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  • 29.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Innovative Ansätze und Strategien
    29.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute: Innovative Ansätze und Strategien
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Transportrisiken gefährden die Lieferkette, während Medikamentenautomaten zunehmen...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Innovative Ansätze und Strategien

 

Sicherung der Lieferketten, Umgang mit Automaten, finanzielle Absicherung und verbesserte Beratungsqualität

Apotheken stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Transportrisiken gefährden die Lieferkette, während Medikamentenautomaten zunehmende Konkurrenz darstellen. Proaktive Maßnahmen sind gefragt, um die Sicherheit und Kontinuität zu gewährleisten. Stiftung Warentest gibt zudem Empfehlungen für die besten Haftpflichtversicherungen für Heizöltanks, während ein Lübecker Gericht klärt, dass „rechts vor links“ nicht bei Grundstücksausfahrten gilt. Trotz steigender Löhne frisst die Inflation die Kaufkraft auf, und Eltern haften weiterhin für den Unterhalt ihrer Kinder bis zum Ende der Erstausbildung. Medikationsanalysen verbessern die Versorgung von pAVK-Patienten, und ein neuer Rahmentarifvertrag sorgt für Diskussionen in Apotheken. Noventi erweitert sein Portfolio mit „Noventi Connect“ und erhöht die Preise für Prokas. Testkäufer überprüfen die Beratungsqualität in Apotheken, und Experten geben Tipps für bessere Entscheidungen im Alltag.

 

Schutz vor Transportrisiken: Strategien für sichere Lieferketten in Apotheken

Apotheken sehen sich zunehmend mit Transportrisiken konfrontiert, die ihre Lieferketten und damit die Versorgungssicherheit ihrer Kunden beeinträchtigen können. Verschiedene Faktoren wie Wetterbedingungen, Diebstahl, Verkehrsunfälle und technische Probleme gefährden die Unversehrtheit und pünktliche Lieferung von Medikamenten und medizinischen Produkten. Angesichts dieser Herausforderungen sind Apotheken dazu angehalten, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um diese Risiken zu minimieren und die Kontinuität ihrer Dienstleistungen sicherzustellen.

Ein zentraler Aspekt zur Reduzierung von Transportrisiken ist die Auswahl zuverlässiger und erfahrener Logistikpartner. Diese sollten über ein umfassendes Netzwerk sowie moderne Technologien verfügen, um die Transporte zu überwachen und zu sichern. Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von GPS-Tracking-Systemen, die es ermöglichen, den Standort und Zustand der Lieferungen in Echtzeit zu verfolgen. So können etwaige Probleme frühzeitig erkannt und entsprechend darauf reagiert werden.

Darüber hinaus sollten Apotheken und ihre Logistikpartner sicherstellen, dass die Transportfahrzeuge den spezifischen Anforderungen der transportierten Güter entsprechen. Dies beinhaltet die Gewährleistung geeigneter Temperaturbedingungen, insbesondere für temperatursensitive Medikamente, die eine lückenlose Kühlkette erfordern. Moderne Kühlfahrzeuge und spezielle Verpackungslösungen tragen dazu bei, die Integrität der Produkte während des gesamten Transports aufrechtzuerhalten.

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Risikominimierung ist der Abschluss geeigneter Versicherungen. Diese sollten nicht nur die Schäden durch Unfälle und Diebstahl abdecken, sondern auch für Verluste durch unvorhergesehene Ereignisse wie Naturkatastrophen oder technische Störungen aufkommen. Die Apotheken sollten ihre Versicherungsbedingungen regelmäßig überprüfen und an die sich ändernden Risiken und Bedürfnisse anpassen.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen ist es ratsam, ein Notfallmanagementsystem zu implementieren. Dieses sollte klare Protokolle für den Fall eines Transportunterbrechung enthalten und sicherstellen, dass alternative Lieferwege und -methoden schnell aktiviert werden können. Regelmäßige Schulungen und Übungen für das Personal sind ebenfalls von Bedeutung, um im Ernstfall effizient und koordiniert handeln zu können.

Neben den technischen und organisatorischen Maßnahmen spielt die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren eine entscheidende Rolle. Apotheken sollten einen engen Austausch mit ihren Lieferanten und Logistikpartnern pflegen, um gemeinsam Strategien zur Risikominderung zu entwickeln und umzusetzen. Nur durch eine ganzheitliche Herangehensweise können Transportrisiken effektiv bewältigt und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.

Die Bedeutung eines reibungslosen und sicheren Transports von Medikamenten und medizinischen Produkten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Apotheken tragen eine immense Verantwortung, wenn es darum geht, die Gesundheit und das Wohl ihrer Kunden sicherzustellen. Angesichts der wachsenden Herausforderungen im Logistikbereich ist es unverzichtbar, dass sie alle möglichen Maßnahmen ergreifen, um Transportrisiken zu minimieren.

Die Investition in moderne Technologien und zuverlässige Logistikpartner ist dabei ein wesentlicher Schritt. GPS-Tracking und temperaturkontrollierte Fahrzeuge bieten die notwendige Sicherheit, um die Qualität und Pünktlichkeit der Lieferungen zu gewährleisten. Doch Technik allein reicht nicht aus. Auch menschliche Faktoren wie Schulungen und ein durchdachtes Notfallmanagement spielen eine entscheidende Rolle.

Nicht zuletzt ist die enge Zusammenarbeit zwischen Apotheken, Lieferanten und Logistikunternehmen von zentraler Bedeutung. Nur durch einen kontinuierlichen Austausch und eine gemeinsame Strategie können die komplexen Herausforderungen im Transportbereich gemeistert werden. Es geht darum, ein Netz der Sicherheit zu knüpfen, das im Ernstfall trägt und dafür sorgt, dass die Patienten nicht die Leidtragenden von Lieferproblemen werden.

Der umfassende Ansatz, der technische, organisatorische und kooperative Elemente umfasst, ist der Schlüssel zur Bewältigung der Transportrisiken. So können Apotheken ihrer Verantwortung gerecht werden und die Gesundheit ihrer Kunden schützen – jeden Tag, unter allen Umständen.

