Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Normalerweise können sich Apotheker auf die Preise in der Lauer-Taxe verlassen. Doch dem Hersteller Bayer Vital ist bei der Meldung verschiedener Produkte ein Fehler unterlaufen: Die gelisteten Preise für verschiedene Hormonprodukte liegen im April unter den tatsächlichen Abgabepreisen. Da man bei Bayer schon mit den neuen Preisen rechnet, bleiben die Apotheken auf der Differenz sitzen.
Preise manuell ändern? Im April stimmen die Preise für verschiedene Kontrazeptiva von Bayer Vital in der Lauer-Taxe nicht. Foto: Elke Hinkelbein
Betroffen sind die Kontrazeptiva Microlut und Monostep sowie das
Hormonersatzpräparat Cyclo Progynova, insgesamt sieben PZN. Alle
Präparate werden in der Lauer-Taxe zu niedrigeren Preisen geführt als
von Bayer veranschlagt. Je nach Pille und Packungsgröße liegt die
Differenz zwischen 29 Cent und 1,43 Euro.
Bayer Vital hatte versehentlich falsche Preise an die Informationsstelle
für Arzneispezialitäten (IFA) geliefert. Eine Korrektur der Zahlen ist
erst zum 1. Mai möglich. Wenn die Apotheken die Differenz nicht aus der
eigenen Tasche bezahlen wollen, müssen sie den Preis in der Software
manuell ändern. Doch damit begeben sie sich in die Zwickmühle, denn bei
der Abrechnung mit den Krankenkassen gelten normalerweise die
Listenpreise.
Einem Sprecher von Bayer Vital zufolge sind manuelle Preisänderungen bei
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gar nicht möglich. Bayer
bedauere den Zwischenfall sehr, dem Unternehmen seien aber bis Mai die
Hände gebunden, sagte der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Per Fax entschuldigte sich der Konzern heute bei den Apotheken für
eventuell entstandene Unannehmlichkeiten. Tipps, wie mit den
abweichenden Preisen umgegangen werden soll, gibt es aber unter der
angegebenen Hotline noch nicht.
Alexander Müller, Mittwoch, 07. April 2010, 12:33 Uhr
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