ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf Twitter
  • 16.03.2012 – Diclofenac – Fakten und Mythen rund um die Einnahme eines der bekanntesten NSAR
    16.03.2012 – Diclofenac – Fakten und Mythen rund um die Einnahme eines der bekanntesten NSAR
    BRANCHENNACHRICHTEN München - Bereits vor über 35 Jahren wurde Diclofenac (Voltaren®) als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen, seit 2004 bzw. 2007 ist es auch syste...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Branchennachrichten - Apotheken:

Was gilt es bei den verschiedenen Darreichungsformen zu beachten?

Diclofenac – Fakten und Mythen rund um die Einnahme eines der bekanntesten NSAR

 

 

München - Bereits vor über 35 Jahren wurde Diclofenac (Voltaren®) als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen, seit 2004 bzw. 2007 ist es auch systemisch in Tablettenform für die Selbstmedikation erhältlich (Voltaren Dolo 12,5 bzw. 25 mg). Dennoch herrscht bis heute Unsicherheit bei vielen Apothekenkunden, wann sie das Analgetikum am besten einnehmen sollen. Vielfach wird davon ausgegangen, die Magenverträglichkeit von Diclofenac sei besser, wenn das Medikament während der Mahlzeiten eingenommen wird. Solche Irrtümer können durch eine gezielte Beratung ausgeräumt werden.

Damit ein Analgetikum effektiv und rasch wirkt, ist ein Beratungsgespräch über die Einnahmemodalitäten sehr wichtig. Dabei erfährt der Kunde zum Beispiel, welche der folgenden Aussagen stimmen und welche nicht:

 

  • „Diclofenac sollte bei akuten Schmerzen eine Stunde vor oder zwei bis drei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.“
    Das ist richtig. Der Grund dafür ist, dass in der Selbstmedikation akuter Schmerzen ein schneller Wirkeintritt angestrebt wird. Diclofenac – in der schnell freisetzenden Formulierung (z. B. in Voltaren Dolo) – erfüllt diese Anforderung besonders gut, wenn es nicht zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Denn ein voller Magen verzögert die Resorption des Wirkstoffs, sodass mehr Zeit vergeht, bis die Schmerzlinderung eintritt. Ohne eine solche Verzögerung wird der maximale Wirkstoffspiegel bereits nach etwa 30 Minuten erreicht.¹
  • „Diclofenac sollte grundsätzlich zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um eine bessere Magenverträglichkeit zu erreichen.“
    Das stimmt nicht. Gastrointestinale Unverträglichkeiten von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gehen vor allem auf systemische Effekte zurück, abgesehen von der lokalen Wirkung von Acetylsalicylsäure im Magenlumen. Daher bewirkt eine Einnahme zu den Mahlzeiten keine bessere Verträglichkeit, sondern nur die Verzögerung der Schmerzstillung aufgrund der längeren Verweildauer des Wirkstoffs im Magen.
  • „Die magensaftresistente Formulierung von Diclofenac ist besser magenverträglich als der Wirkstoff pur“.
    Auch das stimmt nicht. Galenische Maßnahmen verbessern die Magenverträglichkeit kaum. Der Grund dafür ist, dass hauptsächlich die Hemmung der Prostaglandinsynthese die Ursache für gastrointestinale Unverträglichkeiten ist und eben diese Hemmung hauptsächlich über den Blutkreislauf, d.h. nach Resorption des Wirkstoffs im Dünndarm, erfolgt. Eventuelle Unverträglichkeiten sind daher vor allem auf die systemische Wirkung von NSAR zurückzuführen. Lediglich Acetylsalicylsäure nimmt eine gewisse Sonderstellung unter den NSAR ein, da sie bereits teilweise im Magen resorbiert wird und dort über eine irreversible Acetylierung von Proteinen und Enzymen die Magenschleimhaut direkt schädigen kann. Daher können magensaftresistente Darreichungsformen hier Sinn machen.
  • „Retard-Formulierungen sollten möglichst vor den Mahlzeiten eingenommen werden.“
    Ja, das stimmt. Durch Retard-Formulierungen werden über einen langen Zeitraum konstant hohe Plasmaspiegel erzielt, eine Eigenschaft, die in der Dauertherapie von chronischen Schmerzen erwünscht ist. Tabletten oder Partikel mit einem Durchmesser von 2 mm oder mehr werden während des Verdauungsprozesses im Magen zurückbehalten und gelangen erst bei leerem Magen in den Dünndarm.² Werden solche Präparate, zum Beispiel Voltaren® retard, auf vollen Magen eingenommen, ist damit zu rechnen, dass die Aufnahme im Dünndarm zeitlich sehr variabel und verzögert ist. Daher sollten diese Retard-Tabletten möglichst ein bis zwei Stunden vor der Mahlzeit eingenommen werden, damit sie ungehindert den Magen passieren können.² Eine andere galenische Formulierung liegt bei Voltaren® Resinat vor. Es zerfällt nach oraler Einnahme in viele kleine Partikel (< 100 μm), die nur eine kurze Aufenthaltsdauer im Magen haben. Folglich kann Voltaren® Resinat auch zu einer Mahlzeit eingenommen werden, da der Transport zum Darm kaum eingeschränkt wird. Um jedoch jede Beeinflussung durch Magenmotorik, pH-Wert-Veränderungen und Wechselwirkungen mit der Nahrung auszuschließen, empfiehlt sich auch hier die Einnahme 1 bis 2 Stunden vor der Mahlzeit.
  • "Magensaftresistente Diclofenac-Formulierungen werden am besten während der Mahlzeiten eingenommen.“
    Diese Annahme ist falsch. Magensaftresistente Darreichungsformen von Diclofenac sollten etwa ein bis zwei Stunden vor dem Essen eingenommen werden.³ Bei einem leeren Magen (mit einem niedrigem pH-Wert) bleiben die magensaftresistenten Bestandteile der Tablette weitgehend unbeschadet und werden entsprechend der physiologischen Magenmotorik ohne Verzögerung in den Dünndarm transportiert und dort aufgenommen. Eine Nahrungsaufnahme hingegen führt meistens zu einem Anstieg des pH-Werts im Magenlumen und magensaftresistente Überzüge können so unter Umständen schon im Magen aufgelöst werden. Die Tabletten verbleiben dann in der Regel so lange im Magen bis der Mageninhalt entleert ist.⁴