 

Strategien der Apotheken: So schützen sie sich vor der Konkurrenz durch Medikamentenautomaten

In den letzten Jahren hat sich der Trend zu Medikamentenautomaten in Deutschland verstärkt, was bei vielen Apotheken für Besorgnis sorgt. Diese Automaten, die rezeptfreie Medikamente und andere Gesundheitsprodukte rund um die Uhr verfügbar machen, stellen eine ernsthafte Konkurrenz für traditionelle Apotheken dar. Um sich gegen diese Entwicklung zu wappnen, ergreifen Apotheken nun diverse Maßnahmen.

Eine der Hauptstrategien besteht darin, den persönlichen Service zu intensivieren. Während Automaten lediglich Produkte ausgeben, bieten Apotheken eine umfassende Beratung durch ausgebildetes Personal. Diese persönliche Beratung ist besonders bei der Auswahl von Medikamenten, die Wechselwirkungen haben könnten, oder bei der Klärung von Dosierungsfragen von unschätzbarem Wert. Viele Apotheken setzen daher verstärkt auf Schulungen ihres Personals, um die Qualität der Beratung weiter zu erhöhen.

Zusätzlich investieren Apotheken in moderne Technologien, um ihren Service zu verbessern. Dies umfasst unter anderem die Implementierung von Online-Bestell- und Lieferdiensten. Patienten können ihre Medikamente bequem von zu Hause aus bestellen und erhalten sie entweder per Post oder durch einen Botendienst direkt nach Hause geliefert. Diese Dienstleistungen sind besonders für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen von großem Vorteil.

Ein weiterer Ansatz ist die Erweiterung des Produktangebots. Neben rezeptfreien und rezeptpflichtigen Medikamenten bieten viele Apotheken mittlerweile auch ein breites Sortiment an Gesundheits- und Wellnessprodukten an, von Nahrungsergänzungsmitteln über Hautpflegeprodukte bis hin zu speziellen Diät- und Fitnessprodukten. Dadurch können Apotheken Kunden anziehen, die ein umfassenderes Gesundheits- und Wellnessangebot suchen.

Auch die stärkere Vernetzung mit Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern ist ein wichtiger Schritt. Apotheken arbeiten zunehmend mit lokalen Arztpraxen zusammen, um eine integrierte Versorgung der Patienten sicherzustellen. Dies kann durch gemeinsame Informationsveranstaltungen, die Zusammenarbeit bei der Erstellung von Medikationsplänen oder durch den direkten Austausch von Patientendaten zur Optimierung der Therapie geschehen.

Neben diesen Maßnahmen spielen auch Marketing und Kundenbindung eine wichtige Rolle. Viele Apotheken setzen auf Kundenbindungsprogramme, Rabattaktionen und personalisierte Angebote, um ihre Kundenbasis zu festigen. Durch regelmäßige Newsletter, Informationsbroschüren und Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen wird der Kontakt zu den Kunden intensiviert und das Vertrauen in die Apotheke als kompetente Anlaufstelle für Gesundheitsfragen gestärkt.

Insgesamt ist klar, dass Apotheken vielfältige und innovative Ansätze verfolgen müssen, um im Wettbewerb mit Medikamentenautomaten zu bestehen. Durch die Kombination aus persönlichem Service, technologischer Innovation, erweitertem Produktangebot und enger Vernetzung mit dem Gesundheitswesen können sie ihre Position als unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung behaupten und stärken.

Die zunehmende Verbreitung von Medikamentenautomaten stellt die traditionelle Apotheke vor erhebliche Herausforderungen. Doch während Automaten sicherlich ihre Vorteile haben, darf man nicht vergessen, was Apotheken wirklich ausmacht: der persönliche Kontakt und die individuelle Beratung. Kein Automat kann das fundierte Wissen und die menschliche Fürsorge eines Apothekers ersetzen. Gerade in einer Zeit, in der Gesundheitsfragen immer komplexer werden, ist dieser persönliche Service von unschätzbarem Wert.

Es ist erfreulich zu sehen, dass viele Apotheken proaktiv Maßnahmen ergreifen, um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Die Integration moderner Technologien, die Erweiterung des Angebots und die stärkere Vernetzung mit anderen Gesundheitsdienstleistern sind sinnvolle Schritte, um die eigene Position zu stärken. Doch letztlich wird es immer der direkte Kontakt und das Vertrauen sein, das die Menschen in die Apotheke führt. In diesem Sinne sollten Apotheken weiterhin auf ihre Kernkompetenzen setzen und die persönliche Beziehung zu ihren Kunden pflegen. Denn diese Bindung ist es, die sie von Maschinen unterscheidet und ihnen ihre unersetzliche Rolle im Gesundheitswesen sichert.

 

Die besten und günstigsten Haftpflichtversicherungen für Heizöltanks: Stiftung Warentest gibt Empfehlungen

Die Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe von Finanztest (8/2024) die günstigsten Haftpflichtversicherungen für Heizöltanks untersucht. Diese Versicherungslösungen sind von zentraler Bedeutung für Besitzer von Heizöltanks, da ein Ölaustritt ins Erdreich immense Kosten verursachen kann. Getestet wurden Tarife für oberirdische und unterirdische Tanks mit einem Volumen von 3.000 Litern, 5.000 Litern und 10.000 Litern. Zu den besten Angeboten zählen die Policen von DA, DEVK, Europa, Gothaer, Interrisk, SV, Württembergische und Zurich.

Die Stiftung Warentest hebt hervor, dass Besitzer eines Heizöltanks unbedingt eine Haftpflichtversicherung benötigen. Läuft Öl aus und gelangt ins Erdreich, können die Beseitigungskosten leicht eine sechsstellige Summe erreichen. Besonders überzeugt haben in diesem Test die Tarife, die ohne Selbstbehalt auskommen und eine Versicherungssumme von mindestens zwei Millionen Euro bieten. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beträgt der teuerste Gewässerschaden der letzten zehn Jahre 300.000 Euro.

