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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Steuer & Recht
Die Europäische Kommission hat am
18.12.2012 sieben neue Prioritäten für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft
verabschiedet. Die digitale Wirtschaft wächst siebenmal so schnell wie die
übrige Wirtschaft, aber dieses Potenzial wird derzeit aufgrund des lückenhaften
gesamteuropäischen politischen Rahmens nur mangelhaft ausgeschöpft. Die heute
festgelegten Prioritäten sind das Ergebnis einer umfassenden Überprüfung der
Politik und legen den Schwerpunkt nun auf die Elemente der ursprünglichen Digitalen Agenda für
Europa aus dem Jahr 2010, von denen eine besondere Umgestaltungswirkung
ausgeht.
Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes sagte hierzu:
"2013 wird das bislang arbeitsintensivste Jahr für die Digitale Agenda. Zu
meinen obersten Prioritäten zählen die Erhöhung der Breitbandinvestitionen und
die Maximierung des Beitrags der Digitalbranche zur wirtschaftlichen Erholung
Europas."
Durch die vollständige Umsetzung dieser aktualisierten Digitalen Agenda würde
das BIP der EU in den kommenden acht Jahren um 5 % oder 1.500 Euro pro Person
gesteigert, indem die IKT-Investitionen erhöht, die IKT-Kompetenzen der
Arbeitskräfte verbessert, Innovationen im öffentlichen Sektor ermöglicht und
die Rahmenbedingungen für die Internetwirtschaft reformiert werden. Ohne
europaweite Maßnahmen drohen bis 2015 bis zu einer Million IKT-Arbeitsplätze
unbesetzt zu bleiben, während durch den Bau von Infrastrukturen 1,2 Millionen
Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Auf lange Sicht würde sich diese Zahl
auf 3,8 Millionen neue Arbeitsplätze in der gesamten Wirtschaft erhöhen.
1. Schaffung eines neuen und stabilen regulatorischen Umfelds für
Breitbandnetze
Mehr private Investitionen in Breitband-Festnetze und
Mobilfunk-Hochgeschwindigkeitsnetze sind vonnöten. Oberste digitale Priorität
der Kommission für 2013 ist daher die Vollendung eines neuen und stabilen
regulatorischen Umfelds für Breitbandnetze. Ein Paket von zehn Maßnahmen für
2013 umfasst Empfehlungen für einen diskriminierungsfreien Netzzugang und eine
neue Kostenzuordnungsmethode beim Zugang zu Breitbandnetzen auf der
Vorleistungsebene, Netzneutralität, Universaldienst sowie Mechanismen zur
Senkung der Baukosten des Breitbandausbaus. Sie beruhen auf neuen Leitlinien
für staatliche Beihilfen für Breitbandnetze und Darlehen aus der
vorgeschlagenen Fazilität "Connecting Europe".
2. Neue öffentliche Infrastrukturen für digitale Dienste durch die
Fazilität "Connecting Europe"
Mit Unterstützung des Rates wird die Kommission die Einführung digitaler
Dienste (insbesondere deren grenzüberschreitende Interoperabilität) in Bezug
auf elektronische Identitätsnachweise und Signaturen, Unternehmensmobilität,
eJustiz, elektronische Patientenakten und kulturelle Plattformen wie Europeana beschleunigen. Allein
durch die elektronische Beschaffung könnten 100 Mrd. Euro jährlich eingespart
und durch elektronische Behördendienste die Verwaltungskosten um 15-20 %
gesenkt werden.
3. Startschuss für die große Koalition für digitale Kompetenzen und
Arbeitsplätze
Eine Koalition muss geschmiedet werden, die praktische Schritte unternimmt, um
zu verhindern, dass aus Mangel an qualifiziertem Personal bis 2015 eine Million
IKT-Arbeitsplätze unbesetzt bleiben. Diese vermeidbare Entwicklung wäre
angesichts der hohen allgemeinen Arbeitslosigkeit unvertretbar. Die Kommission
wird die Maßnahmen des öffentlichen und des privaten Sektors koordinieren, die
dazu dienen mehr IT-Ausbildungsplätze zu schaffen, mehr direkte Verbindungen
zwischen Bildung und Wirtschaft aufzubauen, Standardberufsprofile zu
vereinbaren und Qualifikationen zu zertifizieren, um die berufliche Mobilität
zu unterstützen. Die Kommission wird ferner einen Aktionsplan vorlegen, um
Web-Unternehmer zu fördern und Europa
"unternehmensgründerfreundlicher" zu machen.
