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AIDS
Berlin - Weltweit haben
immer mehr HIV-positive Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Allein im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Patienten, die moderne
Medikamente erhalten, um 30 Prozent auf 5,24 Millionen Menschen. Das
berichteten die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Kinderhilfswerk
UNICEF und das UN-Programm UNAIDS in einer am Dienstag veröffentlichten
Studie.
Im Vergleich zum Stand von vor sechs Jahren könne derzeit sogar die
13-fache Zahl an Menschen in einkommensschwachen Ländern behandelt
werden. „Immer mehr Menschen und immer mehr Kinder konnten erreicht
werden", sagte Elhadj As Sy, UNICEF-Regionaldirektor für das südliche
und östliche Afrika. Gerade in dieser Region, in der weltweit die
meisten HIV-positiven Menschen leben, gebe es aber große regionale
Unterschiede.
So gelang es Botsuana und Ruanda erstmals, 80 Prozent oder mehr der
HIV-positiv getesteten Bevölkerung mit antiretroviralen Medikamenten zu
behandeln, in Äthiopien, Sambia, Mali und Namibia gelang dies immerhin
für 50 bis 80 Prozent. Vor allem in vielen afrikanischen Dörfern haben
Patienten aber nach wie vor keinen Zugang zu angemessener medizinischer
Versorgung oder wissen nicht, ob sie HIV-positiv sind.
Fortschritte wurden vor allem beim Verhindern der Übertragung des
Aids-Erregers von Schwangeren auf ihre Kinder erzielt. In Europa und
Zentralasien erhielten 93 Prozent aller infizierten Schwangeren
antiretrovirale Medikamente, in Asien waren es 55, in Lateinamerika und
Afrika südlich der Sahara jeweils 54 Prozent.
In 14 der 144 untersuchten Länder werden mehr als 80 Prozent
HIV-positiver Kinder behandelt - so in der Ukraine, Brasilien und
Namibia. Insgesamt erhielten 2009 weltweit 356.000 Kinder bis zu 15
Jahren HIV-Medikamente. Das entspricht einem Anteil von rund 7 Prozent
an allen Patienten.
„Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben gezeigt, was funktioniert
und müssen das noch vertiefen", betonte der stellvertretende
UNAIDS-Direktor Paul De Lay. „Dafür fehlen uns aber zehn Milliarden
Dollar." In der kommenden Woche sollen auf einer Geberkonferenz in New
York Zusagen für diese fehlenden Mittel eingetrieben werden - denn die
Medikamente sind teuer und sollen noch deutlich mehr Menschen zur
Verfügung stehen als bislang. „Das ist aber nicht nur eine Investition,
es werden langfristig Kosten gespart", sagte As Sy und verwies auf
Krankenhausaufenthalte schwer kranker Aids-Patienten.
dpa, Dienstag, 28. September 2010, 16:59 Uhr
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