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Berlin - Clopidogrel-Generika der Hersteller Ratiopharm/CT/Abz sowie Sandoz/Hexal/1A könnten in den kommenden Wochen nicht lieferbar sein. Nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am Freitag den Rückruf und das vorläufige Ruhen der Zulassung für alle Präparate angeordnet hat, die den Wirkstoff aus einer Betriebsstätte der indischen Firma Glochem in Visakhapatnam enthalten, müssen die Hersteller jetzt neue Rohstoffquellen finden.
Aus dem Rennen: Vom Rückruf der Clopidogrel-Präparate von Hexal und Ratiopharm dürften andere Generikafirmen und die beiden Originalhersteller profitieren. Foto: APOTHEKE ADHOC
„Alle Präparate, die im Augenblick von den betroffenen Herstellern im
Verkehr sind, enthalten den Wirkstoff des indischen Herstellers", sagte
ein BfArM-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bei den Firmen war seit
Freitag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Zulieferer sind Teil der Zulassung. Wollen Pharmafirmen ihre
Lieferanten wechseln, müssen sie dies dem BfArM anzeigen. Aktuell sind
dem Sprecher zufolge bei den genannten Herstellern nur eine sehr geringe
Zahl an Lieferanten gemeldet. Offenbar wurde jedoch bislang
ausschließlich bei Glochem bezogen.
Von der sich abzeichnenden Zwangspause für Hexal und Ratiopharm dürfte
neben den Originalherstellern Sanofi-Aventis (Plavix) und Bristol-Myers
Squibb (Iscover) eine ganze Reihe von Generikaherstellern profitieren.
Da diese die indische Fabrik nicht als Zulieferer haben, sind sie vom
Ruhen der Zulassung nicht betroffen. Aktuell bieten AAA Pharma,
Aliud/Stada, Betapharm, Biomo, Dexcel, Henning, Heumann, Hormosan, Juta,
Mibe, Mylan Dura, Quisisana, TAD, Teva und Wörwag Generika des
Blutverdünners an.
Das BfArM geht davon aus, dass es sich bei dem zu erwartenden
Lieferengpass um ein „relativ kurzfristiges Problem" handeln wird. Wie
schnell Hexal und Ratiopharm mit ihren Tochterfirmen auf andere
Lieferanten ausweichen können, wird sich zeigen. Da die Zahl der
Hersteller für einen Wirkstoff in der Regel begrenzt ist, könnten
Verhandlungsgeschick und kreative Lösungen gefragt sein um zu
verhindern, dass Wochen oder gar Monate bis zur ersten Lieferung
vergehen.
Spannend ist auch, ob sich Hexal und Ratiopharm im Falle eines
Totalausfalls überhaupt an der für Mitte April geplanten Ausschreibung
der AOK zu Clopidogrel beteiligen können. Dann könnte der Wirkstoff, der
aufgrund von Patentstreitigkeiten auch Gegenstand eines
Vertragsverletzungsverfahrens der EU-Kommission gegen Deutschland ist,
für die Firmen zum ultimativen Problemfall werden.
Désirée Kietzmann, Montag, 12. April 2010, 13:06 Uhr
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