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Wie Betreiber Risiken minimieren und Kosten effizient senken können.
28. Oktober 2024
Apothekenbetreiber stehen unter wachsendem Kostendruck – doch gerade bei Versicherungen sollten sie klug vorgehen. Ein gezielter Check der Versicherungen bietet Einsparpotenziale, birgt aber auch Risiken. Welche Policen haben Priorität, und wie lassen sich Kosten optimieren, ohne den Betrieb zu gefährden? Ein fundierter Blick auf Vermögensschaden- und Cyberversicherungen zeigt, wie Apotheken ihre Risiken absichern und gleichzeitig sparen können.
Angesichts steigender Betriebskosten, stagnierender Einnahmen und immer anspruchsvollerer regulatorischer Anforderungen stehen viele Apothekenbetreiber unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Eine Möglichkeit, die finanzielle Stabilität zu wahren, besteht darin, Einsparungen bei den Versicherungskosten zu erzielen. Doch hierbei ist Vorsicht geboten: Die richtige Auswahl und Priorisierung von Versicherungen ist entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden, die existenzbedrohende Ausmaße annehmen können.
Zu den wichtigsten Versicherungen für Apotheken gehören Allrisk-, Cyber-, Vertrauensschaden- und Rechtsschutzversicherungen. Diese Policen decken spezifische Risiken ab, die Apotheken im täglichen Betrieb betreffen. Während Allrisk-Versicherungen umfassenden Schutz gegen Sachschäden und Betriebsunterbrechungen bieten, sichern Cyber-Versicherungen Apotheken gegen die immer größer werdende Bedrohung durch Cyberangriffe und Datenlecks ab. Vertrauensschadenversicherungen schützen gegen finanzielle Schäden durch Mitarbeiterbetrug, und die Rechtsschutzversicherung hilft bei juristischen Auseinandersetzungen, etwa mit Patienten, Lieferanten oder Behörden.
Eine genaue Prüfung der bestehenden Versicherungen sowie das Einholen von Angeboten mit besseren Konditionen kann signifikante Einsparungen ermöglichen. Der Ansatz „Wer wagt, gewinnt – außer er verliert“ sollte hier jedoch als Warnung verstanden werden: Zu große Einschnitte bei den Versicherungskosten können schnell nach hinten losgehen und die Apotheke ungeschützt in eine Krise führen. Besonders bei Apotheken, die mit sensiblen Gesundheitsdaten arbeiten und strengen Vorschriften unterliegen, darf der Versicherungsschutz nicht auf Kosten der Betriebssicherheit reduziert werden.
Was Apothekenbetreiber beachten sollten
Regelmäßiger Versicherungs-Check: Mindestens einmal jährlich sollten Apothekenbetreiber ihre Versicherungsverträge auf den Prüfstand stellen. Dabei geht es nicht nur darum, die Höhe der Prämien zu prüfen, sondern vor allem auch den tatsächlichen Versicherungsumfang im Hinblick auf die aktuellen Betriebsrisiken. Entwicklungen in der Branche, wie die verstärkte Digitalisierung und der Ausbau von telemedizinischen Leistungen, können neue Risiken mit sich bringen, die abgedeckt werden müssen.
Priorisierung der Versicherungspolicen: In der Versicherungslandschaft für Apotheken gibt es bestimmte Policen, die absolute Priorität haben. Hierzu zählen insbesondere Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen, die Apotheken vor großen finanziellen Verlusten schützen. Ein typisches Beispiel sind Retaxationen, bei denen Krankenkassen Zahlungen für fehlerhafte Abrechnungen zurückfordern. Diese können schnell zu einem erheblichen wirtschaftlichen Problem werden, wenn sie nicht durch eine geeignete Versicherung abgefedert werden.
Bündelung von Versicherungen: Viele Versicherer bieten spezielle Apothekentarife an, die mehrere relevante Policen bündeln. Ein Beispiel hierfür ist der PharmaRisk® OMNI-Tarif, der besonders für Apotheken mit mehreren Filialen attraktiv ist. Durch die Bündelung mehrerer Versicherungsarten in einem Paket lassen sich Prämiennachlässe erzielen, ohne dass der Versicherungsschutz reduziert wird. Diese Art der Optimierung trägt erheblich zur Entlastung der Betriebskosten bei, ohne die Risiken für den Betrieb zu vernachlässigen.
Beratung durch Experten: Versicherungen sind ein komplexes Thema, besonders für Apotheken mit speziellen Anforderungen und branchenspezifischen Risiken. Daher lohnt es sich, einen spezialisierten Versicherungsmakler hinzuzuziehen, der sich mit den Herausforderungen im Apothekenalltag auskennt. So können nicht nur Einsparpotenziale aufgedeckt, sondern auch unnötige oder doppelte Versicherungen vermieden werden.
Kommentar: Die Bedeutung der Vermögensschadenversicherungen für Apotheken
Apotheken betreiben ein hochkomplexes Geschäft, das nicht nur von der Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten geprägt ist, sondern auch von hohen Haftungsrisiken begleitet wird. Im Fokus stehen dabei vor allem Vermögensschäden, die durch betriebliche Fehler entstehen können. Das klassische Beispiel sind falsche Rezepte oder Fehler bei der Abgabe von Medikamenten. Diese kleinen, menschlichen Fehler können enorme finanzielle Folgen haben, die die Existenz einer Apotheke gefährden.
Daher ist es unverzichtbar, dass Apothekenbetreiber ihre Versicherungen mit Bedacht auswählen. Eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung sollte niemals vernachlässigt werden, denn gerade sie ist es, die in vielen Fällen den Fortbestand einer Apotheke sichert. Dies gilt umso mehr, da Apotheken durch die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung im Gesundheitssektor immer größeren Risiken ausgesetzt sind. Cyberkriminalität ist in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Problem geworden, und auch hier können Fehler wie das versehentliche Versenden von Patientendaten an die falsche Person zu großen Schadensersatzforderungen führen.
Sparen ist wichtig – aber niemals auf Kosten des Versicherungsschutzes. Die richtige Strategie besteht darin, Versicherungen intelligent zu kombinieren und gezielt dort einzusparen, wo überflüssige Policen bestehen. Die Priorisierung essenzieller Versicherungen, wie der Vermögensschadenhaftpflicht, der Cyber-Versicherung und der Allrisk-Policen, sollte jedoch immer im Vordergrund stehen. Wer hier klug handelt, kann langfristig nicht nur Kosten senken, sondern auch seine Apotheke vor existenziellen Bedrohungen schützen.
Am Ende zählt: „Wer wagt, gewinnt – außer er verliert.“
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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