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  • 08.03.2013 – Chancen, aber auch Risiken für Aufschwung in Deutschland
    08.03.2013 – Chancen, aber auch Risiken für Aufschwung in Deutschland
    FINANZEN – Wirtschaft & Börse Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert und um das J...

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ApoRisk® Nachrichten - Finanzen:


Wirtschaft & Börse

Chancen, aber auch Risiken für Aufschwung in Deutschland

 

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat seine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aktualisiert und um das Jahr 2014 erweitert. Für 2013 wird unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von 0,5 % gerechnet, für 2014 mit einem von 1,5 bis 2 %. Verschiedene Frühindikatoren sprechen dafür, dass sich die deutsche Konjunktur nach dem Abschwung im vergangenen Jahr bereits wieder stabilisiert. Angesichts der Wiederbelebung der Auslandsnachfrage sollten die Unternehmen ihre Investitionszurückhaltung allmählich aufgeben. Zudem wird die Binnenkonjunktur durch den privaten Konsum und den Wohnungsbau gestützt. Werden die Risiken seitens der Probleme im Euroraum oder des Etatstreits in den USA nicht virulent, bestehen Chancen für eine konjunkturelle Erholung in diesem Jahr und einen weiteren Aufschwung im kommenden Jahr. Die Perspektiven am Arbeitsmarkt bleiben günstig, auch wenn die Beschäftigung weniger stark zunimmt. Die Inflationsrate dürfte zunächst unterhalb der 2-Prozent-Marke bleiben, im nächsten Jahr könnte sie diese aber wieder übersteigen.

Nach konjunktureller Abschwächung im Laufe von 2012 ist das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal deutlich gesunken. Die deutsche Wirtschaft ist damit mit einem negativen Überhang von -0,3 % ins Jahr 2013 gestartet. Hauptgrund für diesen Abschwung war die sich ausbreitende Rezession im Euroraum. Die Exporte, vor allem die in den Euroraum, gingen denn auch im Jahresschlussquartal stark zurück. Das dämpfte auch weiterhin die Investitionstätigkeit der Unternehmen. Trotz der Konjunkturschwäche wurde die Beschäftigung sogar noch ausgeweitet. Bei zugleich stärker als die Inflation steigenden Löhnen haben so die privaten Konsumenten ihre Nachfrage noch leicht erhöhen.

Da die Unternehmen wie schon in der vergangenen Finanz- und Wirtschaftskrise bestrebt sind ihre Beschäftigung aufrecht zu erhalten und die Löhne real zunehmen, bleibt der private Konsum weiterhin ein stabilisierendes Element. Zuletzt haben überdies die Auftragseingänge aus dem Ausland, auch aus der Eurozone, sowie wichtige Frühindikatoren wieder angezogen. Auch scheint die Konjunktur in anderen Regionen der Welt wieder etwas an Dynamik zugelegt zu haben. Das alles spricht dafür, dass die deutsche Wirtschaft sich zu Beginn dieses Jahres wieder stabilisiert hat.

Die Eurokrise ist trotz gewisser Beruhigung nicht überwunden. Die Finanzpolitik hat in vielen Mitgliedsländern noch einiges zu tun, in einigen Ländern hat sich das Reformtempo eher wieder verlangsamt. Die EZB hat aber durch ihre Geldpolitik, nicht zuletzt durch die Ankündigung Draghis alles zur Rettung des Euro Erforderliche zu tun, zunächst die Risiken hinsichtlich der Eurokrise verringert. Die Bankenkrise in Zypern oder die nach der Wahl in Italien instabile politische Lage könnten die Krise aber wieder neu beleben. In den USA hatte Obama noch vor kurzem angekündigt, dass die notwenige Konsolidierung zunächst hinter einer Besserung des Arbeitsmarkts zurückstehen soll, doch die nach den gescheiterten Etatverhandlungen automatischen Ausgabenkürzungen dämpfen die Konjunktur dort.

Die Rezession im Euroraum dürfte zunächst noch andauern, aber auch hier zeichnet sich ein Nachlassen der kontraktiven Einflüsse ab. Zudem haben die Überseeregionen, wo sich die Konjunktur insgesamt wieder gefestigt hat, inzwischen größeres Gewicht an der Auslandsnachfrage, so dass im Laufe dieses Jahres von außen insgesamt wieder positive Impulse kommen dürften. Das wird auch die Binnennachfrage stützen. Die Unternehmen dürften ihre Investitionszurückhaltung allmählich aufgeben. Die gute Beschäftigungslage und merkliche Tariflohnerhöhungen stützen die Kaufkraft der privaten Haushalte. Die große Nachfrage nach Immobilien lässt eine Fortsetzung der regen Wohnungsbautätigkeit erwarten. Sicherlich darf von alledem angesichts des nach wie vor schwachen konjunkturellen Umfelds im Euroraum kein rasanter Aufschwung, aber doch eine moderate Erholung erwartet werden.

Alles in allem überwiegt für 2013 die Hoffnung auf eine Besserung der Konjunktur in Deutschland. Stabilisiert sich im Jahresverlauf auch die Wirtschaft im Euroraum, dürfte die deutsche Konjunktur allmählich an Tempo gewinnen. Wegen des gedrückten Jahresanfangsniveaus wird das Wirtschaftswachstum 2013 aber mit 0,5 % etwas geringer als 2012 (0,7 %) sein. Die Arbeitslosigkeit wird sich in der zweiten Jahreshälfte dann wieder verringern. Inflationsrisiken bestehen bei dieser Konjunkturentwicklung nicht. Wird die beschriebene Entwicklung der Wirtschaft nicht durch ein Wiederaufflackern der Eurokrise oder durch eine durch die Haushaltsprobleme in den USA ausgelöste Rezession gestört, könnte sich die konjunkturelle Aufwärtsbewegung in Deutschland im nächsten Jahr fortsetzen; dann wäre 2014 ein Wirtschaftswachstum zwischen 1,5 und 2 % möglich. Zunehmende Anspannungen am Arbeitsmarkt könnten dann bei Löhnen und Preisen den Druck verstärken.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des HWWI.

Quelle: HWWI

 

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