WISSENSCHAFT – Urteil
Berlin - Im Streit um die Kava-Kava-Präparate hat das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (OVG) die engen Grenzen für den möglichen Widerruf einer Zulassung bestätigt. In der jetzt vorliegenden Urteilsbegründung betonen die Richter, dass die Zulassung nur dann entzogen werden darf, wenn es kein milderes Mittel gibt. Im Fall Kava-Kava hätte demnach eine Anpassung ausgereicht. Die Entscheidung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) war damit nicht zulässig.
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WISSENSCHAFT – Nebenwirkungen
Berlin - Metformin ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion künftig ab einer Kreatinin-Clearance von unter 45 ml/min kontraindiziert. Bislang galt der Wert von unter 60 mL/min. Durch Akkumulation von Metformin können in sehr seltenen Fällen schwerwiegende metabolische Komplikationen auftreten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AKDÄ) informieren über eine Aktualisierung der Fach- und Gebrauchsinformation.
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WISSENSCHAFT – Arzneimittelzulassung
Berlin - Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat fünf Arzneimittel für die Zulassung empfohlen, darunter auch eines für seltene Erkrankungen: Lenvima (Lenvatinib) von Eisai ist indiziert zur Behandlung von Erwachsenen mit fortgeschrittenem und lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem differenziertem Schilddrüsenkarzinom, bei denen die Einnahme von radioaktivem Jod nicht wirkt. Lenvima wurde in einem beschleunigten Verfahren bewertet. Im April 2013 erhielt das Präparat den Status des Orphan drug. Lenvima kommt in Kapseln mit 4 mg und 10 mg auf den Markt.
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WISSENSCHAFT – BfArM
Frankfurt/Bonn - Fehler im Umgang mit Medikamenten sind „ein beträchtliches Problem“, findet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Falsches Medikament, falsche Dosis, falsche Kombination – mit Arzneimitteln können leicht Fehler passieren, auch im Krankenhaus. Das Frankfurter Universitätsklinikum macht daraus keinen Hehl: Eine Patientin bekam nach einer Gelenk-Operation ihr Arthritis-Medikament einmal täglich statt einmal wöchentlich. Das war nicht tödlich, aber es gab Komplikationen.
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WISSENSCHAFT – Infektionskrankheiten
Monrovia - Zwei große Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola-Impfstoffen haben in Liberia bislang positive Ergebnisse gezeigt. Das berichteten die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) der USA unter Verweis auf Zwischenergebnisse der noch laufenden Tests. Die Studien mit bislang insgesamt 600 Teilnehmern waren Anfang Februar in der Hauptstadt Monrovia angelaufen, nachdem die Impfstoffe in kleineren Studien auf ihre Sicherheit für Menschen überprüft worden waren. Nun könne man die dritte Phase der Tests planen, die zur Zulassung der Wirkstoffe führen soll, erklärten die NIH, die das Projekt unterstützen. Daran sollen in Westafrika Zehntausende Menschen teilnehmen.
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WISSENSCHAFT – Nutzenbewertung
Berlin - Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat für Zydelig (Idelalisib) einen Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen für Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) festgestellt, bei denen es keine weiteren Therapieoptionen gibt. Damit entschied der G-BA anders als zuvor das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), das keinen Zusatznutzen gesehen hatte. Derweil gibt es beim Krebsimpfstoff Provenge dank neuer Daten ein besseres Urteil vom IQWiG.
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WISSENSCHAFT – Homöopathie
Berlin - Vor kurzem ergab eine neue Studie, dass es keine handfesten Belege für die Wirksamkeit von Homöopathie gibt. Dr. Wolfgang Kern von der Deutschen Homöopathie-Union (DHU) relativiert die Ergebnisse: Jede Meta-Analyse sollte fachkundig geprüft werden, bevor sie als Argument in die Diskussion um die Homöopathie eingebracht werden könne.
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WISSENSCHAFT – Parkinsonmedikamente
Berlin - Sie nehmen sich das letzte Stück Schokolade und halten niemandem die Tür auf: Egoisten. US-Forscher haben jetzt herausgefunden, dass es dagegen eine Pille gibt. Demnach bringt der Wirkstoff Tolcapon Menschen dazu, gerechter zu teilen. Die Neurologen und Wirtschaftswissenschaftler der University of California veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachjournal Current Biology.
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WISSENSCHAFT – E-Health
Berlin - Mit der rasanten Zunahme von Gesundheits- und Medizin-Apps für Smartphones und Tablets rücken neben den Vorteilen auch die Risiken stärker in den Fokus. Es bestehe die Gefahr von Fehldiagnosen – besonders, wenn Verbraucher die Programme zur Diagnostik und Therapie-Einschätzung nutzten, sagte der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Dr. Karl Broich, bei einer Tagung mit 200 Experten in Bonn. Es müsse vorgebeugt werden, dass sich Patienten nicht am Ende allein auf ihre App verließen, statt Arzt oder Apotheker aufzusuchen.
