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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
ADEXA/ADA
Berlin - Es kommt nicht oft vor, dass sich Tarifpartner schon vor einem Treffen einig sind. Doch diesmal haben die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheker (ADA) ein gemeinsames Anliegen. Sie wollen bundesweit eine betriebliche Altersvorsorge für Apothekenmitarbeiter auf die Beine stellen. Ende Juli will man sich zusammensetzen. Sogar der Sächsische Apothekerverband (SAV) - seit 1997 nicht mehr Mitglied im ADA - wird an den Gesprächen teilnehmen.
Vorteile für alle: Für Apothekenmitarbeiter soll es bald eine gemeinsame betriebliche Altersvorsorge geben. Foto: ABDA
Von einer betrieblichen Altersvorsorge profitieren Arbeitergeber und
Arbeiternehmer gleichermaßen, weil die Beiträge vom Bruttogehalt
abgezogen werden. Damit sparen die Apothekenleiter bei den
Lohnzusatzkosten, die Mitarbeiter rutschen im günstigsten Fall sogar in
eine niedrigere Steuerstufe und bessern gleichzeitig ihre Rente auf.
ADA und Adexa haben jeweils ein Angebot eingeholt, im Juli soll darüber
verhandelt werden. Die betriebliche Altersvorsorge soll dann in den
Bundesrahmentarifvertrag aufgenommen werden. Damit wäre er für alle
tarifgebundenen Apotheken verbindlich. Die gezahlten Beiträge können
Adexa zufolge bei einem Arbeitsplatzwechsel ohne Probleme mitgenommen
werden.
Die Gewerkschaft will das Treffen auch für ein erstes
Sondierungsgespräch in Richtung Tarifverhandlungen nutzen. Schließlich
sollen sowohl der Gehalts- als auch der Bundesrahmentarifvertrag neu
ausgehandelt werden. Adexa will unter anderem für die
Pharmaziepraktikanten höhere Gehälter durchsetzen, die mindestens dem
BAföG-Satz entsprechen. Adexa hat bis Ende September Zeit, den
Gehaltstarif zum Jahresende zu kündigen.
Den Bundesrahmentarifvertrag hatte der ADA bereits Ende 2009 gekündigt.
Einige Passagen müssten der aktuellen Rechtssprechung angepasst werden,
sagte ADA-Geschäftsführerin Ute Lange gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Für 2009 hatten ADA und Adexa rückwirkend eine Tarifsteigerung von 2,9
Prozent ausgehandelt, 2010 gab es noch einmal 1,5 Prozent mehr. Hier
will Adexa wieder nachbessern und pokert mit dem drohenden
Personalmangel in Apotheken. Nach Angaben der Gewerkschaft lag die als
Gesamtindex vom Statistischen Bundesamt ausgegebene Teuerungsrate in den
vergangenen zehn Jahren fünfmal über den Gehaltssteigerungen der
Angestellten.
Im Durchschnitt bekommen Approbierte nach Zahlen der Treuhand Hannover
zwar durchschnittlich 10 Prozent mehr als im Tarifvertrag vereinbart;
PTA zwischen 5 und 8 Prozent. Doch Adexa zufolge bezahlen immer weniger
Apotheken ihre Angestellten übertariflich. Und in Sachsen sollen laut
Adexa sogar 80 Prozent der Mitarbeiter untertariflich bekommen.
Auch deshalb möchte die Gewerkschaft den sächsischen Verband unbedingt
zurück an den Tisch holen. Auch der ADA wirbt um den SAV: „Je stärker
die Arbeitgeberseite, desto höher das Gewicht in den Verhandlungen",
sagte Lange. Doch besonders gut scheinen die Chancen nicht zu stehen:
„Bei unserem Treffen geht es um freiwillige Angebote außerhalb des
Tarifgeschehens", sagte die SAV-Vorsitzende Monika Koch gegenüber
APOTHEKE ADHOC. Im Verband gebe es derzeit keine Mehrheit für einen
Wiedereintritt in die Tarifgemeinschaft.
Alexander Müller, Freitag, 11. Juni 2010, 10:33 Uhr
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