Für die Bewertung wurden eigenständige Tarife berücksichtigt, die nicht in Kombination mit anderen Versicherungen abgeschlossen werden müssen. Alle Tarife decken Eigenschäden, beispielsweise an Boden oder Hauswand, ab. Die Tester haben für ihren Vergleich unterstellt, dass in den letzten fünf Jahren keine Vorschäden aufgetreten sind und die Tanks bestimmten Haustypen zugeordnet werden: 3.000-Liter und 5.000-Liter-Tanks für Ein- und Zweifamilienhäuser, 10.000-Liter-Tanks für Mehrfamilienhäuser.

Die detaillierten Ergebnisse zeigen, dass bei oberirdischen Tanks mit 3.000 Litern die SV mit einem Jahresbeitrag von 23 Euro (Tarif „Basis“, drei Millionen Euro Versicherungssumme) das günstigste Angebot bietet. Die Württembergische ist ebenfalls preiswert mit einem Beitrag von 28 Euro (Tarif „Privat 2020“, fünf Millionen Euro Versicherungssumme). Bei 5.000-Liter-Tanks liegt die Württembergische mit 28 Euro erneut vorne, gefolgt von der Gothaer (36 Euro) und der Europa (37 Euro). Bei den 10.000-Liter-Tanks überzeugt die Gothaer mit einem Beitrag von 45 Euro.

Für unterirdische Tanks mit 3.000 Litern wird zu den Produkten der SV (31 Euro und 40 Euro) geraten. Bei 5.000-Liter-Tanks bietet die Kornwestheimer das günstigste Angebot mit 38 Euro. Bei den 10.000-Liter-Tanks werden DA („Komfort“ für 62 Euro bei 20 Millionen Euro und „Top“ für 75 Euro bei 50 Millionen Euro) sowie Gothaer (67 Euro) empfohlen.

Der vollständige Testbericht „Öltank versichern“ kann auf der Internetseite der Stiftung Warentest für 4,90 Euro freigeschaltet werden. Die gesamte Ausgabe von Finanztest 8/2024 ist online für 6,99 Euro als Download oder für 7,40 Euro als Printausgabe erhältlich.

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest unterstreichen eindrücklich die Notwendigkeit einer Haftpflichtversicherung für Heizöltanks. In einer Zeit, in der Umweltschutz und Kostenkontrolle Hand in Hand gehen müssen, bieten die empfohlenen Policen nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch eine wichtige Absicherung gegen ökologische Schäden. Dass Versicherungen wie die von SV und Württembergische so günstige Prämien bieten, ist ein positives Signal an alle Tankbesitzer, die ihre Anlagen verantwortungsvoll betreiben möchten. Es bleibt zu hoffen, dass diese Untersuchung viele dazu bewegt, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.

 

Lübecker Gericht: „Rechts vor links“ gilt nicht bei Grundstücksausfahrten             

Am 26. Juli 2024 entschied das Amtsgericht Lübeck in einem aufsehenerregenden Fall zur Vorfahrtsregel „rechts vor links“. Das Urteil vom 26. Januar 2024 (Az. 17 O 158/22) betraf einen Verkehrsunfall, der sich an der Ausfahrt eines „Park and Ride“-Parkplatzes in einer Einbahnstraße ereignete.

Der Kläger fuhr mit seinem Pkw durch eine Einbahnstraße, die beidseitig als Parkfläche genutzt wird. An der rechten Straßenseite befindet sich ein großes Parkplatzgelände, welches sowohl als Zu- als auch als Ausfahrt dient. Aus dieser Ausfahrt bog die Beklagte mit ihrem Pkw nach rechts ab und kollidierte dabei mit dem Klägerfahrzeug.

Die Beklagte argumentierte, dass in dem Bereich keine Vorfahrtsschilder aufgestellt seien und sie daher die Vorfahrtsregel „rechts vor links“ anwenden durfte. Der Kläger widersprach dem und führte an, dass die Beklagte aus einer Grundstückseinfahrt kam, für die die „rechts vor links“-Regel nicht gilt.

Das Gericht gab dem Kläger recht und entschied, dass die Ausfahrt des Parkplatzgeländes als Grundstücksausfahrt anzusehen sei. Die Beklagte habe gegen § 10 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verstoßen, indem sie ohne ausreichende Beachtung des fließenden Verkehrs nach rechts abbog.

Das Gericht stellte klar, dass die Beklagte auch dann allein schuld am Unfall gewesen wäre, wenn die Straße, die der Kläger befuhr, als Teil des Parkplatzgeländes angesehen worden wäre. Der Grund dafür liegt in der abgesenkten Bordsteinkante, die die Beklagte beim Abbiegen überfahren musste. Eine solche Bordsteinkante hebt die „rechts vor links“-Regel im Sinne von § 10 StVO auf.

Das Urteil des Amtsgerichts Lübeck steht im Einklang mit einer früheren Entscheidung des Landgerichts Köln aus dem Mai 2020, in der ebenfalls festgestellt wurde, dass abgesenkte Bordsteinkanten die Vorfahrtsregel außer Kraft setzen.

Dieses Urteil verdeutlicht einmal mehr die Wichtigkeit, dass Verkehrsteilnehmer die spezifischen Verkehrsregelungen an Grundstücksausfahrten und Bordsteinkanten kennen und beachten müssen. Die Entscheidung hat weitreichende Bedeutung für die Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere in Bereichen, in denen Grundstücksausfahrten in öffentliche Straßen münden.

Das Urteil des Amtsgerichts Lübeck ist ein klares Signal für alle Verkehrsteilnehmer: Die Vorfahrtsregel „rechts vor links“ gilt nicht überall und kann unter bestimmten Umständen aufgehoben sein. Insbesondere an Grundstücksausfahrten und bei abgesenkten Bordsteinkanten ist Vorsicht geboten. Die Entscheidung ist ein wichtiger Schritt zur Klarstellung der Rechtslage und trägt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.

Verkehrsteilnehmer müssen sich der spezifischen Regelungen bewusst sein, die an unterschiedlichen Ausfahrten und Kreuzungen gelten. Das Urteil erinnert daran, dass die Straßenverkehrsordnung vielfältige Situationen regelt, die nicht immer intuitiv sind. Nur durch ein klares Verständnis und die sorgfältige Beachtung dieser Regeln können Unfälle vermieden und die Sicherheit auf unseren Straßen gewährleistet werden.

