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ARZNEIMITTELVERORDNUNGEN
Berlin - Die Ärzte verordnen zunehmend Großpackungen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Insight Health stieg der Marktanteil der N3-Packungen an sämtlichen GKV-Verordnungen im ersten Halbjahr auf 51,3 Prozent. Damit ist mehr als jede zweite verordnete und abgerechnete Packung eine N3. In den Vorjahren lag er bei 48,1 Prozent (2008) beziehungsweise 49,2 Prozent (2009).
Griff zur Großpackung: Ärzte verordnen zunehmend N3-Packungen. Foto: Elke Hinkelbein
Gleichzeitig sank die Zahl der Verordnungen gegenüber dem ersten
Halbjahr 2009 um 0,4 Prozent auf 335,8 Millionen. Neben dem geringeren
Verbrauch an Grippe- und Erkältungspräparaten einschließlich
Antibiotika im ersten Quartal des Jahres ist vor allem der Switch zu
Großpackungen für den Rückgang verantwortlich: Die realen
Verbrauchsmengen stiegen durch die großen Packungen um 2,2 Prozent auf
21,3 Milliarden Standardeinheiten - Produkt aus Packungszahl und
Inhaltsmenge - an.
Laut Insight Health gibt es große Unterschiede im Verordnungsverhalten
der Vertragsärzte zwischen dem Osten und Westen Deutschlands. Der
Anteil der Großpackungen lag im ersten Halbjahr in den westlichen
Bundesländern zwischen 42 und 46 Prozent, in Berlin bei 47 Prozent, im
Osten dagegen zwischen 50 und 53 Prozent.
Weniger Verordnungen bedeuten für die Apotheken automatisch weniger
Honorar. Der Trend könnte sich mit der geplanten Novelle der
Packungsgrößenverordnung (PackungsV) noch verstärken. Sollten Packungen
für 100 Behandlungstage künftig deutlich mehr Tabletten als bislang
enthalten, dürfte die Zahl der abzurechnenden Packungen weiter sinken.
APOTHEKE ADHOC, Dienstag, 31. August 2010, 11:28 Uhr
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