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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekenbranche in Deutschland steht vor entscheidenden Veränderungen: Von politischen Forderungen der Adexa für bessere Arbeitsbedingungen über die geplante Erweiterung der Impfkompetenzen bis hin zu juristischen Auseinandersetzungen wie dem Werbestreit um Hustenmittel. Wirtschaftlich zeigt die Noweda mit steigenden Gewinnen und Digitalisierungsoffensiven, wie Zukunft gestaltet werden kann, während Wick Pharma mit einer umstrittenen Logistikentscheidung Kritik auf sich zieht. Gleichzeitig belasten technische Probleme wie der Securpharm-Ausfall und hohe Kammerbeiträge den Alltag der Apotheken. Doch es gibt auch kreative Ansätze: Apothekerinnen setzen auf Instagram gegen Versandapotheken, und innovative Versicherungslösungen sichern Vermögenswerte. Die Apotheken stehen vor einer Herausforderung – und einer Chance.
Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl die Attraktivität der Branche als Arbeitgeber als auch ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle betreffen. Die Apothekengewerkschaft Adexa hat ein Positionspapier veröffentlicht, das in sechs zentralen Forderungen Wege aufzeigt, wie die Zukunft der Apotheken gesichert und ihre Position als attraktive Arbeitsplätze gestärkt werden kann. Zu den Hauptforderungen zählen eine angemessene Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie klare Entwicklungsperspektiven für junge Fachkräfte. Besonders in der aktuellen politischen Situation, in der mögliche Neuwahlen nach der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) diskutiert werden, wächst der Druck auf die Politik, diese Forderungen ernst zu nehmen. Adexa betont, dass die kommenden Monate entscheidend für die Weichenstellungen sind, um die Apothekenlandschaft zu stabilisieren und weiterzuentwickeln, insbesondere nach den Belastungen durch die Ampel-Koalition.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Zukunftsplanung betrifft die Erweiterung der Impfkompetenzen in Apotheken. Die Einführung neuer Impfleistungen, insbesondere die Verabreichung aller Totimpfstoffe, könnte die wohnortnahe Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern und Apotheken als erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen stärken. Diese neuen Kompetenzen bieten den Apotheken erhebliche Chancen, erhöhen aber zugleich die Anforderungen an das Risikomanagement und den Versicherungsschutz. Apothekenbetreiber müssen ihre bestehenden Versicherungspolicen auf mögliche Lücken überprüfen, da die Haftungsrisiken mit den erweiterten Aufgaben deutlich steigen. Hier zeigt sich, dass Innovation und Verantwortung Hand in Hand gehen müssen, um die neuen Möglichkeiten erfolgreich zu nutzen.
Auch juristische Entwicklungen beeinflussen den Apothekenalltag. Das Landgericht Hamburg hat in einem Streit zwischen den Herstellern Engelhard und Bionorica eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Signalwirkung hat. Engelhard hatte in der Werbung für das Hustenmittel Prospan behauptet, dass dieses dem Konkurrenzprodukt Bronchipret überlegen sei. Diese Behauptung wurde auf Grundlage einer Studie getroffen, die das Gericht jedoch als wissenschaftlich unzureichend bewertete. Das Urteil, das Engelhard zur Unterlassung verpflichtet, unterstreicht die Bedeutung von fundierter wissenschaftlicher Evidenz in der Arzneimittelwerbung. Für Apotheken ist diese Entscheidung insofern relevant, als sie das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte, die sie anbieten, beeinflusst.
Wirtschaftliche Stabilität ist ebenfalls ein großes Thema. Die Noweda Apothekergenossenschaft konnte durch optimierte Prozesse und eine stabile Nachfrage im vergangenen Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinnanstieg erzielen. Dieser Erfolg wird gezielt in die Digitalisierung und Modernisierung der Infrastruktur investiert, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsapotheken stärken soll. Noweda zeigt damit, wie strategisches Management und innovative Ansätze zur Sicherung der Zukunft der Branche beitragen können.
Anders gestaltet sich die Lage bei Wick Pharma, das die Logistik für Wick Medinait an den Elektronikhändler Walzer Elektronik übergeben hat. Diese Entscheidung sorgt für Diskussionen in der Branche, da viele Apotheker skeptisch auf die Einbindung eines Elektronikhändlers in die Arzneimittelversorgung reagieren. Während Wick Pharma die Vorteile des neuen Logistikpartners betont, befürchten viele Apothekenbetreiber eine Beeinträchtigung der Qualität der Versorgungskette. Diese Entwicklung zeigt, wie sensibel die Balance zwischen Kosteneffizienz und Vertrauen in der Arzneimittellogistik ist.