In einer Zeit, in der der Verkehr immer dichter und komplexer wird, ist die Kenntnis solcher Detailregelungen unerlässlich. Die Entscheidung des Amtsgerichts Lübeck sollte daher als Weckruf verstanden werden, sich kontinuierlich über geltende Verkehrsregeln zu informieren und diese strikt zu befolgen.

 

Löhne steigen, Kaufkraft sinkt: Inflation frisst Gehaltsplus auf

Im Jahr 2023 konnten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte auf den ersten Blick eine erfreuliche Gehaltssteigerung verzeichnen. Im Vergleich zu 2022 stieg das durchschnittliche Monatseinkommen um 150 Euro. Dies erscheint zunächst als positive Entwicklung, doch die Realität sieht weniger rosig aus. Die hohe Inflation, die im gleichen Zeitraum zu verzeichnen war, hat dieses Gehaltsplus mehr als aufgezehrt.

Für Vollzeitbeschäftigte bedeutete dies einen erheblichen realen Verlust. Trotz der nominellen Lohnerhöhung blieb am Ende des Monats weniger Geld im Portemonnaie übrig. Der reale Wertverlust beläuft sich auf mehrere hundert Euro pro Monat. Diese Entwicklung stellt viele Haushalte vor finanzielle Herausforderungen und führt zu einer sinkenden Kaufkraft.

Die Auswirkungen der Inflation sind weitreichend und betreffen nicht nur den täglichen Konsum, sondern auch langfristige finanzielle Planungen wie Altersvorsorge und Investitionen. Die steigenden Lebenshaltungskosten und die unzureichenden Lohnanpassungen machen es immer schwieriger, finanziell über die Runden zu kommen.

Experten warnen, dass ohne wirksame Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und gezielte Lohnerhöhungen, die an die Preisentwicklung angepasst sind, die wirtschaftliche Situation vieler Arbeitnehmer weiter verschlechtert wird. Die Politik steht vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um die Balance zwischen Lohnsteigerungen und Inflation wiederherzustellen und somit die Kaufkraft der Bevölkerung zu sichern.

Die aktuelle Entwicklung der Löhne und Gehälter in Deutschland offenbart ein gravierendes Problem: Die nominellen Lohnerhöhungen sind schlichtweg nicht ausreichend, um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen. Obwohl auf dem Papier ein Plus von 150 Euro pro Monat verzeichnet wird, bleibt den Beschäftigten real betrachtet weniger Geld zum Leben übrig. Diese Schere zwischen Lohn und Inflation klafft immer weiter auseinander und gefährdet den sozialen Frieden.

Es ist dringend notwendig, dass die Politik hier gegensteuert. Die Forderung nach höheren Löhnen ist legitim, doch sie muss einhergehen mit einer wirksamen Inflationsbekämpfung. Die Menschen dürfen nicht weiter in eine finanzielle Schieflage geraten, nur weil die Preise schneller steigen als die Löhne. Es bedarf einer umfassenden Strategie, die sowohl kurzfristige Entlastungen als auch langfristige Stabilität gewährleistet.

Die Unternehmen sind ebenfalls in der Pflicht, angemessene Lohnsteigerungen zu gewähren, die den realen Lebenshaltungskosten gerecht werden. Nur so kann die Kaufkraft der Bevölkerung gesichert und der Wirtschaftskreislauf stabilisiert werden. Es ist an der Zeit, dass sowohl Politik als auch Wirtschaft ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und die Arbeitnehmer nicht länger im Regen stehen lassen.

 

Eltern haften für den Unterhalt ihrer Kinder bis zum Ende der Erstausbildung

In Deutschland sind Eltern verpflichtet, ihren Kindern Unterhalt zu zahlen, bis diese eine erste berufliche Qualifikation erlangt haben. Dies gilt sowohl für eine Lehre als auch für ein Studium. Besonders relevant wird die Regelung, wenn sich das Kind nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung für ein darauf aufbauendes Studium entscheidet. Voraussetzung für die Fortdauer des Unterhaltsanspruchs ist, dass ein fachlicher Zusammenhang zwischen der Lehre und dem anschließenden Studium besteht.

Diese Regelung wird durch verschiedene Urteile des Bundesgerichtshofs gestützt. Der Gedanke dahinter ist, dass eine nahtlose Weiterbildung im Interesse des Kindes und der Gesellschaft liegt. Junge Menschen sollen die Möglichkeit haben, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen und somit besser in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Ein Beispiel hierfür ist ein/e Auszubildende/r im Bereich IT, die/der sich nach Abschluss der Ausbildung für ein Informatikstudium entscheidet. Da hier ein klarer fachlicher Zusammenhang besteht, bleibt der Unterhaltsanspruch gegenüber den Eltern bestehen.

Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach der Düsseldorfer Tabelle, die jährlich angepasst wird und als Richtlinie für die Berechnung dient. Eltern können sich jedoch weigern, Unterhalt zu zahlen, wenn das Kind bereits eine ausreichende berufliche Qualifikation erworben hat und in der Lage ist, selbst für seinen Lebensunterhalt aufzukommen.

Die Pflicht der Eltern, ihre Kinder bis zum Abschluss einer Erstausbildung finanziell zu unterstützen, ist eine logische und gerechte Regelung. Sie gewährleistet, dass junge Erwachsene die notwendige Bildung erhalten, um erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Besonders in einer Wissensgesellschaft, in der eine fundierte Ausbildung entscheidend für die berufliche Zukunft ist, kommt dieser Unterstützung eine besondere Bedeutung zu.

Allerdings birgt diese Regelung auch Herausforderungen. Eltern, die selbst finanziellen Belastungen ausgesetzt sind, können die zusätzlichen Unterhaltszahlungen als schwerwiegend empfinden. Zudem stellt sich die Frage, wann genau die Eigenständigkeit des Kindes beginnt und wie lange die Eltern in der Pflicht bleiben sollen. Die klare Abgrenzung zwischen einer sinnvollen Weiterbildung und einer übermäßigen Verlängerung der Ausbildungszeit ist nicht immer einfach.

