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  • 14.03.2011 – tesa will Wirkstoffpflaster produzieren
    14.03.2011 – tesa will Wirkstoffpflaster produzieren
    MARKT – APPLIKATIONSSYSTEME Berlin - Die Beiersdorf-Tochter tesa hat ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt: In Zukunft will der Klebefilm-Hersteller in der Pharmabra...

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APPLIKATIONSSYSTEME

tesa will Wirkstoffpflaster produzieren

 

Berlin  -  Die Beiersdorf-Tochter tesa hat ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt: In Zukunft will der Klebefilm-Hersteller in der Pharmabranche mitmischen. Dafür wurde am Standort in Hamburg ein neues Gebäude mit Reinraumanlage gebaut, wo nach GMP-Richtlinien alternative Applikationsformen wie Transdermale Therapeutische Systeme (TTS) produziert werden sollen.

Entwicklung im Auftrag: Labtec sucht nach alternativen Applikationsformen für bekannte Wirkstoffe. Foto: tesa

Entwicklung im Auftrag: Labtec sucht nach alternativen Applikationsformen für bekannte Wirkstoffe. Foto: tesa

„Wir bei tesa haben jahrelanges Know-how in der Herstellung von Klebmassen. Das wollen wir uns auch im pharmazeutischen Bereich zu Nutze machen", sagt ein Konzernsprecher. Man stehe noch am Anfang, erwarte aber, dass sich im Bereich TTS in den kommenden Jahren noch eine Menge tun werde. Eigene Produkte will tesa jedoch nicht realisieren. „Der Bereich ist reines Business-to-Business. Wir machen Auftragsentwicklung und -herstellung."

Dass tesa eigentlich in anderen Bereichen wie beispielsweise der Automobil-, Druck- und Papierindustrie aktiv ist, zeigt sich in den Reinräumen: Auf den rund 3000 Quadratmetern sollen neben den Wirkstoffpflastern auch Folien für Mobiltelefone mit Touchscreen gefertigt werden. Derzeit laufen die Audits für die Produktion pharmazeutischer Produkte. Mit der Herstellungserlaubnis rechne man Ende des Monats, so der Sprecher.

Gegen Schluckbeschwerden: Orale Arzneimittelfilme lösen sich durch den Speichel im Mund auf. Foto: tesa

Gegen Schluckbeschwerden: Orale Arzneimittelfilme lösen sich durch den Speichel im Mund auf. Foto: tesa

Die Entwicklungarbeit wird von Labtec übernommen. Das 1990 gegründete Unternehmen mit Sitz im rheinländischen Langenfeld hat sich auf die Entwicklung von TTS und oralen Filmen spezialisiert und entwickelt nicht nur eigene Präparate, die dann auslizensiert werden, sondern forscht auch im Auftrag für die Pharmaindustrie. Vor zwei Jahren hatte Firmengründer Dr. Günter Cordes, ehemaliger Geschäftsführer von Schwarz Pharma, das Unternehmen an tesa verkauft.

Einige Produkte von Labtec haben es bereist bis zur Marktreife geschafft: Im März vergangenen Jahres wurde das Antiemetikum Setofilm europaweit zugelassen. Dabei handelt es sich um eine Folie mit dem Wirkstoff Ondansetron, die im Mund zerfällt. Lizenznehmer ist der französische Arzneimittelhersteller BioAlliance. Rottapharm/Madaus vermarktet das in den Laboren von Labtec entwickelte Dermestril (TTS mit Estradiol), in Kanada hat Ratiopharm ein Fentanyl-Pflaster aus den Laboren von Labtec im Handel.

Im Jahr 2007 wurden nach Informationen von tesa weltweit fünf Milliarden Euro mit TTS umgesetzt. Analysen gehen von zweistelligen Wachstumsraten in den kommenden Jahren aus. Da will auch tesa mitspielen und eigenen Angaben zufolge eine internationale Rolle übernehmen. Mit signifikanten Umsätzen sei erst im kommenden Jahr zu rechnen.

Yvette Meißner, Montag, 14. März 2011, 11:18 Uhr

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