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Jahrzehntelang hat man gespart - beim Eintritt in die Rente ist es Zeit für die Ernte. Was also tun? Die Ersparnisse einfach aufs Girokonto zu buchen und Monat für Monat ausgeben? Das ist vielleicht simpel, aber nicht sonderlich sinnvoll. Schließlich arbeitet das Geld auf dem Girokonto kaum. Auszahlpläne dagegen bringen Zinsen auf das erst allmählich abnehmende Kapital. Infrage kommen dabei eine Rentenversicherung mit Einmal-Anlage, ein Bankauszahlplan oder ein Konstrukt "Marke Eigenbau".
Umstrittener Klassiker
Der Klassiker für die Einmal-Anlage eines größeren Betrags mit anschließender monatlicher Auszahlung ist die private Rentenversicherung. Dieses Produkt hat einen großen Vorteil: "Es ist insofern eine sichere Sache, als ich eine feste monatliche Rente bekomme", erklärt Peter Lischke, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Berlin. Die Schattenseite: Der Garantiezins liegt derzeit nur bei mickrigen 2,25 Prozent.
Zwar gibt es dazu eine Überschussbeteiligung - sie ist aber nicht garantiert. "Man sollte sich nur auf die garantierte Rente verlassen", sagt Eberhard Beer von der Organisation "Die Alten Hasen". Das Netzwerk von früheren Bankberatern unterstützt Senioren unabhängig in ihrer Finanzplanung.
Bankenauszahlplan
Ob sich eine Rentenversicherung lohnt, hängt vor allem von der persönlichen Lebenserwartung ab, rechnet Beer vor: Je älter jemand wird, desto mehr hat er davon. Ebenfalls sicher sind Bankauszahlpläne. Mit ihnen können Kunden laut Beer bei gleicher Anlagesumme etwa 20 Jahre lang 500 Euro entnehmen, bis das Kapital aufgezehrt ist. "Man muss also schon sehr alt werden, damit die Rentenversicherung besser abschneidet." Bei den derzeit sinkenden Zinsen müssen Anleger aber genau prüfen, welche Bank zu welchen Konditionen abschließt.
Die Do it yourself-Methode
"Man kann sich einen solchen Auszahlplan auch selber stricken", fügt Beer hinzu. So seien etwa Bundesschatzbriefe eine gute Möglichkeit, sein Geld fest und dennoch recht flexibel anzulegen: "Nach einem Jahr Anlagedauer besteht die Möglichkeit, jeden Monat bis zu 5000 Euro zurückzugeben."
Oder Anleger packen einen Teil des angesparten Geldes auf ein Tagesgeldkonto und lassen sich von dort monatlich eine bestimmte Summe auf ihr Girokonto auszahlen. Wer noch höhere Zinserträge möchte und dabei ein höheres Risiko nicht scheut, kann sein Geld auch in Investmentfonds anlegen. Dabei dürfen die Kosten nicht vergessen werden, sagt Lischke. Statt Aktienfonds werden gerade älteren Menschen wegen des geringeren Risikos oft auch offene Immobilienfonds empfohlen.
Aber auch hier kann es zu Problemen kommen, wie zahlreiche Anleger jüngst erfahren mussten. Zwölf Fonds hatten im Oktober die Rücknahme von Fondsanteilen gestoppt, nachdem Anleger wegen der Finanzkrise ihr Geld panikartig abgezogen hatten. So ein Vorgang ist immer möglich, warnt Lischke. In jedem Fall sollte ein Investmentfonds also nicht das alleinige Mittel sein, um einen höheren Betrag anzulegen. Oft ist nach Expertenmeinung vielmehr eine Kombination verschiedener Produkte sinnvoll, um den Lebensunterhalt im Alter zu bestreiten.
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