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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
INFUSIONSSKANDAL
Berlin - An der Mainzer
Universitätsklinik ist ein drittes Baby gestorben, das verunreinigte
parenterale Ernährungslösung erhalten hatte. Das Kind war ein sehr
junges Frühgeborenes aus der 24. Schwangerschaftswoche, es starb
bereits am Montagabend. Am Wochenende waren zwei Säuglinge auf der
Intensivstation gestorben. Sie hatten ebenfalls die mit Darmbakterien
verunreinigte Nährlösung bekommen. Insgesamt hatten elf Kinder die
Flüssignahrung erhalten.
Am Montagabend befanden sich fünf Babys in kritischem Zustand, eines
von ihnen starb nun. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen
fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Die Klinik selbst hält es für
möglich, dass es in der hauseigenen Apotheke zur Kontamination gekommen
ist. Heute erwartet die Staatsanwaltschaft die Ergebnisse der
mikrobiologischen Untersuchung.
Damit könnte unter anderem geklärt werden, ob die Verunreinigung
bereits in einer der neun Komponenten für die Nährlösung enthalten war,
als diese von externen Herstellern angeliefert wurden.
Zunächst werden mehrere noch originalverpackte Behälter mit den
Ausgangsstoffen untersucht. Damit können laut Staatsanwaltschaft die
Hersteller als Verursacher praktisch ausgeschlossen werden, wenn keine
Kontamination vorliegt. Auch die beschlagnahmten Schläuche der
Apparatur werden untersucht. An der Uniklinik geht man eher davon aus,
dass die Verunreinigung in der Klinik passiert sei als beim Hersteller.
Bislang ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt.
Die Direktorin der Apotheke der Universitätsklinik, Professor Dr. Irene
Krämer, nahm ihre Mitarbeiter in Schutz: Alle beteiligten Mitarbeiter
hätten nachweislich alle Vorschriften beachtet - insbesondere hätten
alle ihre Hände desinfiziert und bei der Zubereitung Handschuhe
getragen.
dpa/APOTHEKE ADHOC, Dienstag, 24. August 2010, 09:14 Uhr
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