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  • 10.05.2011 – Nervöse Anleger ziehen Milliarden aus Fonds ab
    10.05.2011 – Nervöse Anleger ziehen Milliarden aus Fonds ab
    FINANZEN – GELDANLAGEN Die Fondsbranchen verzeichnet die höchsten Abflüsse seit zwei Jahren. Das Erdbeben in Japan und die Euro-Schuldenkrise sorgen für Abkehr der Sparer...

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ApoRisk® Nachrichten - Finanzen:


GELDANLAGEN

Nervöse Anleger ziehen Milliarden aus Fonds ab

 

Die Fondsbranchen verzeichnet die höchsten Abflüsse seit zwei Jahren. Das Erdbeben in Japan und die Euro-Schuldenkrise sorgen für Abkehr der Sparer.

Die Zahl der Fondsbesitzer in Deutschland ist schon in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Und für 2011 deutet bislang nichts auf eine Trendwende hin. Aufgeschreckt durch das Erdbeben in Japan, die Kurseinbrüche an den Börsen vieler Schwellenländer und die Schuldenkrise rund um Griechenland & Co. verkauften deutsche Sparer in den ersten Monaten des Jahres in großem Umfang Fondsanteile.

Zwischen Januar und März verzeichneten die Gesellschaften Mittelabflüsse in Höhe von 4,6 Mrd. Euro, wie die jüngste Statistik des Bundesverbandes Investment und Asset Management zeigt. Allein im Monat März gab es ein Minus von 3,4 Mrd. Euro. Das ist der größte Rückgang seit zwei Jahren. Damals, im März 2009, hatten die Aktienmärkte ihren Tiefpunkt in der Finanzkrise erreicht, Anleger zogen 5,2 Mrd. Euro ab.

Für den April melden die Marktführer der Fondsbranche zwar einen Stopp der Fluchtbewegung. „Die Sparer sind wieder etwas zuversichtlicher geworden", heißt es bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Auch bei der Nummer zwei, der Deka Bank, ist davon die Rede, dass sich der April wieder positiver darstellt. Doch will man sich dort auch nichts vormachen. „Das Umfeld bleibt herausfordernd, so lange die Unsicherheitsfaktoren nicht verschwunden sind", so ein Sprecher der Gesellschaft. Die Deka ist der Fondsspezialist der Sparkassen.

Besonders schwer fällt es bislang, den Anlegern Aktienfonds schmackhaft zu machen. Im ersten Quartal flossen 1,7 Mrd. Euro aus Produkten mit Dividendentiteln ab, vor allem nach den Schreckensmeldungen aus Japan brachten viele Sparer offenbar ihre Gewinne der Vormonate in Sicherheit. Allein im März wurden Fonds im Wert von 2,5 Mrd. Euro verkauft - damals rauschte der Deutschen Aktienindex Dax von 7400 Punkten bis auf 6500 Punkte nach unten. Die zweithöchsten Abflüsse im März mit minus 0,6 Mrd. Euro und die mit Abstand höchsten im ersten Quartal mit minus vier Mrd. Euro gab es bei Rentenfonds.

An Gründen, die gerade Privatanleger zum Verkauf ihrer Fonds verleiten lassen könnten, mangelt es nicht: Die Schuldenkrise in Europa, die damit einhergehende Diskussion um Staatspleiten und die Zukunft der Eurozone gehören sicherlich dazu. Aber auch die Schuldenprobleme in den USA und die wieder bei vielen präsente Terrorgefahr spielen nach Meinung von Beobachtern eine Rolle.

„Viele Sparer handeln nun einmal prozyklisch", sagt Fondsexperte Björn Drescher von Drescher & Cie. Deshalb geht auch er davon aus, dass sich die Zurückhaltung weiter fortsetzt. Wobei er in den Abflüssen der ersten Monaten noch kein Alarmsignal für die Fondsbranche sieht. „Wo soll das Geld denn sonst hin? Alles in Goldbarren und Immobilien zu investieren, ist keine Lösung."

Auch Christian Michel vom Fondsanalysehaus Feri Eurorating fragt nach den Alternativen in Zeiten, in denen Tagesgeld zwar wieder etwas mehr bringt, aber die Zwei-Prozent-Marke nur selten übersteigt. „Anleihen mögen zwar auch in Zukunft unattraktiv sein, doch Aktien- und Mischfonds bleiben für viele auf der Suche nach etwas Rendite eine Wahl."

Auch Schwellenländer-Fonds stehen auf den Verkaufslisten

Ein Blick auf die beliebtesten und unbeliebtesten Einzelfonds im ersten Quartal zeigt ganz unterschiedliche Muster. Beliebt waren gerade im März nach dem Einbruch im Dax, Fonds mit Schwerpunkt Deutschland. Gleich drei dieser Produkte liegen auf den ersten drei Plätzen der am besten verkauften Fonds. Auf der Verliererliste finden sich dagegen neben dem einst mehr als 20 Mrd. Euro schweren geldmarktnahen Rentenfonds UniOpti4 auch ein großer Schwellenländer-Indexfonds. Insgesamt haben es Angebote mit Schwerpunkt Schwellenländer schwer bei Anlegern.

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