Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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Berlin - Zwei
Dienstleister wollen den Pharmaaußendienst umkrempeln. Damit Arztpraxen
Zeit sparen, sollen Pharmareferenten zuvor Termine vereinbaren.
Pharm2Med und Causalo bieten hierfür Online-Terminplaner an. Die
Unternehmen sind noch keine sechs Monate alt und eigenen Angaben
zufolge die einzigen Anbieter. Um erfolgreich zu sein, sind sie
allerdings auf schnell wachsende Kundschaft angewiesen - Apotheken sind
bislang nicht ihre Hauptzielgruppe.
Das Grundkonzept der beiden Dienstleister ist gleich: Arztpraxen legen
Zeitspannen für die Besuche von Pharmareferenten fest. Anschließend
wählen Referenten aus diesen Vorgaben einen Termin aus. Etwa fünf
Monate nach dem Start von Pharm2Med will Geschäftsführer Ulf Goldmann
auch Apothekenkooperationen und -genossenschaften von seinem Modell
überzeugen. „Unser Terminplaner ist besonders für Apotheker mit
mehreren Filialen interessant", sagte Goldmann gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Doch da sich Pharmareferenten auch ohne Onlineplaner bei den Apothekern
anmelden, hat Goldmann vor allem die Arztpraxen im Blick: Neben 15
Pharmareferenten hätten sich bislang rund 300 Ärzte registriert, bis
September dieses Jahres sollen es rund 3000 Praxen sein. Ärzte und
Apotheker können den Planer kostenlos nutzen, für Pharmareferenten
fallen pro gebuchtem Termin etwa 6,50 Euro an.
Allerdings richtet sich Goldmanns Kalender nur an Interessenten aus dem
Großraum Osnabrück. Der Terminplaner von Causalo lässt sich zwar
bundesweit nutzen - schließt aber die Registrierung von Apotheken bis
auf Weiteres aus. Eine Erweiterung sei zumindest für die kommenden
Monate nicht geplant, sagte Geschäftsführer Jörg Camp gegenüber
APOTHEKE ADHOC. Causalo ist Ende Januar gestartet, nach
Unternehmensangaben ist das Interesse groß. Bis Ende 2010 will Camp
5000 Registrierungen erreicht haben.
Mediziner müssen eine Jahrespauschale von 120 Euro bezahlen.
Gleichzeitig können sie aber 15 Euro pro Pharmabesuch erhalten, wenn
sie eine Referentenbewertung an Causalo schicken. Pharmareferenten
müssen für die Kalendernutzung einmalig 50 Euro sowie 25 Euro pro
Termin bezahlen.
Damit die Modelle funktionieren, müssen Causalo und Pharm2Med möglichst
schnell möglichst viele Arztpraxen und Pharmareferenten überzeugen.
Denn die Anfangszeit dürfte besonders für die teilnehmenden Arztpraxen
schwierig werden: „Die Änderung stellt das Praxispersonal vor eine
Herausforderung", gibt Camp zu. Arzthelferinnen sollten nicht
registrierte Außendienstler spätestens beim zweiten Besuch wieder
wegschicken.
Unabhängig von diesen Schwierigkeiten bleibt abzuwarten, ob
Pharmareferenten auf der Basis der von den Praxen vorgegebenen
Zeitfenstern zweckmäßige Tagesrouten erstellen können. Causalo
allerdings will die Terminanzahl der Pharmaaußendienste ohnehin
verringern. „Bei 20 bis 30 Prozent der Pharmabesuche werden die Ärzte
gar nicht erreicht", so Camp. Geplante Besuche ermöglichten längere
Gespräche - er verspricht durchschnittlich 15 statt den bisherigen fünf
Minuten.
APOTHEKE ADHOC) Janina Rauers, Dienstag, 02. März 2010, 12:00 Uhr
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