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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Versandapotheken: Für den Notfall nicht geeignet
Köln - Seit 2004 ist es in
Deutschland erlaubt, Arzneimittel im Rahmen des Versandhandels zu
vertreiben. Internetapotheken aus dem In- und Ausland machen hiervon
regen Gebrauch: Fast 3.000 Apotheken in Deutschland haben eine
Versandhandelserlaubnis. Insgesamt erzielen sie einen Umsatz von rund
1,3 Mrd. Euro - Tendenz steigend. Das große Geschäft machen aber nur
Wenige: Schätzungen zufolge entfallen mehr als 90 Prozent des Umsatzes
auf etwa 50 Versandapotheken, viele davon aus dem Ausland. Konsumenten
nutzen die Versender insbesondere bei Wiederholungskäufen und zur
Bevorratung. Zudem kaufen sie dort häufig sonstige Produkte aus dem
Ergänzungssortiment wie beispielsweise Kosmetika. Wenn es aber um
Beratung und Akutversorgung geht, zieht es auch Versandhandelskunden in
die Apotheken vor Ort.
Doch gerade Präsenzapotheken leiden unter Umsatzeinbußen, die durch den
neuen Vertriebskanal hervorgerufen werden und Umsatzrückgänge lassen
sich nicht immer ausgleichen. Insbesondere kleinere Apotheken müssen
schließen oder können nur als Filialapotheken fortgeführt werden. Dies
hat auch ernstzunehmende Folgen für die Arzneimittelversorgung: „Es gibt
Situationen, in denen Versandapotheken im Vergleich zu Präsenzapotheken
den Versorgungsauftrag nur in Teilen erfüllen können. Werden
Vor-Ort-Apotheken also aus dem Markt gedrängt, fallen gegebenenfalls in
einigen Gebieten zentrale Versorgungsleistungen weg", so Studienleiter
Dr. Markus Preißner.
Versandapotheken wachsen zweistellig
Im Vergleich zum gesamten Apothekenumsatz weist der
Versandhandelsumsatz laut IFH-Studie ein überdurchschnittliches Wachstum
auf: Während die klassische Vor-Ort-Apotheke seit 2000 einen jährlichen
Umsatzzuwachs von durchschnittlich knapp vier Prozent realisieren
konnte, sind die Versandhandelsumsätze seit 2004 um jährlich knapp 35
Prozent gestiegen. Tendenziell nehmen die Wachstumsraten aber deutlich
ab. So lag das jährliche durchschnittliche Wachstum zwischen 2008 und
2010 bei knapp 17 Prozent. Wachstumstreiber sind vor allem rezeptfreie
Medikamente und sonstige apothekentypische Produkte des
Ergänzungssortiments. Hier erzielen Versandapotheken mittlerweile einen
Marktanteil von jeweils rund 10 Prozent. Bei rezeptpflichtigen
Arzneimitteln hingegen liegt ihr Marktanteil unter einem Prozent.
Apotheken vor Ort bleiben unverzichtbar
Auch wenn viele Verbraucher immer häufiger Arzneimittel im Internet bestellen - auf die Apotheke vor Ort verzichten möchten sie nicht. So stufen 93 Prozent der deutschen Bevölkerung die Präsenzapotheke als unverzichtbar ein. Pluspunkte sammelt diese vor allem bei klassischen Apotheken-Aufgaben: dem Einlösen von Rezepten, der Selbstmedikation, den Nacht- und Notdiensten sowie der Beratung zu Medikamenten, Beschwerden und allgemeinen Gesundheitsfragen. Diese Ansicht teilen auch Versandhandelskunden: Bei Beratungsbedarf oder wenn Arzneimittel kurzfristig benötigt werden, ziehen der IFH-Studie zufolge über 80 Prozent von ihnen die Präsenzapotheke der Versandapotheke vor.
Über die Studie:
Die Studie „Versandhandel mit Arzneimitteln in Deutschland" befasst
sich mit Strukturen, Entwicklungen und Auswirkungen des
Arzneimittelversandhandels in Deutschland sowie dem Beitrag der
Versandapotheken innerhalb des Versorgungsauftrags der Apotheken.
Zurückgegriffen wird dabei auf einen bevölkerungsrepräsentative
Befragung von 1.005 Personen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren im
September 2011. Zudem wird innerhalb der Studie abgeschätzt, wie sich
der Versandhandel mit Arzneimitteln in den kommenden Jahren in
Deutschland entwickeln könnte und wie sich diese Entwicklung auf den
Apothekenmarkt und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung auswirken
würde (Szenario-Analyse). In Auftrag gegeben wurde die Studie von der
NOWEDA eG Apothekergenossenschaft. Die Studie ist gegen eine
Schutzgebühr von 79 Euro direkt bei der IfH Institut für
Handelsforschung GmbH zu beziehen. Weitere Informationen zur Studie oder
Pressematerialien erhalten Sie bei Christina Fingerhut, Referentin
Öffentlichkeitsarbeit am IFH Köln.
Über die IfH Institut für Handelsforschung GmbH:
Als Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis ist das IFH Köln seit
1929 im Dienste des Handels tätig. Als Forschungs- und
Beratungsunternehmen bieten wir empirisch basierte Businesslösungen zur
Analyse, Planung, Steuerung und Bewertung von Unternehmensstrategien
sowie eine unabhängige, neutrale Austauschplattform zur themen- und
datenbasierten Interaktion mit allen Marktteilnehmern im Handel.
Handelsunternehmen, Zulieferer, Hersteller und Dienstleister sowie
Verbände und öffentliche Institutionen profitieren von
branchenspezifischer Information, Forschung und Beratung rund um die
Fragen des Handels. Als Brancheninsider optimieren wir mit
Forschungsergebnissen gelebte Handelspraxis und liefern praxisrelevante
Grundlagen für bessere Unternehmensentscheidungen. Für die Fragen
unserer Kunden stehen im IFH Köln hochqualifizierte Branchen- und
Themenexperten sowie alle gängigen und modernen Methoden der
Marktforschung zum Einsatz bereit.
IfH Institut für Handelsforschung GmbH
Dürener Str. 401 b
D-50858 Köln
T.: (+49) 0221 943607-10
F: (+49) 0221 943607-99
E-Mail: info@ifhkoeln.de
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