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Berlin - Greift die Drogeriekette Müller jetzt nach OTC-Arzneimitteln? Derzeit sucht das Unternehmen aus Ulm-Jungingen Apotheker. Bewerbern wird verraten, dass es bei der Stelle darum geht, den Verkauf apothekenpflichtiger Arzneimittel in einigen Filialen zu organisieren. Die Medikamente sollen demnach in einem speziellen Schrank in den Märkten gelagert werden. Weitere Details waren auf Nachfrage in der Konzernzentrale bislang nicht zu erfahren.
Apotheker gesucht: Die Drogeriekette Müller will ihr
Gesundheitssortiment erweitern. Foto: APOTHEKE ADHOC
Zu den Aufgaben zählen laut Stellenanzeige „Organisation und
Sortimentsgestaltung" sowie „Führung von Lieferantengesprächen und den
damit zusammenhängenden Beschaffungsbedingungen". Dem Vernehmen nach
befindet sich Müller bereits in Gesprächen mit verschiedenen
Herstellern. Die Einkaufsverhandlungen soll künftig der Apotheker
übernehmen.
Am Firmensitz in Ulm sollen zudem Marketingmaßnahmen für das neue
Geschäftsfeld entwickelt werden. Mit der Abgabe der Arzneimittel in den
Filialen haben die Apotheker dagegen nichts zu tun. Müller sucht ab
sofort, wie viele Apotheker, war bislang ebenfalls nicht zu erfahren.
Im Sommer 2009 hatte Müller in mehreren Märkten das Sortiment um rund 30
eigentlich apothekenexklusive Produkte erweitert. Das Modellprojekt
sollte zunächst für einige Monate getestet werden. Bei der Auswahl der
Produkte und der Preisgestaltung seien die Drogeriemärkte noch in der
Selbstfindungsphase, hieß es damals. Offenbar ist man heute einen
Schritt weiter. Knapp 500 Filialen, die zuletzt einen Umsatz von rund 2
Milliarden Euro erwirtschafteten, kämen in Deutschland für das Geschäft
in Frage.
Ein Pick up-Modell nach dem Vorbild von dm und Schlecker wird Müller
vermutlich aber nicht anfassen. Denn seit Anfang vergangenen Jahres
kooperiert die Drogeriekette mit der Versandapotheke Mycare. Und deren
Chef Christian Buse hält nach eigenem Bekunden weder besonders viel von
den Abholstellen, noch könnte er sich einen solchen Vorstoß als
Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken politisch
leisten.
Alexander Müller, Mittwoch, 21. April 2010, 10:04 Uhr
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