Es ist daher wichtig, dass sowohl Eltern als auch Kinder verantwortungsvoll mit dieser Regelung umgehen. Eltern sollten ihre Kinder motivieren, zielstrebig und effizient ihre Ausbildung zu absolvieren. Kinder wiederum sollten die Unterstützung der Eltern als Chance begreifen und nicht als Selbstverständlichkeit.

Insgesamt fördert die aktuelle Gesetzgebung die Bildung und berufliche Qualifikation der jungen Generation, was langfristig der gesamten Gesellschaft zugutekommt. Eine Anpassung und Überprüfung der Regelungen im Hinblick auf sich verändernde Bildungswege und Berufsbilder bleibt jedoch unerlässlich, um die Balance zwischen Unterstützung und Eigenverantwortung zu wahren.

 

Medikationsanalyse: Schlüssel zur verbesserten Versorgung bei pAVK-Patienten

Ein 68-jähriger Patient mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) und stark eingeschränkter Leistungsfähigkeit steht im Mittelpunkt einer umfassenden Medikationsanalyse. Der Mann leidet unter multiplen chronischen Erkrankungen und nimmt eine Vielzahl an Medikamenten ein, die regelmäßig überprüft und optimiert werden müssen.

Die erweiterte Medikationsberatung, eine der bedeutenden pharmazeutischen Dienstleistungen, die Apotheken ihren Patienten mit Polymedikation anbieten, hat das Ziel, arzneimittelbezogene Probleme zu identifizieren und zu lösen. Bei der Durchführung dieser komplexen Analyse ist ein strukturiertes Vorgehen essentiell. Gleichzeitig ist ein detektivischer Spürsinn gefragt, um mögliche Wechselwirkungen, Dosierungsfehler oder überflüssige Medikation zu entdecken.

Der Fall des 68-Jährigen ist exemplarisch für die Herausforderungen, die eine solche Medikationsanalyse mit sich bringt. Der Patient leidet neben der pAVK auch an Diabetes mellitus, Bluthochdruck und einer chronischen Niereninsuffizienz. Seine aktuelle Medikation umfasst neben blutverdünnenden Mitteln und Statinen auch Antidiabetika, Antihypertensiva und Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion. Die Apothekerin, die die Analyse durchführt, überprüft zunächst die Indikation und Dosierung jedes einzelnen Medikaments und gleicht diese mit den aktuellen Leitlinien ab.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Wechselwirkungen. In diesem Fall wird schnell deutlich, dass einige Medikamente das Risiko von Hypoglykämien erhöhen können, was bei einem Diabetiker besonders kritisch ist. Auch die Nierenfunktion des Patienten erfordert eine Anpassung der Dosierung bestimmter Medikamente, um eine Überdosierung zu vermeiden. Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass der Patient aufgrund seiner eingeschränkten Mobilität und Leistungsfähigkeit Schwierigkeiten hat, alle Medikamente zur richtigen Zeit einzunehmen. Hier können Medikationspläne und eine individuelle Beratung durch die Apothekerin helfen.

Nach Abschluss der Analyse erstellt die Apothekerin einen detaillierten Bericht, der sowohl dem Patienten als auch seinem Hausarzt zur Verfügung gestellt wird. Darin enthalten sind Empfehlungen zur Anpassung der Medikation, Vorschläge zur Verbesserung der Einnahmetreue und Hinweise auf notwendige Kontrolluntersuchungen. Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Apotheke und Arzt kann die Therapie des Patienten optimiert und seine Lebensqualität verbessert werden.

Die erweiterte Medikationsberatung ist ein wertvolles Instrument, um die Versorgung von Patienten mit komplexen Krankheitsbildern wie der pAVK zu verbessern. Die Rolle der Apothekerinnen und Apotheker geht dabei weit über die reine Medikamentenausgabe hinaus. Sie sind zentrale Akteure im Gesundheitswesen, die durch ihr Fachwissen und ihre Nähe zum Patienten entscheidend dazu beitragen können, arzneimittelbezogene Probleme zu erkennen und zu lösen.

Gerade in Zeiten einer älter werdenden Bevölkerung, die häufig unter mehreren chronischen Erkrankungen leidet, wird die Bedeutung einer solchen umfassenden Medikationsanalyse immer deutlicher. Es ist zu hoffen, dass dieses Angebot weiter ausgebaut und von noch mehr Patienten in Anspruch genommen wird. Denn nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe kann eine optimale und sichere Therapie gewährleistet werden.

 

Gehalts-Check: Realitätscheck für den neuen Rahmentarifvertrag der Apotheken

Seit dem 1. Juli 2024 gilt der neue Rahmentarifvertrag für das Gebiet des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA). Die langwierigen und intensiven Verhandlungen zwischen der Apothekengewerkschaft Adexa und dem ADA haben zu einem Ergebnis geführt, das viele Apothekenangestellte in Deutschland mit Spannung erwartet haben. Doch wie realistisch ist dieser Tarifvertrag und spiegelt er das tatsächliche Gehaltsgefüge in deutschen Apotheken wider? Eine detaillierte Analyse zeigt deutliche regionale Unterschiede und gibt Aufschluss über die Wirksamkeit des neuen Tarifwerks.

Der neue Rahmentarifvertrag bringt eine Erhöhung der Grundgehälter für Apothekenmitarbeiter, einschließlich Pharmazeutisch-technischer Assistenten (PTAs) und Apothekenhelfern. Die Gewerkschaft Adexa betont, dass die Anpassungen notwendig waren, um den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Inflationsrate gerecht zu werden. Laut Adexa wurden insbesondere die Bedürfnisse der unteren und mittleren Einkommensgruppen berücksichtigt. Der ADA hingegen argumentiert, dass die Apotheken durch die Erhöhungen finanziell stark belastet werden, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo der Umsatz oft geringer ist.

