Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Zur
Pressemeldung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), der heute die
Arzneimittelrabattverträge als „Erfolgsstory" bezeichnet hatte, erklärt
Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika:
„Es ist schon irritierend, wenn ausgerechnet die Apotheker, die bislang
immer vehement die negativen Auswirkungen der Rabattverträge auf die
Therapietreue der Patienten betont hatten, eben diese Vereinbarungen
nunmehr kritiklos als Erfolgsstory bezeichnen. Erst im Oktober hatte
der Geschäftsführer Wirtschaft und Soziales der ABDA, Karl Heinz Resch,
während einer Podiumsveranstaltung in Berlin in aller Deutlichkeit auf
die pharmazeutischen Risiken der Rabattverträge hingewiesen. Und noch
vor wenigen Wochen wurde in der Pharmazeutischen Zeitung, die auch das
Verbandsorgan des DAV ist, eine Studie der Hochschule Fresenius
veröffentlicht, in der die Studienleiterin, Professor Gudrun Neises,
gravierende negative Folgen der Rabattverträge für die Compliance
konstatiert und sogar eine „Schaden-Nutzen-Bewertung" für die
Rabattverträge gefordert hatte. Nach den Berechnungen des
Apothekerdachverbandes ABDA verursachen Compliancedefizite allein in
Deutschland Mehrkosten von rund 10 Milliarden Euro, die zum Beispiel
auf längeren Krankheitszeiten, zusätzlichen Arztbesuchen und
Krankenhausaufenthalten beruhen. Von allen diesen Zahlen fehlt in der
aktuellen Meldung des DAV jede Spur.
Unerwähnt bleibt auch, dass der DAV Zusatzkosten von 650 Millionen Euro
für die Umsetzung der Rabattverträge in den Apotheken ermittelt hatte.
Inwieweit dieser Mehraufwand schon durch den „Compliance-Bonus"
abgegolten worden ist, den Landesapothekerverbände für die Abgabe von
Rabattarzneimitteln mit einigen Krankenkassen vereinbart haben,
entzieht sich unserer Kenntnis. Es mag sein, dass ihre
vorweihnachtliche Stimmung, vielleicht aber auch die gestern
beschlossene Absenkung des Apothekenabschlages von 2,30 Euro auf 1,75
Euro den Apothekern das Thema Rabattverträge in einem milderen Licht
erscheinen lässt.
Fest steht jedoch, dass die Rabattverträge aus Sicht vieler Patienten,
die gegen ihren Willen auf ein Rabattarzneimittel umgestellt werden
mussten, ganz sicher keine Erfolgsstory sind. Dies gilt zumal für
Millionen chronisch kranker Menschen."
Pro Generika e.V.
Thomas Porstner
Pressesprecher
Telefon: 030/81616090
E-Mail: info@progenerika.de
http://www.progenerika.de
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