Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Hamburg/Köln - Finanziert
ein Pharmakonzern medizinische Studien zu einem seiner Wirkstoffe,
fällt das Ergebnis vielfach günstiger aus als bei Studien mit anderer
Geldquelle. Das ist das Resultat einer im Deutschen Ärzteblatt
veröffentlichten Metaanalyse, an der unter anderem die
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft beteiligt war.
Insgesamt wurden 57 Publikationen ausgewertet, die zwischen November
2002 und Dezember 2009 veröffentlicht worden waren. Es handelte sich
hauptsächlich um Untersuchungen, deren „ausdrückliches Ziel" es war, von
Pharmafirmen finanzierte Studien mit unabhängig finanzierten zu
vergleichen.
Gesponserte Studien oder Untersuchungen mit finanziellem
Interessenkonflikt würden häufiger ein positives Ergebnis hervorbringen,
so die Forscher. Ein Grund dafür sei beispielsweise, dass die Firmen
Studienprotokolle gezielt zu ihren Gunsten beeinflussten. Zudem würden
Resultate öfter zugunsten der Sponsoren interpretiert. Dennoch sei die
methodische Qualität selbst nicht schlechter als bei unabhängig
finanzierten Studien, schreiben die Wissenschaftler.
Als Negativbeispiel wurde eine Studie zum Wirkstoff Rofecoxib
aufgeführt, der als Vioxx zeitweise auch in Deutschland als
Antirheumatikum auf dem Markt war. Der Hersteller habe dazu eine Studie
finanziert, die die Beantwortung einer wissenschaftlichen Fragestellung
nur vorgab. Tatsächlich habe sie aber nur das Ziel gehabt, das Mittel
bei Ärzten bekannter zu machen und den Verkauf zu fördern. Die
Auswertung interner Daten des Konzerns bei Gerichtsprozessen habe
ergeben, dass die Studie von der Marketingabteilung des Unternehmens
entworfen und durchgeführt wurde, heißt es im Ärzteblatt.
dpa/ APOTHEKE ADHOC, Montag, 26. April 2010, 15:20 Uhr
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