Eine detaillierte Betrachtung der Gehälter zeigt, dass es deutliche regionale Unterschiede gibt. In städtischen Gebieten wie München, Frankfurt oder Hamburg liegen die Gehälter traditionell höher als in ländlichen Regionen. In Bayern und Baden-Württemberg beispielsweise sind die Gehälter aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten und des stärkeren Wettbewerbs zwischen den Apotheken signifikant höher. Hier profitieren die Mitarbeiter stärker von den Erhöhungen, da die Basissaläre bereits über dem Durchschnitt liegen und die prozentualen Erhöhungen zu spürbaren Einkommensverbesserungen führen.

Demgegenüber stehen Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wo die Gehälter traditionell niedriger sind. Hier spiegelt der neue Tarifvertrag die wirtschaftlichen Realitäten nur bedingt wider. Viele Apotheken in diesen Regionen haben Schwierigkeiten, die erhöhten Gehälter zu stemmen, da die Margen oft geringer sind und die Kundschaft preisbewusster einkauft. Dies könnte in der Folge dazu führen, dass Apotheken in ländlichen Gebieten weiter unter Druck geraten oder gar schließen müssen, was wiederum die medizinische Versorgung auf dem Land beeinträchtigen könnte.

Trotz der positiven Signale, die der neue Tarifvertrag für viele Apothekenmitarbeiter sendet, bleiben Herausforderungen bestehen. Die Unterschiede in der Bezahlung zwischen den Regionen könnten langfristig zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels in strukturschwachen Gebieten führen. Es besteht die Gefahr, dass gut ausgebildete Fachkräfte in wirtschaftlich stärkere Regionen abwandern, wo sie bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen vorfinden.

Insgesamt ist der neue Rahmentarifvertrag ein Schritt in die richtige Richtung, der die Bezahlung der Apothekenangestellten verbessert und deren Arbeit wertschätzt. Allerdings zeigt die regionale Analyse, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um die bestehenden Ungleichheiten zu adressieren und eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Apothekenversorgung zu gewährleisten.

Der neue Rahmentarifvertrag der Apotheken stellt zweifellos einen Fortschritt dar. Er erkennt die bedeutende Rolle der Apothekenmitarbeiter an und reagiert auf die wirtschaftlichen Realitäten, die durch steigende Lebenshaltungskosten und Inflation geprägt sind. Die Verhandlungsergebnisse sind ein Erfolg für die Apothekengewerkschaft Adexa, die sich beharrlich für die Interessen ihrer Mitglieder eingesetzt hat.

Dennoch bleibt die Frage, ob dieser Vertrag auch langfristig tragfähig ist. Die erheblichen regionalen Unterschiede in den Gehältern werfen die Frage auf, ob der Tarifvertrag ausreichend differenziert ist, um den vielfältigen wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland gerecht zu werden. Es ist zu befürchten, dass Apotheken in ländlichen und strukturschwachen Regionen durch die erhöhten Gehälter in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten.

Zudem muss die Politik gefordert werden, Lösungen für die strukturellen Herausforderungen zu finden, denen viele Apotheken in schwächeren Regionen gegenüberstehen. Eine gerechte Verteilung der Gesundheitsversorgung kann nur erreicht werden, wenn auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken in allen Regionen verbessert werden.

Der neue Rahmentarifvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch er kann nur ein Anfang sein. Weitere Anstrengungen sind notwendig, um eine gerechte und flächendeckende Versorgung durch Apotheken in ganz Deutschland sicherzustellen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tarifrunde der Beginn eines langfristigen Prozesses ist, der zu einer nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Versorgungsqualität in den Apotheken führt.

 

Noventi erweitert Portfolio mit „Noventi Connect“ und erhöht Preise für Prokas

Noventi, ein führender Anbieter von Dienstleistungen im Gesundheitswesen, hat sein Portfolio um ein neues TI-as-a-Service-Angebot (TIaaS) erweitert. Das Unternehmen stellte kürzlich „Noventi Connect“ vor, eine umfassende Lösung für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI). Mit dieser neuen Dienstleistung bietet Noventi eine sichere und zukunftsfähige TI-Anbindung, die auf einer eigenen Rechenzentrumslösung basiert und alle TI-bezogenen Leistungen aus einer Hand liefert.

„Noventi Connect“ zielt darauf ab, Apotheken eine hohe Ausfallsicherheit und eine zukunftssichere Infrastruktur zu bieten. Das Angebot richtet sich an bestehende Warenwirtschaftskunden, die von lokalen Vor-Ort-Konnektoren auf eine zentrale Rechenzentrumslösung umstellen können. Noventi übernimmt die Überwachung und Wartung der gesamten Infrastruktur, wodurch Apotheken von einer höheren Ausfallsicherheit profitieren sollen.

Gabriele Weidlich, Direktorin des Produktmanagements bei Noventi, erläuterte, dass „Noventi Connect TIaaS“ Vor-Ort-Apotheken unterstützt, sich auf zukünftige Entwicklungen wie das TI-Gateway und TI 2.0 vorzubereiten. „Vor-Ort-Apotheken profitieren unter anderem von höchster TI-Ausfallsicherheit für einen zuverlässigen Apothekenbetrieb“, so Weidlich. Kunden, die sich für Noventi als TI-Partner entscheiden, erhalten alle notwendigen Anwendungen und Services rund um die TI aus einer Hand.

In Zusammenarbeit mit der Secunet Security Networks AG bietet Noventi eine der derzeit schnellsten und leistungsfähigsten Rechenzentrumskonnektoren an. Die Verbindung zum Rechenzentrum in Frankfurt am Main erfolgt über eine sichere VPN-Verbindung, wobei in den Apotheken weiterhin die Kartenterminals, SMC-B und eHBA verbleiben. Zur Ausfallsicherheit verfügt das Rechenzentrum über Backup-Konnektoren, die eine redundante Infrastruktur sicherstellen. Diese Infrastruktur schafft die technologischen Voraussetzungen für einen einfachen Wechsel auf das zukünftige TI-Gateway.

Mark Böhm, Vorstandsvorsitzender von Noventi, betonte, dass das Unternehmen ein ganzheitliches Konzept rund um die TI anbietet. Dieses umfasst Warenwirtschaft, Kartenterminals und Anwendungslösungen wie das E-Rezept und KIM. „Wir sehen uns als Wegbereiter für eine Gesundheitsversorgung, in der Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen“, sagte Böhm. Noventi möchte die Akteure im Gesundheitswesen von bürokratischen Aufgaben entlasten und gezielt bei ihrer digitalen Transformation unterstützen.