4. Vorschläge für eine Strategie und eine Richtlinie zur
Cybersicherheit
Sicherheit und Freiheit im Internet gehen Hand in Hand. Die EU sollte das
weltweit sicherste Online-Umfeld bieten, unter Wahrung der Freiheit und
Privatsphäre der Nutzer. Hierzu wird die Kommission eine Strategie und einen
Richtlinienvorschlag zur Schaffung eines einheitlichen Mindestniveaus für die
Abwehrbereitschaft auf nationaler Ebene vorlegen. Dazu gehören auch eine
Online-Plattform zur Verhütung und Bekämpfung grenzüberschreitender
Netzstörungen und Vorschriften für die Meldung von Vorfällen. Dadurch wird ein
größerer europäischer Markt für Produkte mit eingebauter Sicherheit und
eingebautem Datenschutz gefördert.
5. Aktualisierung der EU-Rahmenvorschriften zum Urheberrecht
Die Modernisierung des Urheberrechts ist ein entscheidender Faktor für die
Verwirklichung des digitalen Binnenmarkts. Die Kommission strebt daher im Wege
eines strukturierten Dialogs mit den Interessengruppen im Jahr 2013 eine Lösung
für mit dem Urheberrecht verwandte Themen an, bei denen rasch Fortschritte
erzielt werden müssen. Parallel dazu wird die Kommission die laufenden Arbeiten
zur Überarbeitung und Modernisierung des Urheberrechtsrahmens der EU
fortsetzen. 2014 soll darüber entschieden werden, ob daraus legislative
Reformvorschläge hervorgehen (siehe MEMO/12/950).
6. Beschleunigung des Cloud-Computing durch die Nachfragemacht des
öffentlichen Sektors
Die Kommission wird im Rahmen der Europäischen Cloud-Partnerschaft (IP/12/1225)
Pilotprojekte starten, die die Nachfragemacht des öffentlichen Sektors dazu
nutzen, den Aufbau des weltweit größten Cloud-gestützten IKT-Marktes zu
unterstützen und somit die derzeitigen nationalen "Festungsmauern"
und die negative Wahrnehmung durch die Verbraucher zu überwinden.
7. Einführung einer neuen Strategie für die Elektronikindustrie
Die Kommission wird eine industriepolitische Strategie für die Mikro- und
Nanoelektronik vorschlagen, um die Attraktivität Europas für Investitionen in
Entwurf und Produktion zu erhöhen und seinen globalen Marktanteil zu steigern.
Hintergrund
Die Digitale Agenda für Europa wurde
2010 als fester Bestandteil der Strategie Europa 2020 zur Förderung der
digitalen Wirtschaft und Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mit
Hilfe von IKT verabschiedet. Der Europäische Rat und das Europäische Parlament
haben sich seither für eine weitere Stärkung der digitalen Führungsrolle
Europas und die Vollendung des digitalen Binnenmarktes bis 2015 ausgesprochen (Schlussfolgerungen des Europäischen Rates vom 28./29. Juni 2012).
Viele Ziele der Digitalen Agenda wurden bereits erreicht und zahlreiche weitere
werden noch folgen. Die regelmäßige Internetnutzung steigt beständig, vor allem
auch in benachteiligten Personengruppen. Die Zahl der Bürger, die noch nie das
Internet genutzt haben, nimmt dagegen ab. In ähnlicher Weise nimmt auch der Online-Einkauf
zu, wenngleich die Wachstumsrate des grenzüberschreitenden elektronischen
Handels noch zu niedrig ist. Zudem gibt es erste Anzeichen für eine beginnende
Verbreitung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandanschlüssen, darunter auch von
ultraschnellen Anschlüssen mit mehr als 100 Mbit/s. Allerdings bestehen
weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten.
Aktive Maßnahmen von Seiten der europäischen Politik sind erforderlich, um
diese Unterschiede auf ein Mindestmaß zu beschränken und schließlich ganz zu
beseitigen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der
Europäischen Kommission.
Quelle: EU-Kommission
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