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Washington - Gesundheitsdebatte
mit Überstunde: In einer erhitzten Diskussion mit Vertretern beider
Parteien hat US-Präsident Barack Obama am Donnerstag ausgelotet, ob und
wie er seine Gesundheitsreform in letzter Minute vielleicht doch noch
durchsetzen kann. Auf einem rund siebeneinhalbstündigen
„Gesundheitsgipfel" in Washington machten die Republikaner dabei vor
allem deutlich, dass Obamas wichtigstes Reformvorhaben nur dann eine
Chance habe, wenn es einen absoluten Neuanfang gibt. „Fangt wieder mit
einem weißen Blatt Papier an und geht dann Schritt für Schritt vor, um
zu sehen, wo wir zustimmen können", drängte der führende Republikaner
im Senat, Mitch McConnell.
Das mit Spannung erwartete Treffen - das live im Fernsehen übertragen
wurde - galt als letzter Anlauf Obamas, sein wichtigstes
Wahlversprechen doch noch durch den Kongress zu bringen. Das Thema
stieß bei der Bevölkerung auf reges Interesse. Sämtliche große
TV-Kanäle berichteten und die Amerikaner nutzten landesweit eifrig
Internet-Foren.
Beide Lager hatten bereits vorab erhebliche Zweifel darüber geäußert,
dass angesichts der verhärteten Debatte doch ein Durchbruch möglich
sei. Das Wall Street Journal hatte berichtet, Obama habe im Falle des
Scheiterns bereits einen Plan B im Auge - eine „abgespeckte Version"
seiner Reform, die möglicherweise eher eine Mehrheit finden könnte.
Dieser Plan sehe vor, dass statt 31 Millionen lediglich 15 Millionen
Amerikaner zusätzlich versichert werden sollen. Die Kosten der Reform
sollten damit auf ein Viertel gesenkt werden.
Im Parlament herrscht derzeit praktisch eine Patt-Situation. Zwar
hatten beide Kammern zum Jahresende zwei unterschiedliche
Gesetzesversionen verabschiedet. Doch seitdem verloren die Demokraten
ihre 60-zu-40-Mehrheit im Senat, so dass sie die Blockadepolitik des
Dauerredens (Filibuster) der Republikaner nicht mehr verhindern
könnten. Seitdem gilt die Reform als akut gefährdet.
dpa, Freitag, 26. Februar 2010, 08:54 Uhr
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