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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein steht nach millionenschweren Abschreibungen und verunsicherten Mitgliedern vor einer doppelten Herausforderung: finanzielle Stabilität sichern und Vertrauen zurückgewinnen. Während eine umfassende Restrukturierung auf den Weg gebracht wurde, sorgt ein Generationenwechsel im Verwaltungsausschuss für frischen Wind. Die jüngste Kammerversammlung offenbarte Fortschritte, aber auch offenen Klärungsbedarf – eine Bewährungsprobe für das Versorgungswerk und seine Mitglieder.
Die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein stand erneut im Mittelpunkt der jüngsten Kammerversammlung der Apothekerkammer in Kiel. Nach massiven Abschreibungen in Höhe von 54,9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023 sucht das Versorgungswerk nach Wegen, das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen und die Bilanz zu stabilisieren. Die Verluste resultieren aus Investitionen in Mezzanin-Anlagen, die insbesondere in nicht grundbuchlich gesicherte Immobilienfinanzierungen geflossen sind. Diese Anlagen, die in einer Phase negativer Zinsen als Alternative zu klassischen Investments dienten, gerieten durch den rasanten Zinsanstieg im Jahr 2022 unter Druck.
Die Situation wurde durch die öffentliche Aufmerksamkeit verschärft, insbesondere nach einem kritischen Bericht in den „Kieler Nachrichten“, der bei den Mitgliedern erhebliche Verunsicherung auslöste. Geschäftsführer Dr. Stefan Zerres betonte bei der Versammlung, dass die Rentenzahlungen des Versorgungswerks nicht gefährdet seien und dass keine Insolvenz drohe. Dennoch kündigte er weitere Wertberichtigungen für 2024 an, wobei das Versorgungswerk kein negatives Jahresergebnis erwartet. Zerres appellierte an die Mitglieder, die früheren Anlageentscheidungen im Kontext der damaligen Marktbedingungen zu betrachten, und hob die Bedeutung des langfristigen Ansatzes bei Versorgungswerken hervor.
Die Restrukturierung der problematischen Anlagen ist in vollem Gange, wie RMC-Geschäftsführer Herwig Kinzler erläuterte. Das Beratungsunternehmen, das im März 2024 hinzugezogen wurde, hat die Aufgabe, die Risiken zu bewerten und Transparenz zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Optimierung der Bilanzierung, einschließlich der Zusammenfassung einzelner Anlagen zu größeren Portfolios. Gleichzeitig werde geprüft, ob teilweise fertiggestellte Immobilienprojekte weitergeführt werden sollten, um potenzielle Erträge zu sichern.
Ein weiteres Thema, das für Diskussionen sorgte, war das sogenannte Klumpenrisiko – die Konzentration von Investitionen auf wenige große Projekte. Mitglieder der Kammerversammlung äußerten Besorgnis darüber, während die Berater erklärten, dass eine detaillierte Bewertung dieser Anlagen von den Wirtschaftsprüfern vorgenommen werde. Erste Ergebnisse werden frühestens Ende April 2025 erwartet.
Neben der finanziellen Lage des Versorgungswerks sorgte ein Generationenwechsel im Verwaltungsausschuss für Aufmerksamkeit. Dr. Roswitha Borchert-Bremer gab nach 18 Jahren den Vorsitz ab. Ihr Nachfolger, Holger Helmholz, versprach Kontinuität und einen Interessensausgleich zwischen aktiven Mitgliedern und Rentnern. Mit der Wahl von Momme Imbusch, einem jungen Apotheker mit umfangreicher Berufserfahrung, und der erst 28-jährigen Klara Brand wurden zudem neue, dynamische Akzente gesetzt.
Die Versammlung zeigte, dass das Vertrauen in das Versorgungswerk trotz der Herausforderungen weiterhin vorhanden ist. Kammerpräsident Dr. Kai Christiansen lobte die Transparenz der Verantwortlichen und betonte, dass nur wenige Versorgungswerke so offen mit ihren Mitgliedern kommunizieren. Dennoch bleibt die Erwartung, dass die Restrukturierung nicht nur konsequent, sondern auch zügig umgesetzt wird, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.
Die Situation der Apothekerversorgung Schleswig-Holstein ist eine Mahnung an alle Versorgungswerke und institutionellen Anleger, wie schnell sich die Dynamik an den Finanzmärkten ändern kann. Was einst als solide Strategie zur Umgehung von Strafzinsen galt, entwickelte sich durch den historisch schnellen Zinsanstieg in eine problematische Anlageklasse. Die Konsequenzen dieser Entscheidungen belasten nun die Bilanz und das Vertrauen der Mitglieder.
Das Versorgungswerk verdient Anerkennung für die Offenheit, mit der es die Herausforderungen angeht. Informationsveranstaltungen, externe Beratung und transparente Kommunikation sind essenzielle Schritte, um das Vertrauen der Mitglieder zurückzugewinnen. Doch Transparenz allein reicht nicht aus. Entscheidend ist, wie schnell und effizient die Restrukturierung voranschreitet und ob es gelingt, die problematischen Anlagen zu stabilisieren oder Verluste zu minimieren.
Die Kritik am Klumpenrisiko ist berechtigt. Ein Versorgungswerk, das langfristige Sicherheit gewährleisten soll, darf nicht auf wenige große Projekte angewiesen sein. Hier zeigt sich die Notwendigkeit einer breiteren Diversifikation und einer risikobewussteren Anlagestrategie. Gleichzeitig dürfen solche Situationen nicht zur Schuldzuweisung führen. Die damaligen Entscheidungen erfolgten in einem schwierigen Marktumfeld und mit dem Ziel, stabile Renditen zu erwirtschaften.
Für die Mitglieder der Apothekerversorgung ist die Lage ein Test ihres Vertrauens in die Verantwortlichen. Dass bisher keine Kürzungen der Renten oder eine Bedrohung der Zahlungsfähigkeit zu befürchten sind, ist ein positives Signal. Dennoch werden die kommenden Monate zur Bewährungsprobe. Die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfer und die nächsten Schritte der Restrukturierung werden zeigen, ob das Versorgungswerk tatsächlich aus der Krise gestärkt hervorgehen kann.
Besonders bemerkenswert ist der Generationenwechsel im Verwaltungsausschuss. Mit neuen Gesichtern wie Holger Helmholz, Momme Imbusch und Klara Brand bekommt das Versorgungswerk eine Chance auf frischen Wind und innovative Ansätze. Diese Kombination aus Erfahrung und neuen Impulsen ist genau das, was in einer Krise gebraucht wird.
Die Apothekerversorgung Schleswig-Holstein steht vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sowohl die finanziellen Probleme bewältigen als auch das Vertrauen der Mitglieder festigen. Wenn beides gelingt, könnte sie nicht nur ihre eigene Stabilität sichern, sondern auch ein Vorbild für andere Versorgungswerke werden, wie in turbulenten Zeiten Krisenmanagement erfolgreich umgesetzt werden kann.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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