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Berlin - Öko-Test hat 30 verschiedene Produkte gegen Haarausfall - von rezeptpflichtigen Arzneimitteln über bilanzierte Diäten bis zu Kosmetika - geprüft. Von der Mehrheit der Produkte waren die Tester jedoch nicht überzeugt: Knapp zwei Drittel der Präparate wurden mit „mangelhaft" und „ungenügend" bewertet.
Mittel gegen Haarschwund: Laut Öko-Test gibt es wirksame Mittel gegen Haarausfall nur auf Rezept. Foto: Elke Hinkelbein
Einzig die verschreibungspflichtgen Medikamente mit dem Wirkstoff
Finasterid wurden als „gut" eingestuft. Die Wirksamkeitsdaten seien
überzeugend, so die Prüfer. Finasterid-Tabletten sind zur Behandlung
früher Stadien androgenetischer Alopezie bei Männern zugelassen.
Allerdings: Beim Absetzen des Arzneimittels lässt auch dessen Wirkung
nach. Zu den Langzeitrisiken zählen Impotenz, Libidoverlust und
Erektionsstörungen.
Die beiden apothekenpflichtigen Regaine-Produkte für Frauen und für
Männer vom Hersteller McNeil wurden als „befriedigend" beurteilt. Die
Wirksamkeit der Minoxidil-haltigen Arzneimittel sei gut belegt: Bis zu
40 Prozent der behandelten Männer können laut Studien mit nachlassendem
Haarausfall rechnen; bei Frauen ist der Effekt weniger ausgeprägt.
Punktabzug gab es für ungeklärte Herz-Kreislauf-Risiken des ursprünglich
als Blutdrucksenker entwickelten Wirkstoffs.
Die Wirksamkeit von Arzneimitteln mit Alfatradiol wurde in den Augen der
Tester dagegen wenig bewiesen. Im Handel gibt es die Medikamente
Ell-Cranell von Galderma und Pantostin vom zu Merz gehörenden Hersteller
Georg Simons.
Nicht überzeugt waren die Prüfer von den Rx-Arzneimitteln Alpicort F
(Dr. August Wolff) und Crinohermal fem (Almirall Hermal). Die
Kortison-haltigen Präparate wirkten zwar gegen Entzündungen der
Kopfhaut. Ein positiver Effekt auf das Haarwachstum sei jedoch nicht
belegt, so das Urteil.
Ebenso „mangelhaft" wurden das apothekenpflichtige Medikament Pantovigar
(Georg Simons) und Priorin Kapseln (Bayer Vital) zur bilanzierten Diät
bewertet. Wegen fehlender Daten zur Wirksamkeit erhielt das Produkt
Innéov Haarfülle „ungenügend". Das Nahrungsergänzungsmittel wird
gemeinsam von Nestlé und L'Oréal vermarktet.
Kosmetische Präparate wurden von Öko-Test wegen bedenklicher
Inhaltsstoffe durchweg als „mangelhaft" oder sogar „ungenügend"
eingestuft. Solche Mittel können Koffein, Hopfen- oder
Klettenwurzelextrakt, Ginseng, Carnitin, Taurin sowie verschiedene
Vitamine und Aminosäuren enthalten. Geprüft wurden unter anderem Ducrax
Neoptide (Pierre Fabre), Kerium Anti-Haarausfall (La Roche-Posay),
Rausch Original Haartinktur (Rausch), Vichy Dercos Technique Aminexil
Energy Spray (Vichy) sowie drei Produkte von Dr. Kurt Wolff (Plantur 39
Coffein Tonikum, Alpecin Liquid und Alpecin Medicinal Tonikum).
APOTHEKE ADHOC, Mittwoch, 31. März 2010, 12:57 Uhr
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