mutmaßlich illegale Geschäfte mit Managern der Leipziger Firma Licon. Deren Tochtergesellschaft Medicon vertrieb Licon-Immobilien in Zusammenarbeit mit der Apobank; nach Informationen der „Welt" sollen üppige Provisionen geflossen sein. Ein Gesellschafter von Licon hatte demnach seine beiden Partner angezeigt, da diese Gelder abgezweigt haben sollen.

Laut Apobank sind nach derzeitigem Erkenntnisstand Kunden nicht geschädigt worden; im Zweifel will die Genossenschaftsbank dafür Sorge tragen, dass kein Kunde durch diese Vorfälle Nachteile erleidet. Außerdem gebe es bislang keine Anhaltspunkte, dass die der Apobank eventuell entstandenen Schäden Einfluss auf das geplante Geschäftsergebnis haben werden.

Die interne Untersuchungskommission soll bis Ende November erste Ergebnisse vorlegen. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sollen alle Vorfälle lückenlos aufgeklärt, eventuelle Missstände beseitigt sowie zusätzliche Kontrollmechanismen installiert werden.

Freigestellt, dann abberufen: Apobank-Vorstand Stefan Mühr musste wegen der Licon-Affäre gehen, obwohl er eigentlich für Standesorganisationen, Versorgungsstrukturen und institutionelle Anleger zuständig war. Foto: Apobank

Freigestellt, dann abberufen: Apobank-Vorstand Stefan Mühr musste wegen der Licon-Affäre gehen, obwohl er eigentlich für Standesorganisationen, Versorgungsstrukturen und institutionelle Anleger zuständig war. Foto: Apobank

Bankchef Herbert Pfennig bedauerte die erneuten Turbulenzen: „Trotzdem stehe ich zu dieser Bank, weil sie über ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsmodell verfügt und ganz besonders, weil sie von Mitarbeitern getragen wird, die sich bis auf eine mutmaßlich vorsätzlich handelnde Gruppe immer korrekt verhalten haben." Man werde nicht eher ruhen, bis man sicher sein könne, wieder eine „saubere Apobank" zu haben.


Aufsichtsratschef Hermann S. Keller kündigte an: „Wir werden alles tun, um das gute Ansehen der Apobank zu erhalten und den Beweis anzutreten, dass das Vertrauen unserer Kunden in unsere Bank auch weiterhin gerechtfertigt ist."

Für die beiden ausgeschiedenen Vorstände hat die Apobank bereits Ersatz gefunden: Im Einvernehmen mit der BaFin wird Dr. Thomas Siekmann, bislang Generalbevollmächtigter und unter anderem verantwortlich für das Risikomanagement, in den Vorstand bestellt. Außerdem wechselt der bisherige Sprecher des Vorstands der Oldenburgischen Landesbank, Bernd Span, nach Düsseldorf. Die BaFin muss der Bestellung noch zustimmen.

Patrick Hollstein, Dienstag, 02. November 2010, 08:56 Uhr

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(APOTHEKE ADHOC)

 

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