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  • 03.12.2010 - Lieferengpässe in Klinikapotheken
    03.12.2010 - Lieferengpässe in Klinikapotheken
    INTERNATIONALES – USA Berlin - Was passiert, wenn in einem Arzneimittelmarkt nur wenige Hersteller übrig sind, ist derzeit in den USA zu beobachten: Weil die Generikaprei...

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USA

Lieferengpässe in Klinikapotheken

 

Berlin  -  Was passiert, wenn in einem Arzneimittelmarkt nur wenige Hersteller übrig sind, ist derzeit in den USA zu beobachten: Weil die Generikapreise so niedrig sind, schultern einige wenige Unternehmen die Produktion steriler Injektionslösungen. Die Abhängigkeit von den Firmen führt in Krankenhäusern im gesamten Land mittlerweile zu Versorgungsproblemen.

Seltene Ware: In den USA registrieren Klinikapotheke immer öfter Versorgungsprobleme bei wichtigen sterilen Injektionslösungen. Foto: Ballookey

Seltene Ware: In den USA registrieren Klinikapotheke immer öfter Versorgungsprobleme bei wichtigen sterilen Injektionslösungen. Foto: Ballookey

Insbesondere an sterilen Fertigarzneimitteln mit den Wirkstoffen Propofol, Heparin oder Morphin mangelt es in den Klinikapotheken. „Bei einigen Medikamenten nähern wir uns einer Krisensituation", sagt eine Sprecherin des US-Verbandes der Krankenhausapotheker (ASHP).

Beispiel Propofol: Das Narkosemittel wird in den USA nur von Hospira, Teva und der Fresenius-Tochter APP angeboten. Jetzt haben Hospira und Teva vorerst die Produktion eingestellt, nachdem in Einzelfällen Verunreinigungen der Lösungen festgestellt worden waren. APP war als einziger verbliebener Produzent mit der Versorgung schnell überlastet. Seitdem importiert die Arzneimittelbehörde FDA Propofol-Produkte des deutschen Mutterkonzerns.

Eine Lösung der Lieferprobleme gestaltet sich aufgrund mangelnder Transparenz nicht einfach: „Es ist schwer, die Probleme in der Lieferkette zu beheben, wenn nur etwa 50 Prozent der Pharmaunternehmen uns überhaupt mitteilen, warum sie die Medikamente nicht ausliefern", so die ASHP-Sprecherin. Aus rechtlicher Sicht seien die Unternehmen auch nicht dazu verpflichtet, interne Probleme nach außen zu kommunizieren.

Der FDA zufolge ist die Anzahl der nicht lieferbaren Präparate zwischen 2008 und 2009 um 50 auf insgesamt 157 angestiegen. Rund die Hälfte der betroffenen Arzneimittel waren Sterilia.

Von den Herstellern, die sich zu den Lieferengpässen äußerten, gaben 40 Prozent Qualitätsprobleme an. Doch es könnte auch wirtschaftliche Gründe für den Ausstieg aus der Produktion geben: Denn für Generikahersteller lohnt sich die sehr komplexe und kostenintensive Herstellung der Sterillösungen oftmals nicht. Vielerorts wird daher die Herstellung zugunsten teurerer, patentgeschützter Medikamente eingestellt - oder gar nicht erst aufgenommen.

FDA und ASHP rufen die Hersteller nun zu mehr Transparenz auf. Nur wenn die Gründe aller Lieferengpässe bekannt seien, könnten sie behoben werden, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Die Behörden haben Tabellen der nicht lieferbaren Arzneimittel im Internet veröffentlicht. Krankenhausapotheker können hier auch angeben, wie sie auf die Lieferengpässe reagiert haben, um Kollegen direkt zu unterstützen.

Benjamin Rohrer, Freitag, 03. Dezember 2010, 10:58 Uhr

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(APOTHEKE ADHOC)

 

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