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APOTHEKE | Pressemitteilung aktuell |
Presseinformation – Apotheken-News von heute
Die Schließung der Salzach-Apotheke in Laufen ist kein Einzelfall und kein Zufall – sie steht für eine Entwicklung, die sich quer durch die Apothekenlandschaft zieht: Immer mehr Inhaberinnen und Inhaber entscheiden sich nicht wegen akuter Ertragsprobleme, sondern aus strategischem Verantwortungsbewusstsein gegen eine Weiterführung ihres Betriebs. Technische Abhängigkeiten, langfristige Vertragsbindungen und eine überfordernde regulatorische Komplexität machen es zunehmend unmöglich, in den bestehenden Strukturen zukunftsfähig und flexibel zugleich zu bleiben. Beate Frimmel, Inhaberin der betroffenen Apotheke, spricht von einer bewussten, vorausschauenden Entscheidung – nicht gegen ihren Beruf, sondern gegen ein System, das zu starr geworden ist, um situativ zu handeln. Der Fall Laufen steht exemplarisch für eine stille Systemkrise: Die Betriebsaufgabe erfolgt nicht aus der Not, sondern aus dem Verlust betrieblicher Beweglichkeit. In Zeiten wachsender Versorgungslast wird damit ein fatales Signal gesendet – gerade für ländliche Regionen. Eine gezielte Absicherung durch versorgungsnahe Versicherungskonzepte, die neben Haftung und Unterbrechung auch strukturelle Vertragsrisiken berücksichtigen, könnte einen Beitrag leisten, betriebliche Resilienz und Versorgungsfähigkeit gleichermaßen zu stärken – sowohl analog als auch digital.
In Laufen an der Salzach endet mit Monatswechsel die Versorgung durch eine lokal tief verankerte Apotheke. Beate Frimmel, Inhaberin der Salzach-Apotheke, nennt als zentrale Gründe für den Rückzug keine wirtschaftlichen Verluste, sondern eine zunehmende Entfremdung vom eigentlichen Berufsbild. Die technische Systemintegration, verbunden mit juristischer Detailverantwortung und vertraglicher Unbeweglichkeit, habe ihre Entscheidungsfreiheit in wesentlichen Bereichen so stark eingeschränkt, dass die Weiterführung aus ihrer Sicht nicht mehr verantwortbar sei. Ihr Satz: „Ich schließe nicht, weil ich muss – sondern weil ich nicht mehr kann“, bringt das strukturelle Dilemma vieler Betriebsinhaber:innen auf den Punkt.
Ein zentrales Problem: Langfristverträge mit Softwareanbietern und Plattformdienstleistern binden Apotheken an Infrastrukturen, deren Weiterentwicklung sie weder inhaltlich beeinflussen noch betriebswirtschaftlich kompensieren können. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Dokumentation, Datensicherheit, technische Auditierbarkeit und regulatorische Konformität – ohne Rücksicht auf Betriebsgröße oder regionale Verhältnisse. Der Aufwand wächst, die Anpassungsmöglichkeiten sinken, die Handlungsfreiheit schrumpft. In Frimmels Worten: „Die Apotheke wird heute mehr durch digitale Pflichten als durch pharmazeutisches Können bestimmt.“ Der Wandel vom heilberuflichen zur systemadministrativen Rolle wird zum Belastungstest für eine ganze Generation inhabergeführter Betriebe.
Der regulatorische Druck ist dabei nicht abstrakt, sondern konkret: TI-Anbindung, E-Rezept, Medikationsplan, ePA, Schulungspflichten, Nachweisdokumentationen – jedes Element für sich ist technisch lösbar, in der Summe aber oft nicht mehr tragbar. Insbesondere kleinere Apotheken ohne IT-Abteilung geraten in eine Dauerabhängigkeit von externen Dienstleistern, deren Preis- und Leistungsgestaltung sie kaum beeinflussen können. Vertraglich verankerte Updatepflichten, Protokollierungsmechanismen und Versionssynchronisierungen verursachen in der Praxis nicht nur laufende Kosten, sondern auch permanente Unsicherheit. „Ich weiß nie, was beim nächsten Systemupdate passiert – aber ich weiß, dass ich dafür hafte“, so Frimmel.
