Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
RICHTIG VORSORGEN
Die Arbeitswelt wird immer schneller und hektischer. Dies hinterlässt bei den Erwerbstätigen Spuren, wie eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes zeigt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes litten 2009 circa 2,4 Millionen Personen - das sind etwa 6,3 Prozent der Erwerbstätigen - an erwerbsbedingten Gesundheitsbeschwerden. Die richtige Vorsorge kann im Notfall zumindest das finanzielle Risiko mindern.
Personen mit erwerbsbedingten gesundheitlichen Problemen hatten am meisten mit Beschwerden des Bewegungsapparates zu kämpfen. Aber auch psychische Erkrankungen wie Stress oder Beklemmungen beeinträchtigen viele Erwerbstätige.
Etwa 984.000 Personen, das sind 2,6 Prozent der
Erwerbstätigen, hatten Rückenbeschwerden. Fast 600.000 (1,6 Prozent)
Menschen aus der arbeitenden Bevölkerung klagten über Schmerzen an
Nacken, Schultern, Armen und Händen und rund 222.500 (0,6 Prozent) über
Probleme mit Hüfte, Beinen oder Füßen.
Ebenfalls circa 222.500 Erwerbstätige führten psychische Erkrankungen wie beispielsweise Stress und Beklemmungen als schwerwiegendste Belastung an. Lediglich rund 76.000 arbeitende Personen, das sind 0,2 Prozent aller Erwerbstätigen, hatten mit anderen Formen von erwerbsbedingten Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Sie klagten unter anderem über Atembeschwerden und Lungenerkrankungen, Herz-/ Kreislaufprobleme oder Kopfschmerzen und Augenprobleme.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass
arbeitsbedingte Gesundheitsprobleme mit zunehmendem Alter verstärkt
auftreten. Rund jeder elfte der über 50-Jährigen, das sind rund 8,8
Prozent aller Erwerbstätigen, war davon betroffen. Im Gegensatz dazu
klagten nur 6,6 Prozent der 35- bis 49-Jährigen und 3,6 Prozent der
unter 35-Jährigen über erwerbsbedingte Gesundheitsbeschwerden.
Auch die ausgeübte Tätigkeit wirkt sich auf den Gesundheitszustand aus. Am häufigsten litten beispielsweise die Arbeitskräfte mit 10,8 Prozent der Beschäftigten in Landwirtschaft und Fischerei unter Beschwerden des Bewegungsapparates. Auch 7,4 Prozent der Personen, die als Anlagen- und Maschinenbediener tätig sind, klagten über entsprechende Probleme.
Wer im Ernstfall einer Erkrankung oder einer
Berufs- oder gar Erwerbsunfähigkeit zumindest finanziell abgesichert
sein möchte, kann sich nicht alleine auf die gesetzlichen
Sozialversicherungen verlassen. So erhält ein Arbeitnehmer bei einer
Arbeitsunfähigkeit nach sechs Wochen von ihrer gesetzlichen Krankenkasse
nur 70 Prozent des letzten beitragspflichtigen Gehalts - maximal 90
Prozent des Nettoarbeitsentgelts - als Krankengeld.
Gutverdienende Angestellte müssen zudem mit einer hohen finanziellen Lücke zu ihrem Gehalt rechnen, weil das Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungs-Grenze (im Jahr 2010 monatlich 3.750 Euro) nicht berücksichtigt wird. Der Krankengeldhöchstbetrag beträgt etwa 2.625 Euro im Monatsdurchschnitt. Mit einer privaten Krankentagegeld-Versicherung lässt sich diese Lücke schließen.
Eine Berufsunfähigkeits-Rente, die bezahlt wird,
wenn man aus gesundheitlichen Gründen seinen erlernten oder ausgeübten
Beruf nicht mehr nachgehen kann, gibt es seit 2001 für alle, die nach
dem 1. Januar 1961 geboren sind, nicht mehr.
Eine volle gesetzliche Erwerbsminderungsrente erhält ausschließlich derjenige, der aufgrund seines Leidens nur noch weniger als drei Stunden am Tag erwerbstätig sein kann. Die Hälfte des Satzes bekommt man, wenn man mindestens drei, aber höchstens sechs Stunden irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen kann. Es spielt dabei keine Rolle, welchen Beruf man bisher ausgeübt hat.
Selbst wer Anspruch auf die volle
Erwerbsminderungsrente hat, muss meist mit empfindlichen Einbußen im
Vergleich zu seinem Gehalt rechnen. Sinnvoll ist daher die Absicherung
durch eine private Erwerbs- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung.
Zusätzlichen Schutz vor unliebsamen Überraschungen aufgrund gesundheitlicher Probleme vielfältiger Art bieten unter anderem auch andere Versicherungsformen wie eine private Unfallversicherung und eine Pflegeversicherung. Es ist empfehlenswert, sich durch einen Versicherungsfachmann umfassend beraten zu lassen, welche Absicherung für die persönliche Situation am sinnvollsten ist.
(verpd) (ApoRisk)
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