WISSENSCHAFT – OTC-Marken
Berlin - Dachmarken für OTC-Produkte sind derzeit ein großes Thema für die Branche: Weil auch beim Blick in die Sichtwahl der erste Eindruck zählt, wollen die Hersteller möglichst viele Produkte, die irgendwie zusammenpassen, zusammenbringen. In der Vergangenheit klappte das, doch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) spielt nicht mehr mit: Denselben Namen für Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffe soll es aus Sicht der Prüfer künftig nicht mehr geben. Nach Novartis musste auch Bayer eine Niederlage einstecken – da half es dem Konzern auch nichts, die eigene Marke kleinzureden.
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WISSENSCHAFT – Empfängnisverhütung
Berlin - Bayer will sein Geschäft mit Verhütungsmitteln mit einem Zukauf ausbauen. Für etwa 852 Millionen Euro will der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern das börsennotierte US-Unternehmen Conceptus übernehmen. Die 1992 gegründete Firma mit Sitz im kalifornischen Mountain View vertreibt mit Essure eine Methode zur dauerhaften Empfängnisverhütung, auf die es Bayer abgesehen hat.
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WISSENSCHAFT – Impfmüdigkeit
Berlin - Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Staaten Europas erleben Masern derzeit ein unerwünschtes Comeback. 90.000 Masernfälle wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allein in den vergangenen drei Jahren europaweit gemeldet. Von 2010 auf 2011 habe sich die Zahl vervierfacht, hieß es auf dem Europäischen Kongress für Infektionskrankheiten (ECCMID) in Berlin. „Vor allem Frankreich, aber auch Italien und England sind betroffen“, sagte WHO-Masernexpertin Prof. Susanna Esposito von der Universität Mailand der Nachrichtenagentur dpa. Auch in Berlin gibt es seit Wochen wieder ungewöhnlich viele Fälle.
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WISSENSCHAFT – Forschung
Tübingen - Die Uniklinik Tübingen verstärkt ihre Suche nach Therapien im Bereich der seltenen Erkrankungen. Bislang gebe es für die 5000 bis 8000 bekannten seltenen Erkrankungen lediglich rund 70 Medikamente. Eine Studienkoordinatorin soll in Tübingen künftig daran arbeiten, dass sich diese Situation verbessert, teilte die Klinik mit. Sie soll dafür sorgen, dass Therapieansätze aus der Wissenschaft in Studien mit Patienten erforscht und weiterentwickelt werden können.
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WISSENSCHAFT – Diabetestherapie
Berlin - Bei der Therapie von Diabetes könnte es bald einen komplett neuen Ansatz geben. US-Forscher haben ein Hormon entdeckt, das das Potenzial hat, die mehrfach tägliche Insulininjektion zu ersetzen: Das Peptid, das aus 198 Aminosäuren besteht und in Leber und Fettgewebe produziert wird, führt zu einer massiven Vermehrung der Betazellen im Pankreas und trägt daher den Namen Betatrophin.
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WISSENSCHAFT – Arzneimittelversorgung
Berlin - Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat heute eine Datenbank für Lieferengpässe online gestellt. Hersteller sollen der Behörde künftig mitteilen, wenn ein Arzneimittel länger als zwei Wochen nicht im üblichen Umfang lieferbar oder die Nachfrage so angestiegen ist, dass ihr nicht angemessen nachgekommen werden kann. Für die Hersteller ist die Meldung zunächst freiwillig – und bislang ist die Liste leer.
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WISSENSCHAFT – Potenzmittel
Berlin - Der Sommer wird heiß. Ende Juni läuft das Patent für Viagra (Sildenafil, Pfizer) ab. Doch nicht nur bei den Generikaherstellern laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat dem US-Hersteller Vivus die Zulassung für einen weiteren PDE-5-Hemmer in Aussicht gestellt: Unter dem Namen Spedra könnte Avanafil in wenigen Monaten auf den Markt kommen. Noch sucht das Unternehmen nach einem Vertriebspartner.
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WISSENSCHAFT – Pharmakovigilanz
Berlin - Über Nebenwirkungen von Medikamenten können sich Apotheker, Ärzte und Patienten nun online beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informieren: Die Behörde bietet seit heute auf der Internetseite nebenwirkung.bfarm.de einen Zugang zu seiner Datenbank mit Verdachtsmeldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen. Die Packungsbeilage oder die Fachinformation soll die Datenbank aber nicht ersetzen.
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WISSENSCHAFT – ADHS-Medikamente
Berlin - In Deutschland wird es ab Juni ein neues Präparat zur Behandlung von ADHS geben. Der US-Pharmakonzern Shire hat die Zulassung für Elvanse (Lisdexamfetamindimesilat) erhalten. Eingesetzt werden kann das Präparat bei Kindern und Jugendlichen ab sechs Jahren, die unzureichend auf Methylphenidat angesprochen haben.
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WISSENSCHAFT – Suchttherapie
Berlin - Der dänische Pharmahersteller Lundbeck hat mit dem Vertrieb seines Präparates Selincro (Nalmefene) begonnen: Das Medikament, das den Alkoholkonsum bei Erwachsenen reduzieren soll, ist in Norwegen, Finnland, Polen und den baltischen Ländern erhältlich. In Deutschland ist die Markteinführung im Herbst geplant.
