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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Allrisk-Police wird als Rundum-Schutz für Apotheken beworben, indem sie nahezu alle Schäden absichert – außer jene, die explizit ausgeschlossen sind. Doch was auf den ersten Blick nach lückenloser Sicherheit klingt, birgt oft versteckte Risiken. Welche Gefahren tatsächlich abgedeckt sind, warum die Vertragsdetails entscheidend sind und wie Apothekenbetreiber ihre Versicherungsstrategie optimal anpassen können, um Unterversicherung und finanzielle Schäden zu vermeiden – ein tiefer Einblick in die Welt der Apothekenversicherung.
Die Absicherung von Apotheken erfordert maßgeschneiderte Versicherungsprodukte, um den spezifischen Risiken des Betriebs gerecht zu werden. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Allrisk-Police, die als umfassende Versicherungslösung beworben wird. Im Gegensatz zu klassischen Versicherungen, die nur explizit genannte Risiken abdecken, sichert eine Allrisk-Police grundsätzlich alle Gefahren ab – außer diejenigen, die explizit ausgeschlossen sind.
Für Apothekenbetreiber ist dies von besonderer Bedeutung, da der tägliche Betrieb zahlreichen potenziellen Schadensereignissen ausgesetzt ist. Vom Einbruchdiebstahl über technische Defekte bis hin zu Schäden durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Sturmschäden: Die Vielfalt der Risiken erfordert einen breit aufgestellten Versicherungsschutz.
Experten warnen jedoch, dass der Begriff „Allrisk“ irreführend sein kann. Nicht jede Police ist gleich umfangreich, und die Ausnahmen können gravierend sein. Zu den typischen Ausschlüssen gehören Schäden durch vorsätzliches Handeln, allgemeiner Verschleiß oder nicht dokumentierte Vorschäden. Apothekenbetreiber sollten daher die Vertragsbedingungen genau prüfen und gegebenenfalls spezifische Zusatzbausteine wie eine Elektronikversicherung oder eine Cyberversicherung ergänzen, um digitale Angriffe abzusichern.
Ein weiterer Punkt ist die regelmäßige Überprüfung der Deckungssumme. Besonders in Zeiten steigender Kosten für Baumaßnahmen und technischer Geräte ist es entscheidend, dass die Versicherungssumme dem tatsächlichen Wert der abgesicherten Objekte entspricht. Unterversicherung kann im Schadensfall massive finanzielle Folgen haben, die das Fortbestehen der Apotheke gefährden könnten.
Darüber hinaus raten Fachleute dazu, das Thema Eigenbeteiligung genau abzuwägen. Während eine höhere Eigenbeteiligung die Prämie senken kann, bedeutet sie im Schadensfall eine größere finanzielle Belastung für die Apotheke. Auch die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Versicherungsmakler kann sinnvoll sein, um den individuellen Bedarf optimal abzudecken.
Die Allrisk-Police bietet Apothekenbetreibern auf den ersten Blick eine attraktive Lösung, um sich gegen ein breites Spektrum an Risiken abzusichern. Doch der Begriff „Allrisk“ darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier Lücken existieren können. Gerade in einem sensiblen Bereich wie dem Apothekenbetrieb, wo selbst kleinere Störungen schnell in wirtschaftliche Schieflagen führen können, ist ein kritischer Blick auf die Vertragsdetails unerlässlich.
Statt sich allein auf den Werbeslogan zu verlassen, sollten Apothekenbetreiber aktiv hinterfragen, welche Risiken tatsächlich abgedeckt sind. Dazu gehört auch, den Versicherungsschutz regelmäßig an veränderte Gegebenheiten anzupassen. Ein moderner Apothekenbetrieb entwickelt sich ständig weiter – von der Digitalisierung bis zur Erweiterung des Leistungsangebots – und benötigt einen flexiblen Versicherungsschutz, der mit diesen Entwicklungen Schritt hält.
Die Allrisk-Police kann ein wertvolles Werkzeug sein, um den Betrieb abzusichern, jedoch nur, wenn sie individuell angepasst und regelmäßig überprüft wird. Andernfalls bleibt sie eine trügerische Sicherheitsgarantie, die im Ernstfall nicht hält, was sie verspricht. Apothekenbetreiber sind gut beraten, hier mit Bedacht vorzugehen und auf Expertenwissen zu setzen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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