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GENERIKAKONZERNE
Berlin - Die Deutsche Bank übernimmt die Macht bei Actavis. Nachdem Ende Juli die Refinanzierung des isländischen Generikakonzerns bekannt gegeben wurde, will die Bank jetzt im Wege eines öffentlichen Übernahmeangebots die Kontrolle über die Gesamtheit von Actavis erlangen. Entsprechende Pläne wurden bei der EU-Kommission angemeldet.
Neuer Besitzer: Die Deutsche Bank übernimmt den isländischen Generikakonzern Actavis. Foto: Actavis
Allerdings werde die Deutsche Bank kein Miteigentümer, teilte Actavis
mit. Björgólfur Thor Björgólfsson bleibe weiterhin der
Mehrheitseigentümer des Unternehmens. Nach Informationen aus
Finanzkreisen sichert sich die Deutsche Bank durch die Anmeldung
wichtige Vetorechte.
Die Deutsche Bank ist größter Gläubiger des hoch verschuldeten
Konzerns, den der isländische Milliardär 2007 von der Börse genommen
hatte. Actavis gehört Björgólfssons britischer Investmentfirma Novator,
an der möglicherweise auch andere Finanzpartner beteiligt sind.
Die Außenstände von Actavis werden auf 4,7 Milliarden Euro geschätzt.
Nachdem Björgólfssons Imperium durch die Finanzkrise getroffen wurde,
sollen die Gläubiger um die Deutsche Bank zunächst einen Verkauf von
Actavis angestrebt haben, der aufgrund der Preisvorstellungen aber
nicht zustande gekommen sein soll. Der neue Actavis-Chef Dr. Claudio
Albrecht hatte im Interview mit APOTHEKE ADHOC dementiert, dass es
offizielle Verkaufsgespräche gegeben habe.
Auch eine Verschmelzung mit Ratiopharm kam nicht zustande, weil am Ende
Teva die Nase vorne hatte. Danach hatten Gerüchte die Runde gemacht,
die Deutsche Bank plane den direkten Einstieg, also den Tausch von
Schulden gegen Eigenkapital.
Für die Frankfurter dürfte es darum gehen, den Konzern zu sanieren und
für eine Fusion oder einen Verkauf fit zu machen. Zumindest ein neuer
Standort ist bereits gefunden: Nach Angaben von Albrecht zieht der
Konzern mit seinem Hauptquartier demnächst in die Schweiz.
Patrick Hollstein, Donnerstag, 26. August 2010, 09:23 Uhr
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