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Studie fordert branchenspezifische Anpassungen zur Risikominderung
14. Dezember 2024
Versicherungsschutz auf dem Prüfstand: Unsere umfassende Analyse offenbart kritische Schwachstellen in den Standardversicherungspolicen für Apotheken. In unserer neuesten Pressemitteilung diskutieren wir die dringend erforderlichen Anpassungen und Innovationen im Versicherungsbereich, um die spezifischen Risiken und Bedürfnisse von Apothekenbetreibern adäquat abzudecken. Erfahren Sie, wie eine Neugestaltung der Policen nicht nur finanzielle Sicherheit bringen, sondern auch den Betriebsablauf nach einem Schadenfall erheblich verbessern kann. Tauchen Sie ein in die Welt der maßgeschneiderten Versicherungslösungen, die Apotheken wirklich schützen und unterstützen.
Die Versicherungsbedürfnisse von Apotheken werden oft durch Standardpolicen nicht adäquat abgedeckt, was im Schadensfall erhebliche finanzielle und operationale Risiken mit sich bringt. Eine grundlegende Überarbeitung der Versicherungskonzepte ist daher dringend erforderlich, um spezifische Branchenrisiken effektiv zu managen. Die Hauptprobleme und deren Lösungen stellen sich wie folgt dar:
1. Betriebsunterbrechung – Anpassung der Deckungssummen: Apotheken stehen nach einem Schadensereignis oft vor langen Betriebsunterbrechungen, verursacht durch strenge Hygieneauflagen und notwendige Überprüfungen. Hier ist eine umfangreichere Betriebsunterbrechungsversicherung mit angemessenen Versicherungssummen von mindestens 5 Millionen Euro entscheidend, um den finanziellen Fortbestand während der Wiederherstellungsphase zu sichern.
2. AMG-Deckung – Klarheit und Vorsorge: Die spezifischen Anforderungen an Apotheken hinsichtlich der Herstellerhaftung, insbesondere bei der Produktion und dem Import von Medikamenten, erfordern klare Richtlinien und ggf. eine Vorsorgedeckung. Dies schützt Apotheken vor rechtlichen Unsicherheiten und deckt spezielle Risiken ab, die mit der Herstellung und dem Import verbunden sind.
3. Zeitwertersatz – Eliminierung problematischer Klauseln: Viele Policen sehen zunächst einen Neuwertersatz vor, der jedoch oft durch Zeitwertklauseln eingeschränkt wird. Für Apotheken, die auf spezifische Ausrüstungen angewiesen sind, kann dies katastrophale finanzielle Auswirkungen haben. Versicherer sollten daher Zeitwertklauseln ganz streichen und einen vollständigen Neuwertersatz garantieren.
4. Unterversicherung – Flexibilität ist gefragt: Die schwankenden Lagerbestände einer Apotheke können schnell den Deckungswert übersteigen. Ein Verzicht auf Unterversicherungsklauseln würde Apotheken ermöglichen, ihre Lager nach Bedarf ohne ständige Anpassung der Versicherungswerte aufzufüllen.
5. Meldepflichten – Vereinfachung dringend nötig: Komplexe Meldepflichten, vor allem nach großen Schadensfällen, können den Wiederbetrieb einer Apotheke erheblich verzögern. Eine Entbürokratisierung dieser Prozesse und das Vermeiden von Strafen bei verspäteten Meldungen könnten den Apothekenbetreibern helfen, sich auf die Schadensbewältigung zu konzentrieren.
6. Cyberattacken – Spezialisierte Policen benötigt: Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch das Risiko von Cyberangriffen. Apotheken benötigen Cyberpolicen, die nicht nur Risiken abdecken, sondern auch unterstützende Dienstleistungen wie rechtzeitige Meldungen nach einem Vorfall durch Fachanwälte bieten.
7. Gutachterverfahren – Abstimmung mit der Apothekenaufsicht: Im Schadensfall ist oft nur das Urteil der Apothekenaufsicht maßgeblich. Versicherungen sollten daher ihre Bewertungsprozesse an die Vorgaben der Apothekenaufsicht anpassen, um Konflikte zu vermeiden und eine schnelle Wiederaufnahme des Betriebs zu ermöglichen.
Die Herausforderungen, vor denen Apotheken in Bezug auf ihre Versicherungspolicen stehen, erfordern eine gezielte und durchdachte Antwort der Versicherungsbranche. Es ist zwingend notwendig, dass Versicherer ihre Produkte überdenken und Lösungen entwickeln, die den speziellen Bedürfnissen der Apotheken gerecht werden. Nur durch solch maßgeschneiderte Versicherungskonzepte können Apotheken effektiv vor den vielfältigen Risiken ihres Betriebs geschützt werden und ihren wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherstellen.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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