Parallel zur Einführung des neuen TIaaS-Angebots kommt es jedoch zu einer Preisanpassung beim Warenwirtschaftssystem Prokas. Noventi begründet die Erhöhung mit den gestiegenen Preisen für die Avoxa-Dienstleistung MediCheck. Obwohl diese höheren Preise bereits seit dem 1. Januar 2023 fällig sind, hatte Noventi die zusätzlichen Kosten bisher nicht an die Kunden weitergegeben.

Der „MediCheck QuickCheck“ wird zukünftig die bestehende AMTS-Prüfung in Prokas ersetzen, was mit höheren Beschaffungskosten für Noventi verbunden ist. Daher wird der Service um 5,60 Euro pro Monat teurer. Dr. Jozef Dobija, Betreiber der Berliner Paul Gerhardt Apotheke, zeigte wenig Verständnis für diese Preiserhöhung. Er kritisierte insbesondere das Abda-Unternehmen Avoxa und fragte verärgert, ob die Gelder, die durch Gebühren der Vor-Ort-Apotheken an Abda und DAV fließen, nicht besser direkt den Apotheken zugutekommen sollten.

Insgesamt bietet Noventi mit „Noventi Connect“ eine umfassende und zukunftsorientierte Lösung für die Telematikinfrastruktur. Gleichzeitig wird die Preisanpassung bei Prokas durch die gestiegenen Kosten für externe Dienstleistungen notwendig.

Noventi hat mit „Noventi Connect“ ein wichtiges und zukunftsweisendes Angebot für Apotheken geschaffen, das die digitale Transformation im Gesundheitswesen unterstützt. Die Möglichkeit, lokale Konnektoren durch eine zentralisierte Rechenzentrumslösung zu ersetzen, verspricht höhere Ausfallsicherheit und eine bessere Vorbereitung auf kommende Entwicklungen wie TI 2.0 und das TI-Gateway. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Apotheken im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu halten und ihre betriebliche Effizienz zu steigern.

Jedoch wirft die gleichzeitige Preisanpassung beim Warenwirtschaftssystem Prokas Fragen auf. Die gestiegenen Kosten für die Avoxa-Dienstleistung MediCheck mögen nachvollziehbar sein, doch die Last dieser Preiserhöhung trifft die Apotheken, die bereits mit vielen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Der Unmut von Dr. Jozef Dobija ist verständlich und wirft ein Licht auf die Spannungen innerhalb der Branche, insbesondere wenn es um die Verwendung von Geldern und Gebühren geht.

Insgesamt zeigt sich, dass Noventi mit „Noventi Connect“ einen bedeutenden Fortschritt für die Apothekenlandschaft bietet, jedoch auch die Notwendigkeit besteht, die Kostenstruktur transparent und fair zu gestalten, um das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden zu erhalten.

 

Testkäuferin im Einsatz: Verbesserte Beratungsqualität in Apotheken ohne Konflikte

Im August packt Apothekerin Dr. Tanja Schöne* ihre Handtasche und geht erneut als Testkäuferin auf Tour. Seit 15 Jahren überprüft die Pharmazeutin die Beratungsqualität ihrer Kolleginnen und Kollegen in Apotheken. „Bei den Gesprächen hat sich in den vergangenen Jahren viel getan“, berichtet sie. Dass jemand „durchfalle“, sei sehr selten.

Schöne arbeitet als „Pseudo Customer“ im Auftrag von Apotheken. Sie besucht unangemeldet verschiedene Betriebe und schildert entweder ein Symptom oder äußert einen Produktwunsch, stets bezogen auf apothekenpflichtige Produkte. Dabei sollen die PTA oder Apothekerinnen und Apotheker idealerweise nachfragen, ob die Eigendiagnose korrekt ist, ob es Wechselwirkungen gibt oder welche Grenzen der Selbstmedikation bestehen.

„Es hat sich sehr viel getan“, betont Schöne. Die Testkäuferin zeigt sich in der Regel zufrieden mit den Gesprächen. Die Beratung wird sofort angeboten, und nicht einfach nur ein Produkt auf den HV-Tisch gelegt. Zudem werden häufig Tipps gegeben, wie die Beschwerden zusätzlich gelindert werden können. Natürlich kommt es vor, dass bestimmte Fragen vergessen werden. Oft handelt es sich dabei um die Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft oder ob die Kundin stillt.

Nach dem Kauf kehrt Schöne zurück und bespricht mit dem oder der Getesteten das Gespräch. „Das Feedback ist großartig. Manchmal wird die eine oder andere Frage vergessen. Dass jemand durchfällt, ist sehr selten. Im Schnitt liegen alle in einem guten Bereich.“ Schöne stellt häufig fest, dass die Selbsteinschätzung der Apothekenmitarbeiter oft schlechter ist, als sie müsste. „Sie kritisieren sich viel mehr, als nötig. Viele ärgern sich danach, dass sie eine bestimmte Frage vergessen haben. Dadurch optimieren sie sich selbst.“

Die Apothekerin betont, dass es bei den Besuchen nicht darum geht, die Apotheken zu kritisieren. „Wir sind nicht auf Konflikte aus. Stattdessen fragen wir am Anfang, wie sie sich selbst eingeschätzt haben.“ Im Nachgespräch kommt es vor, dass die Getesteten monieren, dass für ein Nasenspray oder Ibuprofen-Tabletten so ein ausführliches Beratungsgespräch „übertrieben“ sei. „Doch das ist egal, alles muss gleichwertig beraten werden“, betont Schöne.

Anders als die Beratungstests der Apothekerkammern, sind die Pseudo Customer-Besuche von den Inhaberinnen und Inhabern initiiert: Über die zur ABDA gehörende Avoxa können die unangemeldeten Besuche gebucht werden. Ein Besuch pro Jahr kostet 210,00 Euro. Für zwei Besuche werden 345 Euro fällig. Der erste Besuch findet innerhalb von drei Monaten nach der Anmeldung statt, der nächste – wenn gewünscht – sechs bis neun Monate später.