Auch die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) bestätigt den Trend: In mehreren Bundesländern steigt die Zahl freiwilliger Betriebsaufgaben, ohne dass klassische Insolvenzgründe vorlägen. Entscheidend sei eine zunehmende Kluft zwischen den strukturellen Anforderungen der Digitalisierung und den tatsächlichen Umsetzungskapazitäten vieler Betriebe. Fehlende Nachfolge, unklare rechtliche Zuständigkeiten bei digitalen Systembrüchen und das latente Risiko von Retaxationen aufgrund technischer Fehler verstärken die Entscheidung zur Betriebsaufgabe – nicht als Ausdruck von Schwäche, sondern als logische Folge einer strukturellen Schieflage.
Hinzu kommt: Verträge mit IT-Dienstleistern, Plattformen und cloudbasierten Systemen sind oft auf Jahre hinaus geschlossen, mit eingeschränkter Kündbarkeit und wenig Spielraum bei Leistungsmängeln. Die Betriebsaufgabe entbindet selten automatisch von diesen Verpflichtungen – was bedeutet, dass selbst geschlossene Apotheken weiterhin zahlen müssen. Eine Situation, die insbesondere für mittelständische Betriebe ohne Rücklagen zur ernsthaften Belastung wird. Der Fall Laufen macht deutlich: Es braucht dringend neue Vertragsmodelle, die Ausstiegsklauseln, Risikoübertragung und Versicherungsdeckung strukturell mitdenken.
Die Salzach-Apotheke war in keiner wirtschaftlichen Notlage. Ihr Rückzug ist ein Signal, das alle hören sollten, die Verantwortung für die Zukunft der Versorgung tragen. Nicht der Mangel an Kundschaft war entscheidend – sondern der Mangel an Handlungsspielraum. Inhaberinnen und Inhaber wollen versorgen, nicht verwalten. Sie wollen gestalten, nicht nur absichern. Doch wer sich aus der Apotheke zurückzieht, weil Softwareverträge, technische Mindestanforderungen und rechtliche Unsicherheiten nicht mehr beherrschbar sind, zieht sich nicht aus seiner Verantwortung – sondern aus einer Struktur, die ihm keine Optionen mehr lässt.
Die politische Diskussion über Versorgungssicherheit darf daher nicht bei Sonntagsreden stehenbleiben. Wenn Betriebe schließen, obwohl sie wirtschaftlich tragfähig wären, versagt das System – nicht der Mensch. Die Integration branchenspezifischer Versicherungslösungen, die neben Sachrisiken auch digitale Infrastruktur, Vertragsbindungen und technische Betriebsunterbrechungen einschließen, muss zur Grundsatzfrage der Apothekenpolitik werden. Nur wer Handlungsspielräume absichert, kann Versorgung erhalten.
Redaktionelle Einordnung
Der Beitrag ordnet die Schließung der Salzach-Apotheke als symptomatischen Ausdruck wachsender struktureller Belastung im Apothekenwesen ein. Dabei wird deutlich, dass nicht akute wirtschaftliche Krisen zur Aufgabe führen, sondern eine Kumulation technischer, juristischer und vertraglicher Fixierungen, die den Handlungsspielraum zunehmend einschränken. Redaktionell wird der Fall genutzt, um die systemische Bedeutung langfristiger Softwareverpflichtungen, regulatorischer Anpassungslasten und infrastruktureller Starrheiten herauszuarbeiten. Die Argumentation folgt einem praxisnahen Versorgungsbezug und stellt die Frage nach strategischer Absicherung durch branchenspezifische Versicherungsmechanismen, um bestehende Betriebe resilienter aufzustellen. Adressiert werden Entscheidungsträger in der Versorgung, Kammern, Fachverbände, Versicherungsexperten sowie politische Akteure, die Verantwortung für den Fortbestand niedergelassener Strukturen tragen. Die Einordnung basiert auf übertragbaren Parametern struktureller Betriebsaufgaben im Apothekenbereich und dient der fundierten Diskussion über Systemrisiken und notwendige Reformelemente.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
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