Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Der Herstellerrabatt bereitet einigen Reimporteuren Ärger. In kaum einem anderen Bereich fluktuiert die Lieferfähigkeit so stark; kann eine Bestellung nicht bedient werden, verzichten einige Apotheken offenbar auf die Korrektur bereits bedruckter Rezepte. Die Rabattforderungen der Rechenzentren seien so regelmäßig zu hoch, stöhnt etwa Pharma Gerke. Um überhöhte Zahlungen zu vermeiden, überprüft der Reimporteur aus Grevenbroich jedes Rezept und sendet den Rechenzentren eine korrigierte Version der Rechnungen. Während Gerke so eigenen Angaben zufolge alleine im vergangenen Jahr mehr als 80.000 Euro einsparen konnte, verzichten andere Importeure auf detaillierte Überprüfungen.
Lieferscheine, bitte: Bei einigen Reimporteuren müssen Apotheken den
Bezug nachweisen. Foto: APOTHEKE ADHOC
2009 hatten die Rechenzentren Gerke einen Herstellerrabatt von insgesamt
5,5 Millionen Euro in Rechnung gestellt. Ein Abgleich der PZN-Nummern
habe eine Differenz von rund 1,75 Prozent ergeben, sagte ein Sprecher
des Unternehmens gegenüber APOTHEKE ADHOC. Beträge unter drei Euro
würden nicht weiter verfolgt; bei größeren Beträgen halte man die
Überweisungen an die Rechenzentren zurück, um zu hohe Zahlungen zu
vermeiden.
Die Rechenzentren sprechen anschließend gezielt die in Frage kommenden
Apotheken an. Anhand von Großhandelsrechnungen müssen die Pharmazeuten
nachweisen, dass sie tatsächlich Präparate des jeweiligen Importeurs
bezogen haben. „Belegt ein Apotheker, dass das abgegebene Präparat von
uns stammt, zahlen wir selbstverständlich den Rabatt", so der
Gerke-Sprecher. 2009 beispielsweise sei so die Differenz auf 1,5 Prozent
zurückgegangen.
Die Überprüfung lohne sich, heißt es bei Gerke. Beim ebenfalls von
Klaus-Wilhelm Gerke gegründeten Spezialanbieter CC Pharma kontrolliert
man die Abschläge von Hand. Nach eigenen Angaben hatte man im
vergangenen Jahr 0,2 Prozent zuviel Herstellerrabatt in Rechnung
gestellt bekommen: Ein Betrag von einer halben Million Euro rechtfertige
den Aufwand, hieß es.
Auch andere Importeure machen sich dem Vernehmen nach regelmäßig auf die
Suche nach zuviel gezahlten Abschlägen. Vor allem Firmen, deren
Portfolio spezialisiert ist oder stark von der momentanen Situation auf
den Beschaffungsmärkten abhängt oder deren Preise eher nach oben
abweichen, könnten betroffen sein.
Die Marktführer geben sich gelassener: Unnötig in Rechnung gestellte
Herstellerrabatte werden etwa bei Kohlpharma nicht als Problem gesehen.
„Es handelt sich um Einzelfälle", sagte ein Unternehmenssprecher. Der
entstandene Schaden sei „mengenmäßig nicht signifikant". Umsatz und
Herstellerrabatt korrelierten weitgehend.
Auch Pharma Westen verzichtet eigenen Angaben zufolge auf detaillierte
Überprüfungen, da Umsatz und Abschlag zueinander passten. Ohnehin
glichen sich zu niedrige beziehungsweise zu hohe Rabattzahlungen
insgesamt wieder aus. „Ab und an müssen wir nachzahlen, daher wissen
wir, dass andere den Herstellerrabatt genau kontrollieren", ließ ein
Unternehmenssprecher durchblicken.
Beim Branchenpionier Eurim kennt man zwar nach eigenen Angaben keine
genauen Zahlen, hält die Verwerfungen, die aufgrund des
Herstellerrabatts entstehen, jedoch für einen Systemfehler. Nur mittels
Direktvertrieb sei lückenlos zu garantieren, dass der Herstellerrabatt
ausschließlich für eigene Präparate entrichtet werde, so Eurim-Chef
Andreas Mohringer.
Das ist für die Branche aber keine Alternative: Logistisch sei der
Vertrieb über den Großhandel einfacher, berichten die Firmen. Zudem gebe
es seit der 15. AMG-Novelle einen Belieferungsanspruch für die
Großhändler. Weniger als 10 Prozent setzen die Firmen, von Ausnahmen
abgesehen, im Direktgeschäft mit Apotheken um.
Janina Rauers, Donnerstag, 25. März 2010, 13:30 Uhr
Lesen Sie auch
Reimporteure: Pillenpreise auf Europareise
Reimporteure: Pharmahandel ohne Grenzen
Gesundheitsreform: Rösler will Importpflicht kippen
Zwischenhändler: Schnäppchenjäger im Pharmamarkt
Großbritannien: Magere Zeiten für Reimporteure
» APOTHEKE ADHOC - Newsletter kostenlos abonnieren
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.