Schöne ist zwei Tage pro Jahr für die Avoxa unterwegs. „Ich schaffe fünf Besuche pro Tag.“ Mehr sei zusätzlich zu ihrer Arbeit in der Apotheke nicht möglich. Sie selbst wurde Pseudo Customer, weil sie vor 15 Jahren von einem Testkäufer der Kammer geprüft wurde. „Es war im Anschluss ein super Gespräch. So ist das entstanden.“ Welche konkreten Themen im August anstehen, kann sie nicht verraten. Die erhobenen Daten werden durch den Geschäftsbereich Pharmazie der ABDA ausgewertet und anonymisiert an die Kammer weitergeleitet.

Die Initiative der Pseudo Customer-Besuche in Apotheken ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Beratungsqualität in einem essenziellen Bereich des Gesundheitswesens. Die Tatsache, dass Apothekerinnen und Apothekern hier eine Chance zur Selbstreflexion und Verbesserung gegeben wird, ohne dabei das Ziel einer Konfrontation zu verfolgen, ist lobenswert. Der Fokus liegt auf konstruktivem Feedback und Selbstoptimierung – eine Philosophie, die in vielen Berufszweigen Schule machen könnte.

Es ist ermutigend zu hören, dass die meisten Gespräche positiv verlaufen und die Beratungsqualität über die Jahre hinweg gestiegen ist. Gerade in der Selbstmedikation ist eine fundierte Beratung unerlässlich, um potenzielle Gefahren zu minimieren. Die regelmäßige Überprüfung und Schulung durch Pseudo Customer kann dabei helfen, das hohe Niveau zu halten und weiter zu verbessern.

Allerdings zeigt der Bericht auch, dass es weiterhin Herausforderungen gibt, insbesondere bei der Sensibilisierung für Themen wie Schwangerschaft und Stillzeit. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf, um sicherzustellen, dass auch diese wichtigen Fragen nicht vergessen werden.

Letztlich profitieren sowohl die Apotheken als auch die Kundschaft von dieser Initiative. Die Kosten für die Pseudo Customer-Besuche sind gut investiertes Geld, wenn sie dazu beitragen, das Vertrauen in die apothekerliche Beratung zu stärken und die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Apotheken dieses Angebot nutzen und somit zu einer kontinuierlichen Qualitätssteigerung beitragen.

 

Fünf Wege zu besseren Entscheidungen im Alltag

Jeden Tag stehen Menschen vor einer Vielzahl von Entscheidungen, von den kleinen und alltäglichen bis hin zu den großen und lebensverändernden. Dieser kontinuierliche Entscheidungsprozess kann äußerst belastend sein. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Entscheidungsfindung zu erleichtern und zu optimieren. Experten betonen, dass das menschliche Gehirn nicht die Kapazität hat, in jedem Fall eine perfekte Entscheidung zu treffen. Valerie Reyna, Professorin und Co-Direktorin des Zentrums für Verhaltensökonomik und Entscheidungsforschung an der Cornell Universität, erklärte kürzlich in der Washington Post, dass unser Gehirn nicht in der Lage ist, jede Eventualität perfekt abzuwägen.

Ayelet Fishbach, Professorin für Verhaltenswissenschaft und Marketing an der Universität von Chicago Booth School of Business, hebt zwei grundlegende Herangehensweisen an Entscheidungen hervor: das Maximieren und das sogenannte Satisficing. Maximierer streben danach, die bestmögliche Entscheidung zu treffen, während Satisficer darauf abzielen, eine Entscheidung zu treffen, die „gut genug“ ist und ihre Bedürfnisse erfüllt. Untersuchungen zeigen, dass Maximierer oft weniger zufrieden mit ihrem Leben sind und länger über schlechte Entscheidungen grübeln.

Die Expertinnen geben fünf zentrale Tipps zur Verbesserung der Entscheidungsfindung. Erstens sollten sich Menschen verpflichten, getroffene Entscheidungen konsequent umzusetzen. Zweitens ist es in Ordnung, gelegentlich ein Maximierer zu sein, besonders bei wichtigen Anliegen. Drittens empfiehlt Reyna, Automatismen in den Alltag zu integrieren und die Anzahl der täglichen Entscheidungen durch Richtlinien zu reduzieren. Viertens rät die klinische Psychologin Thea Gallagher von der NYU Langone Health, feste Grenzen zu setzen, um exzessives Maximieren zu vermeiden. Schließlich sollten Menschen laut Reyna nicht in Details verlieren, da das Erfassen des Wesentlichen oft zu besseren Entscheidungen führt.

Diese Strategien zielen darauf ab, die Entscheidungsfindung zu vereinfachen und die Zufriedenheit im Alltag zu erhöhen. Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und Automatismen nutzt, kann man die Belastung durch ständige Entscheidungen reduzieren und letztlich ein zufriedeneres Leben führen.

Die Erkenntnisse der Entscheidungsforschung bieten wertvolle Einsichten für unseren täglichen Umgang mit Entscheidungen. Zu oft neigen wir dazu, uns in der Suche nach der perfekten Lösung zu verlieren, was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch emotional belastend sein kann. Die Unterscheidung zwischen Maximieren und Satisficing ist hierbei besonders hilfreich. Es zeigt sich, dass das Streben nach einer „gut genug“-Entscheidung in vielen Fällen effektiver und weniger stressig ist. Indem wir uns verpflichten, Entscheidungen konsequent umzusetzen und uns auf das Wesentliche konzentrieren, können wir unseren Alltag erheblich erleichtern.

Die Integration von Automatismen und das Setzen von Grenzen sind praktische Ansätze, um die Entscheidungsfindung zu straffen und die Zufriedenheit zu steigern. Diese Tipps sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch im Alltag gut umsetzbar. Es ist ermutigend zu sehen, dass man nicht immer die perfekte Entscheidung treffen muss, um zufrieden und erfolgreich zu sein. Diese Ansätze bieten eine pragmatische und zugleich wissenschaftlich gestützte Methode, um mit der täglichen Flut an Entscheidungen besser umzugehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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