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  • 20.04.2012 – Immer weniger Apotheken mit immer mehr Arbeitsplätzen
    20.04.2012 – Immer weniger Apotheken mit immer mehr Arbeitsplätzen
    BRANCHENNACHRICHTEN Münster - In einem „schwierigen Fahrwasser“ sieht Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, ihren Heilberuf: „Die e...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Branchennachrichten - Apotheken:

Zahl der Selbstständigen auf niedrigstem Stand seit 1977 Stadt Münster mit größter Apothekendichte in Westfalen-Lippe

Immer weniger Apotheken mit immer mehr Arbeitsplätzen

 

 

Münster - In einem „schwierigen Fahrwasser“ sieht Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, ihren Heilberuf: „Die einseitigen Sparmaßnahmen der schwarz-gelben Bundesregierung haben viele Apotheken mit voller Wucht getroffen“, sagt Overwiening. Die Folge: Immer mehr Pharmazeuten flüchten aus der Selbstständigkeit. Apotheken werden geschlossen oder als Filialen weitergeführt.

Wie schon 2009 und 2010 galt auch im vergangenen Jahr: Die rückläufige Apothekenzahl findet keinen Niederschlag in der Gesamtzahl der Arbeitsplätze. Diese steigt weiter – von 14.692 auf nunmehr 14.971. „Es zeigt sich eindeutig: Apotheken zählen zum klassischen Mittelstand und sind keine Großkonzerne, die auch bei Milliardengewinnen hemmungslos Arbeitsplätze abbauen“, so die Kammerpräsidentin.

Zum Jahresende 2011 sank die Zahl der Apotheken von 2.203 auf 2.184. Im ersten Quartal 2012 hat sich dieser Trend fortgesetzt: Sechs Neueröffnung standen zwölf Schließungen gegenüber. Damit sind in Westfalen-Lippe aktuell 2.178 Apotheken zu verzeichnen – der niedrigste Wert seit 1985. 410 davon werden als Filialen geführt.


Nur noch 1.768 selbstständige Apothekenleiter

Damit gibt es in Westfalen-Lippe nur noch 1.768 selbstständige Apothekenleiter. Das sind sage und schreibe 500 weniger als noch vor einem Jahrzehnt und der geringste Wert seit 1977. Gabriele Regina Overwiening: „Wir hören immer wieder, wie wichtig die mittelständische Apotheke ist, um die wohnortnahe Versorgung und Betreuung der Patienten sicherzustellen – gerade in Zeichen des demographischen Wandels. Doch Lippenbekenntnisse allein helfen uns und unseren Patienten nicht weiter. Denn die letzte Gesundheitsreform hat die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Apotheke weiter verschlechtert.“

Von 2001 bis 2011, so die Kammerpräsidentin, seien die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenkassen um 35 Prozent gewachsen. „Die gleichen Zuwächse sehen wir bei den Honoraren der Ärzte und den Kosten für Krankenhausbehandlung. Doch das Apothekerhonorar ist – bei wachsenden Leistungen – in diesem Jahrzehnt nur um 2,4 Prozent gestiegen. Das gleicht bei weitem nicht die Inflation aus“, kritisiert Overwiening.


Apothekendichte: Auf 4.000 Einwohner kommt eine Apotheke

Deutlich verringert hat sich in der Folge auch die Apothekendichte: Eine Apotheke in Westfalen-Lippe versorgt durchschnittlich knapp 4.000 Patienten. Im europäischen Durchschnitt liegt der Wert bei 3.300 Patienten pro Apotheke.

Die höchsten Dichte ist am Standort Münster zu verzeichnen – mit gut
2.900 Patienten je Apotheke. Die wenigsten Apotheken gemessen an den Einwohner gibt es in Bottrop und im Kreis Borken. Hier versorgt eine Apotheke durchschnittlich je 4.400 Patienten.


Lotsen im Gesundheits-Dschungel

Welch zentrale Rolle die Apotheke im Gesundheitswesen einnimmt, zeigt eine aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung. 90 Prozent der Befragten fordern eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Apotheker und Arzt, um Unsicherheiten und Gefahren der Arzneimitteltherapie vorzubeugen. „Die Studie belegt, dass wir Apothekerinnen und Apotheker mehr denn je als kompetente Arzneimittelfachleute und Lotsen im Gesundheitsdschungel gebraucht werden“, sagt Vizepräsident René Graf.

Wenn es um das Sortiment in einer Apotheke geht, wünschen sich die Kunden einen klaren Schwerpunkt beim Arzneimittel und damit bei der Kernkompetenz der Apotheke. Es hat für den Kunden eine deutlich höhere Bedeutung als das Ergänzungssortiment. Auch über das Erscheinungsbild der Apotheken gibt es auch klare Vorstellungen: „Apotheken sollen nicht aussehen wie ein Supermarkt“, so die einhellige Meinung der Befragten.


Apotheker im Landesteil bleiben „Fortbildungsmeister“

Auch im Jahr 2011 erwarben die Apotheker im Landesteil Westfalen-Lippe wieder den inoffiziellen Titel des „Deutschen Fortbildungsmeisters“ – bereits zum dritten Mal in Folge. Wie schon 2011 wurden über 25.500 Teilnehmer an den Seminaren und  Fachvorträgen der Kammer gezählt. Graf: „Damit liegen wir um 150 Prozent über dem bundesweiten Schnitt." 34 Prozent der berufsaktiven Apotheker (1.717 Personen) in Westfalen-Lippe sind derzeit im Besitz des freiwilligen Fortbildungszertifikates der Kammer – bundesweit liegt der Wert bei nur 11,7 Prozent.


Zahlen – Daten – Fakten in Kürze:

  • Die Zahl der Mitglieder der Apothekerkammer sank im Jahr 2011 leicht – von 7.190 auf 7.174. Zwei Drittel der Mitglieder sind Frauen.
  • Die Gesamtzahl der Apotheken verringerte sich zum Jahresende 2011 von 2.201 auf 2.184. Aktuell (Stand April 2012) sind es noch 2.178. Davon werden 410 (19 Prozent) geführt.
  • Weiter gestiegen ist die Zahl der Arbeitsplätze in den Apotheken. Sie erhöhte sich von 14.692 auf 14.971 (+ 2 Prozent).
  • Die Arzneimittelausgaben in Westfalen-Lippe sanken im Jahr 2011 in Westfalen-Lippe um 5,2 Prozent gesunken. Sie verringerten sich um gut 150 Millionen Euro - von 2,88 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf nunmehr 2,73 Milliarden Euro. Insgesamt sind die Apotheken mit nur rund 2,3 Prozent an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenkassen beteiligt.

Ihr Ansprechpartner:

Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Michael Schmitz
Geschäftsführer Kommunikation

Tel.: (0251) 5 20 05 40
Fax. (0251) 5 20 05 93

E-Mail: m.schmitz@akwl.de
www.akwl.de

 

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