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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |
Steigende Temperaturen und längere warme Jahreszeiten verändern die Aktivitätsmuster von Stechmücken in Deutschland. Mit dem Klimawandel wächst nicht nur die Gefahr von Stichen, sondern auch die Übertragungsrisiken für Viren wie das West-Nil-Virus. Eine frühere und verlängerte Mückensaison stellt neue Herausforderungen für Gesundheitsschutz und Prävention dar. Warum Keller und Wohnungen zunehmend zu Winterquartieren werden, welche Maßnahmen Wissenschaft und Bevölkerung ergreifen können und wie eng diese Entwicklung mit dem Klimawandel verknüpft ist – ein umfassender Blick auf ein wachsendes Risiko.
Der Klimawandel verändert zunehmend die Lebens- und Verhaltensmuster von Tieren, Pflanzen und auch Krankheitsüberträgern wie Stechmücken. Mit den steigenden Temperaturen verlängert sich die Aktivitätszeit der Mücken in Deutschland, was neue Herausforderungen für den Gesundheitsschutz mit sich bringt. Besonders betroffen ist die Gemeine Hausmücke, die nicht nur früher im Jahr aktiv wird, sondern auch länger überlebt. Laut der Biologin Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) in Müncheberg begann die Stechmückensaison 2024 bereits im April – drei bis vier Wochen früher als in der Vergangenheit. „Je länger es warm bleibt, desto länger sind Mücken aktiv und können Krankheitserreger übertragen“, so Werner.
Ein alarmierender Aspekt ist die Rolle des Klimas bei der Entwicklung von Krankheitserregern in den Mücken. Prozesse wie die Reifung des West-Nil-Virus, das mittlerweile auch in Deutschland regelmäßig auftritt, beschleunigen sich bei höheren Temperaturen. Dies führt nicht nur zu einer schnelleren Verbreitung, sondern auch zu einer Verlängerung der potenziellen Übertragungszeit. „Das ist eine Entwicklung, die nicht ignoriert werden darf, da sie das Risiko für Menschen erhöht“, betont Werner, die das bundesweite Forschungsprojekt „Mückenatlas“ leitet.
Der West-Nil-Virus ist seit 2019 in Deutschland dokumentiert. Die ersten Fälle betrafen vor allem die östlichen Bundesländer wie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Mittlerweile wurden jedoch auch Infektionen in anderen Regionen festgestellt. Allein 2024 haben sich mindestens 26 Menschen nachweislich durch Mückenstiche mit dem Virus infiziert, so das Robert Koch-Institut (RKI). Der Großteil der Infizierten zeigt keine oder nur milde grippeähnliche Symptome, jedoch können in seltenen Fällen schwere Krankheitsverläufe auftreten, die etwa das zentrale Nervensystem betreffen. Laut RKI entwickelt etwa ein Prozent der Infizierten schwerwiegende Symptome, während 20 Prozent mit Fieber und Gliederschmerzen kämpfen.
Besonders problematisch ist die Tatsache, dass Hausmücken zunehmend menschliche Wohnbereiche als Winterquartier nutzen. Die Weibchen suchen Schutz vor Frost und bevorzugen warme, feuchte Umgebungen wie Keller oder Wohnungen. „Das führt dazu, dass die Menschen auch in der kalten Jahreszeit auf Mücken treffen und vereinzelt gestochen werden“, erklärt Werner. In feuchten Kellern mit schlecht abgedichteten Fenstern können sich tausende Mücken ansammeln, die eine erhebliche Belästigung darstellen.
Das Projekt „Mückenatlas“, das von Werner initiiert wurde, ruft Bürgerinnen und Bürger auf, Mücken einzufangen und einzusenden, um eine detaillierte Analyse der Verbreitung und Artenzusammensetzung zu ermöglichen. Die Daten sind von entscheidender Bedeutung, um mögliche Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Derzeit beobachten die Forscher eine erhöhte Einsendung von Proben, was darauf hindeutet, dass immer mehr Menschen auf die Problematik aufmerksam werden.
Mit dem Klimawandel wird die Bedeutung solcher Initiativen weiter zunehmen. Neben der Überwachung von Stechmückenpopulationen bedarf es einer umfassenden Aufklärung der Bevölkerung über den Schutz vor Stichen und die Bedeutung präventiver Maßnahmen. Gleichzeitig sollten öffentliche Institutionen in der Forschung und in der Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung von Vektor-basierten Krankheiten investieren.
Die Verlängerung der Stechmückenzeit in Deutschland ist kein isoliertes Phänomen, sondern Teil einer globalen Entwicklung, die durch den Klimawandel getrieben wird. Dieser Zusammenhang verdeutlicht einmal mehr, wie eng Gesundheit und Umwelt miteinander verbunden sind. Doch trotz der wachsenden Bedrohung durch vektorübertragene Krankheiten scheint das Bewusstsein in Politik und Gesellschaft noch nicht ausreichend geschärft.
Die bisherigen Maßnahmen, wie das Projekt „Mückenatlas“, sind ein richtiger und wichtiger Schritt. Es zeigt, wie Bürgerforschung zur Erweiterung des wissenschaftlichen Verständnisses beitragen kann. Doch reicht das nicht aus. Deutschland benötigt eine nationale Strategie zur Bekämpfung und Überwachung von Stechmücken und den von ihnen übertragenen Krankheiten. Dazu gehört nicht nur die systematische Erfassung der Populationen, sondern auch die verstärkte Forschung zu innovativen Bekämpfungsmethoden, wie biologischen Kontrollmechanismen oder der genetischen Modifikation von Mückenpopulationen.
Gleichzeitig ist die Bevölkerung gefragt, mehr Verantwortung zu übernehmen. Schutzmaßnahmen wie Moskitonetze, das Abdichten von Fenstern und der Verzicht auf offene Wasserstellen in Wohnnähe können das Risiko von Stichen deutlich reduzieren. Auch die Aufklärung über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten wie dem West-Nil-Fieber sollte intensiviert werden.
Es bleibt jedoch klar, dass die größte Herausforderung im Klimawandel selbst liegt. Ohne eine konsequente Reduktion von Treibhausgasemissionen werden die Bedingungen für Stechmücken und andere Krankheitsüberträger immer günstiger. Hier ist ein Umdenken in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendig. Der Kampf gegen die Verlängerung der Stechmückensaison beginnt nicht nur vor der eigenen Haustür, sondern auf internationaler Ebene, wo gemeinsame Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels dringend erforderlich sind.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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