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Steigende Kosten, stagnierende Honorare und fehlende Nachfolger setzen Apotheken unter Druck und gefährden die wohnortnahe Versorgung
15. März 2025
Während immer mehr Apotheken schließen, stehen Betreiber vor wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Steigende Kosten, stagnierende Honorare und fehlende Nachfolger setzen vielen Betrieben zu. Wer langfristig bestehen will, muss neue Strategien entwickeln – von Zusatzleistungen bis hin zur digitalen Transformation. Doch ohne politische Reformen droht das Apothekensterben ungebremst weiterzugehen. Welche Maßnahmen sind jetzt entscheidend?
In Deutschland setzt sich der Trend der Apothekenschließungen ungebremst fort. Steigende Betriebskosten, stagnierende Honorare und wachsende Konkurrenz durch Versandhandel setzen vielen Apotheken wirtschaftlich zu. Besonders dramatisch ist, dass selbst traditionsreiche Betriebe mit festem Kundenstamm keinen Nachfolger finden. Wer heute eine Apotheke betreibt, muss nicht nur medizinische Expertise mitbringen, sondern auch wirtschaftlich belastbare Konzepte entwickeln.
Während in Großstädten der Wettbewerb mit Filialketten und Online-Versendern zunimmt, kämpfen Apotheken in ländlichen Regionen mit sinkenden Umsätzen und einer alternden Kundschaft. Die Kombination aus hohem bürokratischen Aufwand, niedrigen Margen und fehlender staatlicher Unterstützung stellt viele Betriebe vor eine unlösbare Herausforderung. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Apotheken bundesweit kontinuierlich gesunken.
Apothekenbetreiber sollten sich auf die veränderten Marktbedingungen einstellen und vorausschauend agieren. Dazu gehört eine frühzeitige betriebswirtschaftliche Analyse, um Einsparpotenziale zu erkennen und neue Einnahmequellen zu erschließen. Zusatzangebote wie pharmazeutische Dienstleistungen, digitale Beratung und optimierte Lagerhaltung können dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Auch Kooperationen mit anderen Gesundheitsdienstleistern oder Apothekenverbünden bieten Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Besonders wichtig ist eine rechtzeitige Planung für den Fall einer Geschäftsaufgabe oder eines Verkaufs. Viele Betreiber unterschätzen den Zeitaufwand für eine Übergabe und beginnen zu spät mit der Suche nach einem Nachfolger. Eine professionelle Nachfolgeberatung kann helfen, die Chancen auf eine erfolgreiche Übernahme zu erhöhen.
Der Apothekenmarkt bleibt im Wandel. Wer als Betreiber langfristig bestehen will, muss sich nicht nur auf eine medizinisch-fachliche Beratung konzentrieren, sondern auch strategische Entscheidungen treffen, um den Betrieb wirtschaftlich zu sichern.
Die Schließung zahlreicher Apotheken ist kein schleichender Prozess mehr – sie ist eine klare Entwicklung mit absehbaren Folgen für die Gesundheitsversorgung. Jeder geschlossene Betrieb bedeutet längere Wege für Patienten, weniger persönliche Beratung und eine weitere Schwächung der wohnortnahen Versorgung. Doch während sich der Apothekenmarkt verändert, bleibt die Politik weitgehend tatenlos.
Stagnierende Honorare und steigende Kosten treffen vor allem kleinere und inhabergeführte Apotheken hart. Während Versandapotheken durch Skaleneffekte profitieren und große Ketten aggressiv expandieren, stehen viele Einzelbetreiber mit dem Rücken zur Wand. Der bürokratische Aufwand wächst, die Margen sinken, und die Attraktivität des Berufs nimmt ab. Das Ergebnis: Immer weniger junge Apotheker sind bereit, eine eigene Apotheke zu übernehmen.
Es stellt sich die Frage, wie lange sich dieses Modell noch halten kann. Eine flächendeckende Versorgung mit Apotheken, die unabhängig agieren und persönliche Beratung bieten, ist ein essenzieller Bestandteil des deutschen Gesundheitswesens. Doch ohne strukturelle Reformen und wirtschaftliche Anpassungen wird das Apothekensterben weitergehen.
Die Betreiber, die noch am Markt sind, müssen umdenken. Wer erfolgreich bleiben will, darf sich nicht allein auf traditionelle Geschäftsmodelle verlassen. Zusatzangebote, Spezialisierung und digitale Lösungen werden zunehmend wichtiger. Gleichzeitig muss der Druck auf die Politik wachsen, faire wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Eines ist klar: Wenn Apotheken weiter verschwinden, trifft es nicht nur die Betreiber, sondern auch die Patienten – und am Ende das gesamte Gesundheitssystem.
Von Roberta Günder, Geschäftsführerin
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