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WISSENSCHAFT – Infektionskrankheiten
Berlin - Im Zuge der massiven Masernwelle in Berlin hat der Impfbeirat der Hauptstadt Eltern dazu aufgerufen, Babys schon mit neun Monaten impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt standardmäßig die Impfung ab dem elften Monat, in manchen Fällen sei eine vorgezogene Impfung aber ratsam. In Sachsen gibt es abweichende Vorgaben; auch einige Ärzte zweifeln an der Wirksamkeit der frühen Impfung.
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WISSENSCHAFT – AMK
Berlin - Die Reimporteure Beragena und Emra rufen mehrere Chargen Effortil (Etilefrin) beziehungsweise Visadron (Phenylephrin) zurück. Es sei möglich, dass diese Präparate, die im Original von Boehringer Ingelheim vertrieben werden, mit Schmieröl kontaminiert worden seien.
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WISSENSCHAFT – Australien
Berlin - Die Debatte um Homöopathie ist ein Evergreen. Australische Wissenschaftler sind nun zu der Erkenntnis gelangt, dass es keine handfesten Belege dafür gibt, dass Homöopathie besser wirkt als ein Placebo. Das australische National Health and Medical Research Council (NHMRC) hatte mehr als 1800 Studien zur Wirksamkeit von Homöopathie gesichtet, 225 davon wurden in die Untersuchung einbezogen.
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WISSENSCHAFT – AMK-Meldungen
Berlin - Seit Sommer hatte Klosterfrau noch einmal kräftig die Werbetrommel für Limptar gerührt. Anzeigen, Auftsteller und Plakate sollten dafür sorgen, dass das Produkt nach dem anstehenden Rx-Switch nicht in Vergessenheit gerät. Jetzt ist es soweit: Mit mehreren Monaten Verspätung muss das Mittel aus der Sichtwahl ins Generalalphabet umziehen.
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WISSENSCHAFT – Umweltbelastung
Berlin - Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gelangen zu viele Arzneimittelrückstände in die Umwelt. Seit 2012 unterstützt die Stiftung mit der Förderinitiative „Nachhaltige Pharmazie“ Projekte, die neue ressourcenschonende Herstellungsmethoden besser abbaubarer Wirkstoffe entwickeln. „Es gibt eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze, um Umweltbelastungen deutlich zu verringern“, sagt der Pharmazieexperte der DBU, Dr. Maximilian Hempel.
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WISSENSCHAFT – Schilddrüsenpräparate
Berlin - Sanofi bekommt seine Lieferprobleme bei L-Thyroxin Henning in Tropfenform nicht in den Griff. Daher sollen Apotheker nach Rücksprache mit dem Arzt auf Alternativen ausweichen: entweder auf die Tabletten, die auch suspendiert werden können, oder auf Einzelimporte.
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WISSENSCHAFT – Notfallkontrazeptiva
Berlin - Die „Pille danach“ ist ab morgen rezeptfrei. Die entsprechende Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) wurde am Freitag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt am Samstag in Kraft. Auch das Versandverbot für Notfallkontrazeptiva mit den Wirkstoffen Ulipristal und Levonorgestrel gilt ab Samstag.
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WISSENSCHAFT – Osteoporose
Berlin - Patienten, die wegen Osteoporose oder Morbus Paget mit Zoledronsäure behandelt werden, sollen künftig eine Erinnerungskarte erhalten. Auf diese Weise soll laut Pharmakovigilanz-Ausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) das – geringe – Risiko für Osteonekrose des Kiefers minimiert werden.
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WISSENSCHAFT – Antitussiva
Berlin - Codein-haltige Arzneimittel dürfen seit zwei Jahren nicht mehr bei Kindern unter 12 Jahren zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden. Jetzt legt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) nach: Auch Hustenstiller, die den Wirkstoff enthalten, sollen für unter 12-Jährige kontraindiziert werden. Hierzulande sind mehrere Produkte betroffen.
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WISSENSCHAFT – AMK-Meldungen
Berlin - Pohl-Boskamp hat Stabilitätsprobleme bei seinem Nitrolingual-Pumpspray. Der Hersteller aus Hohenlockstedt ruft abermals drei Chargen (227865, 233414, 235325) zurück. Grund sind unzulässig viele Abbauprodukte; der Wirkstoffgehalt sei in Ordnung, eine Patientengefährdung gebe es nicht. Über die Ursachen tappt die Firma noch im Dunkeln, unterdessen wird das Sortiment aufgeräumt.
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WISSENSCHAFT – Immunisierung
Berlin - Angesichts von Grippe- und Masernwelle in Deutschland wird aktuell darüber diskutiert, wie eine bessere Durchimpfung der Bevölkerung erreicht werden können. Zwischen Vertretern einer Impfpflicht und radikalen Impfgegnern stehen viele Menschen, die sich noch keine abschließende Meinung gebildet haben. Dazu dürften auch viele Vegetarier und Veganer zählen, für die die Impfung zur Gewissensfrage werden kann.
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