Fazit für das Beratungsgespräch
In der Selbstmedikation steht eine möglichst schnelle Linderung akuter Beschwerden im Vordergrund. Daher wird der Wirkstoff Diclofenac hier als schnell freisetzende Arzneiformen eingesetzt (z. B. Voltaren Dolo). Im rezeptpflichtigen Segment geht es vor allem darum, kontinuierliche, lang andauernde Schmerzen zu lindern. Diclofenac wird deshalb oft in Darreichungsformen mit kontrollierter Wirkstoff-Freisetzung (z. B. magensaftresistente Galenik oder Retard-Arzneiformen) verordnet. Entgegen einer verbreiteten Auffassung ist die Einnahme während oder zu den Mahlzeiten für die Magenverträglichkeit weitgehend unerheblich, aber nicht für den Wirkeintritt und die Verweildauer der Substanz im Magen. Aus diesem Grund wird bei der Selbstmedikation sowie bei der Therapie mit magensaftresistenten oder Retard-Formulierungen eine Einnahme ein bis zwei Stunden vor dem Essen empfohlen. Wie alle festen oralen Arzneimittel sollte auch Diclofenac mit ausreichend Flüssigkeit bei aufrechtem Oberkörper eingenommen werden. Wasser ist dabei am besten geeignet, weil andere Getränke wie Milch, schwarzer Tee und Fruchtsäfte (z. B. Grapefruitsaft) die Biopharmazie der Analgetika beeinflussen können.⁴


Quellen
¹ Moore et al., Diclofenac Potassium 12. 5 mg tablets for mild and moderate pain and fever, Clin Drug Invest 2007, 27 (3): 163-195
² Guex, Retardierte Antirheumatica, pharma-kritik, Jahrgang 12, Nummer 03, 1990
³ Fachinformation Voltaren, Stand April 2011
⁴ Arzneimitteleinnahme für die Kitteltasche Wann – Wie viel – Womit, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2005

 

Über Novartis
Novartis bietet innovative medizinische Lösungen an, um damit auf die sich verändernden Bedürfnisse von Patienten und Gesellschaften auf der ganzen Welt einzugehen. Novartis hat ihren Sitz in Basel (Schweiz) und verfügt über ein diversifiziertes Portfolio, um diese Bedürfnisse so gut wie möglich zu erfüllen – mit innovativen Arzneimitteln, ophthalmologischen Produkten, kostengünstigen generischen Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zur Vorbeugung von Erkrankungen, rezeptfreien Medikamenten und tiermedizinischen Produkten. Novartis ist das einzige global tätige Unternehmen mit führenden Positionen in diesen Bereichen. Im Jahr 2010 erzielten die fortzuführenden Geschäftsbereiche des Konzerns einen Nettoumsatz von USD 50,6 Milliarden. Der Konzern investierte rund USD 9,1 Milliarden (USD 8,1 Milliarden unter Ausschluss von Wertminderungen und Abschreibungen) in Forschung und Entwicklung. Die Novartis Konzerngesellschaften beschäftigen rund 121 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitstellenäquivalente) in über 140 Ländern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.novartis.com