Zudem stehen Apotheken in der kommenden Woche vor einer besonderen Herausforderung: Während geplanter Wartungsarbeiten wird das Securpharm-System, das die Echtheitsprüfung von Arzneimitteln sicherstellt, vorübergehend nicht erreichbar sein. Besonders Notdienstapotheken müssen sich auf diese Einschränkung einstellen. Solche Vorfälle verdeutlichen die Abhängigkeit der Apotheken von stabilen IT-Systemen und die Notwendigkeit, für technische Störungen gerüstet zu sein.
Finanzielle Belastungen bleiben ebenfalls ein drängendes Problem. Die Höhe der Kammerbeiträge, die besonders spezialisierte Apotheken wie Versandhandels-, Sterilherstellungs- oder Großhandelsapotheken betreffen, führt seit Jahren zu Unmut. Zwei Apotheker aus Niedersachsen kämpfen aktuell vor Gericht gegen die ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Beitragshöhen, doch bislang blieben die Gerichte auf Seiten der Kammern. Dieses Thema zeigt, wie notwendig eine Reform der Beitragssystematik ist, um faire Bedingungen für alle Apotheken zu schaffen.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Zwei Apothekerinnen aus Grefrath nutzen Instagram, um die Stärken ihrer Vor-Ort-Apotheken zu bewerben und ein Gegengewicht zur wachsenden Konkurrenz durch Versandapotheken zu schaffen. Mit gezielten Kampagnen betonen sie die Vorteile der persönlichen Beratung und regionalen Gesundheitsversorgung. Dieses Beispiel zeigt, wie kreative Ansätze helfen können, das Image der Vor-Ort-Apotheken zu stärken.
Ein oft übersehenes, aber äußerst wichtiges Thema ist der Schutz vor Vermögensschäden. Diese können sowohl durch interne Fehler wie Abrechnungsprobleme als auch durch externe Gefahren wie Cyberangriffe entstehen. Eine branchenspezifische Apothekenversicherung ist unverzichtbar, um existenzbedrohende Risiken abzuwenden. Der Markt bietet inzwischen umfassende Lösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Apotheken zugeschnitten sind, doch die Betreiber müssen diese Angebote aktiv nutzen und regelmäßig überprüfen.
Die Apothekenbranche steht derzeit unter enormem Druck, doch genau in diesen Zeiten zeigt sich ihre Fähigkeit, sich den Herausforderungen zu stellen und neue Wege zu gehen. Die Forderungen der Adexa sind ein dringender Appell an die Politik, endlich Maßnahmen zu ergreifen, die den Apotheken nicht nur kurzfristig Luft verschaffen, sondern sie langfristig stärken. Eine bessere Vergütung, familienfreundlichere Arbeitsbedingungen und klare Perspektiven für den Nachwuchs sind keine Luxusforderungen, sondern essenzielle Grundlagen, um die Zukunft der Apothekenlandschaft zu sichern. Die aktuelle politische Situation bietet die Chance, diese Weichenstellungen vorzunehmen, doch dazu bedarf es Mut und Entschlossenheit seitens der Entscheidungsträger.
Die geplante Erweiterung der Impfkompetenzen zeigt, wie Apotheken ihre Rolle als unverzichtbare Akteure im Gesundheitswesen ausbauen können. Doch diese neuen Aufgaben sind nicht ohne Risiko, und es ist unerlässlich, dass Apothekenbetreiber in ihren Versicherungsschutz investieren, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig zeigt der Fall von Wick Pharma, dass wirtschaftliche Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden müssen. Die Logistik eines Elektronikhändlers mag kosteneffizient sein, doch sie darf nicht das Vertrauen der Apotheken und ihrer Kunden gefährden.
Die Digitalisierung, wie sie Noweda vorantreibt, ist ein positives Beispiel dafür, wie die Branche zukunftsfähig gemacht werden kann. Doch ohne politische Unterstützung, etwa durch die Reform der Kammerbeiträge oder den Abbau bürokratischer Hürden, bleibt das Engagement der Akteure begrenzt. Zudem müssen Apotheken stärker in den Schutz vor Vermögensschäden investieren, denn die Risiken durch Cyberangriffe und Abrechnungsfehler sind real und können existenzbedrohend sein.
Letztlich zeigt das Beispiel der Grefrather Apothekerinnen, dass die Apothekenbranche trotz aller Widrigkeiten kreative Lösungen finden kann, um sich gegen die wachsende Konkurrenz der Versandapotheken zu behaupten. Doch solche Einzelinitiativen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Politik jetzt handeln muss. Die Apotheken sind nicht nur ein Wirtschaftssektor, sondern ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Ihr Erhalt liegt im Interesse aller – Politik, Patienten und Apotheker.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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