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WISSENSCHAFT – Glaukomtherapie
Berlin - Die Novartis-Tochter Alcon bringt ein neues Medikament zur Behandlung des Glaukoms auf den Markt. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte die Zulassung für Simbriza, eine Kombination von 1 Prozent Brinzolamid und 0,2 Prozent Brimonidin. Der Carboanhydrasehemmer und der Alpha-2-Agonist wirken laut Studien gemeinsam besser als alleine, haben aber zusammen keine größeren Nebenwirkungen.
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WISSENSCHAFT – Genforschung
Berlin - Rund zwei Jahre rätselten sie, dann fiel es den Forschern Francis Crick und James Watson schlagartig auf: Die Struktur des Erbmaterials gleicht einer in sich gedrehten Strickleiter – die „Desoxyribonukelinsäure“ (DNA) war entschlüsselt. Die Bausteinreihenfolge des Erbguts ist die Grundlage für den gesamten Aufbau und die Funktion des Körpers. Vor 60 Jahren präsentierten die Wissenschaftler ihren Durchbruch erstmals der Öffentlichkeit.
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WISSENSCHAFT – Nutzenbewertung
Berlin - Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute beschlossen, welche Medikamente aus dem Bestandsmarkt einer Nutzenbewertung unterzogen werden sollen. Präparate aus insgesamt sechs Wirkstoffgruppen werden jetzt geprüft, darunter Xarelto (Rivaroxaban) und Pradaxa (Dabigatran). Die Gerinnungshemmer waren in kleiner Indikation vor der Nutzenbewertung auf den Markt gekommen und sind mittlerweile im breiten Einsatz.
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WISSENSCHAFT – Nebenwirkungen
Berlin - Patienten, die Antiarrhythmika mit dem Wirkstoff Amiodaron einnehmen, haben möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko. Vor allem Männer sind betroffen, auch mit der Dosierung gibt es eine Korrelation. Wissenschaftler aus Taiwan hatten die Daten von mehr als 6400 Patienten ausgewertet, die zwischen 1997 und 2008 mit Amiodaron behandelt worden waren.
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WISSENSCHAFT – Immunsuppressiva
Berlin - Die DAK-Gesundheit und der BKK-Dienstleister Spectrum K dürfen einen Rabattvertrag über das Immunsuppressivum Tacrolimus abschließen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte am 10. April eine Ausschreibung der Krankenkassen. Geklagt hatte der Originalhersteller Astellas (Prograf/Advagraf), der Rabattverträge über Wirkstoffe mit geringer therapeutischer Breite rechtlich problematisch sieht.
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WISSENSCHAFT – Verschreibungspflicht
Berlin - Antiallergika mit dem Wirkstoff Desloratadin könnten in der kommenden Saison in der Sichtwahl stehen. Denn Ende Juni muss der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht über einen Antrag zum OTC-Switch entscheiden. Damit bekommen Cetirizin, Loratadin, Dimetinden und Clemastin Konkurrenz. Allerdings dürften auch die Preise in den Keller gehen.
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WISSENSCHAFT – Verschreibungspflicht
Berlin - Ende Juni soll der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht zusammenkommen, um über verschiedene OTC-Switches zu diskutieren. Die Tagesordnung steht bereits, noch nicht bekannt ist dagegen die Besetzung des Gremiums. Die Bundesregierung hatte mit der AMG-Novelle entschieden, dass Apotheker, Ärzte und Hersteller keine Mitsprache mehr haben sollen. Noch ist aber weder die entsprechende Verordnung verabschiedet, noch ein einziges Mitglied berufen.
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WISSENSCHAFT – Generikakonzerne
Berlin - Personalisierte Medizin – das klingt nach Biotech und teuren Spezialpräraten für die Klinik. Doch auch bei bekannten Wirkstoffen lassen sich vor der Behandlung die Erfolgsaussichten prüfen. Der Generikakonzern Stada bringt jetzt Gentests für drei Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffgruppen auf den Markt. Vertrieben werden die Kits, die der Patient selbst bezahlen und zur Durchführung in die Praxis mitnehmen muss, zunächst in ausgewählten Apotheken.
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WISSENSCHAFT – Nutzenbewertung
Berlin - Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) konnte für Picato (Ingenolmebutat) keinen Zusatznutzen feststellen. Das Präparat war im September von der Europäischen Arzneimittelkommission (EMA) zugelassen worden und soll zur Behandlung von Patienten mit aktinischer Keratose eingesetzt werden. Die Prüfer monierten allerdings, dass Leo Pharma keine Studien vorgelegt habe, die einen Zusatznutzen belegen.
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WISSENSCHAFT – Nutzenbewertung
Berlin - Das neuartige, makrozyklische Antibiotikum Dificlir (Fidaxomicin) der japanischen Pharmakonzerne Astellas und Optimer hat nach Ansicht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) keinen Zusatznutzen. Das Institut kritisiert die von den Herstellern im Dossier vorgelegten Daten als nicht ausreichend. Es gebe daher keinen Beleg für einen Zusatznutzen.
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