 

Novartis Consumer Health GmbH
81366 München

T: 089/78 77-209

E-Mail: medical.contactcenter@novartis.com
www.novartis-consumerhealth.de


Kontakt
Edelman GmbH
Natascha Wilhelmi-Doroschenko

T: 069/75 61 99 -36
F: 069/75 61 99 -13

E-Mail: natascha.wilhelmi@edelman.com

Weitere Dateien zu diesem Beitrag

Weiterlesen: APOTHEKE ADHOCLink

 

Weitere Meldungen


BETRIEBLICHE ALTERSVORSORGE IN DER APOTHEKE JETZT TARIFVERTRAGLICH GEREGELT
Apothekenrente motiviert Mitarbeiter
http://www.aporisk.deLink

WEIL MAN SEIN RECHT NICHT AUF REZEPT BEKOMMT - DIE RICHTIGE APOTHEKENVERSICHERUNG HILFT
Mit berufsständigem Rechtsschutz immer auf der sicheren Seite
http://www.aporisk.deLink

MIT ALL-RISK- UND MODULARER BETRIEBSVERSICHERUNG BIETEN SICH DEM APOTHEKER ZWEI GRUNDLEGENDE MODELLE ZUR RISIKOABSICHERUNG DES UNTERNEHMENS
Apothekenversicherung - individuell oder all-inclusive
http://www.aporisk.deLink

WER RISIKEN IN DER APOTHEKE VERSICHERN MÖCHTE, MUSS SICH TRANSPARENZ VERSCHAFFEN. NUR SO LÄSST SICH EINE WIRLICHKEITSNAHE UND KOSTENGÜNSTIGE ABSICHERUNG FINDEN
Auch bei Graffiti-Schäden versichert
http://www.aporisk.deLink

RECHT HABEN UND RECHT BEKOMMEM IST OFT ZWEIERLEI - DIE RICHTIGE ABSICHERUNG HILFT DABEI
Pauschale Rechtsschutz-Versicherung für selbstständige Apotheker
http://www.aporisk.deLink

SPEZIALISIERTER VERSICHERUNGSMAKLER FÜR APOTHEKER GARANTIERT UNABHÄNGIGEN KOSTENCHECK
Versicherungen für Apotheken - die Ausgaben nicht aus dem Blick lassen
http://www.aporisk.deLink

MIT INDIVIDUELLER RISIKOANALYSE DIE BETRIEBLICHEN UND PRIVATEN UNSICHERHEITEN DES APOTHEKERS STRATEGISCH ANGEHEN
Professionelle Risikoabsicherung für Apotheken - wenn es gut geschützt und wirtschaftlich sein soll
http://www.aporisk.deLink

RISIKEN VON WARENHANDLING- UND BLISTERMASCHINEN IN ALLGEFAHREN - APOTHEKENVERSICHERUNG MIT ABGEDECKT
Die Automatisierung der Arbeitsabläufe in der Apotheke nimmt weiter zu
http://www.aporisk.deLink

DIREKTVERSICHERUNGSPORTAL BIETET AKTUELLEN ÜBERBLICK ÜBER DIE BRANCHEN-NEWS SOWIE RISIKEN DES APOTHEKENBETRIEBES UND DEREN WIRTSCHAFTLICHE ABSICHERUNGEN
Wo findet der Apotheker die richtige Geschäftsversicherung?
http://www.aporisk.deLink

NICHT KLEIN GEDRUCKT, SONDERN KUNDENFREUNDLICH UND VOLLSTÄNDIG - SOLCHE VERSICHERUNGSBEDINGUNGEN ERSPAREN KULANZBITTEN
Das Licht einer Apothekenversicherung nicht unter den Scheffel stellen
http://www.aporisk.deLink

DETAILIERTE CHECKLISTE UNTERSTÜTZT BEI DER IDENTIFIZIERUNG ALLER RISIKEN DES GESCHÄFTSBETRIEBES DER APOTHEKE
Die Leistungsparameter einer Apothekenversicherung für alle Fälle
http://www.aporisk.deLink

 

www.apotheker-versicherung.com | www.apothekerversicherung.com | www.apotheken-versicherung.eu | www.apothekenversicherungen.com | www.pharma-risk.de | www.medi-risk.de | www.medirisk.de | www.private-risk.de | www.pharm-assec.de | www.apo-risk.de

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Die Versicherung mit Konzept
    Die Versicherung mit Konzept
    PharmaRisk® OMNI | Für alles gibt es eine Police - wir haben eine Police für alles.

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken