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  • 09.11.2024 – Apotheken-News: Apothekenreform im Wartestand
    09.11.2024 – Apotheken-News: Apothekenreform im Wartestand
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Apothekenreform rückt in weite Ferne – mit dem Ende der Ampel-Koalition steht die Branche vor einer ungewissen Zukunft. Ein umfasse...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apothekenreform im Wartestand

 

Politische Blockade gefährdet Apothekenstandorte und erschwert dringend benötigte Reformen

Die Apothekenreform rückt in weite Ferne – mit dem Ende der Ampel-Koalition steht die Branche vor einer ungewissen Zukunft. Ein umfassender Reformplan scheint erst 2026 realistisch, während die Zahl der Apotheken aufgrund steigender Kosten und unzureichender Unterstützung drastisch sinken könnte. Apothekerinnen und Apotheker sehen sich gezwungen, politisch aktiv zu werden und strategische Allianzen zu schmieden, um ihre Anliegen im Wahljahr durchzusetzen. Doch die Geduld schwindet: Wie lange kann das Apothekensystem unter dem anhaltenden politischen Stillstand noch durchhalten?


Die Ampel-Koalition ist am Ende, und mit ihr sind die Hoffnungen auf eine baldige Apothekenreform erneut in die Ferne gerückt. Die Apothekerschaft, ohnehin belastet von steigenden Kosten, Personalmangel und dem Verlust an Standorten, muss sich auf eine langwierige Phase der Unsicherheit einstellen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening äußerte ihre Besorgnis bereits unmittelbar nach dem Koalitionsbruch und warnte eindringlich vor einer „weiteren Ausdünnung der Versorgung zu Lasten der Patientinnen und Patienten“. Die Apotheken bräuchten eine politische Unterstützung, die schnell und entschlossen sei, forderte sie. Doch die Zeichen stehen nicht gut, denn die politische Realität weist in eine andere Richtung.

Im Januar steht die Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an, die den Weg für Neuwahlen ebnen könnte. Sollte es tatsächlich im März zur Wahl kommen, wäre ein Beginn der Koalitionsverhandlungen im Frühjahr zu erwarten. Doch Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Koalitionsgespräche, insbesondere in komplexen politischen Lagen wie der aktuellen, mehrere Monate in Anspruch nehmen können. Es ist wahrscheinlich, dass eine neue Bundesregierung erst im Herbst 2025 einsatzbereit ist. Angesichts der Fülle an dringenden Themen – von der Gesundheitsfinanzierung über die Rentenproblematik bis hin zur Migration – ist eine Priorisierung der Apothekenreform unwahrscheinlich. Sollte das Gesundheitsressort sich dennoch dieser Aufgabe annehmen, dann nicht vor 2026.

Über eine Neuausrichtung der Apothekenlandschaft wird jedoch bereits auf verschiedenen Ebenen nachgedacht. Die CDU hat im November 2023 ein Positionspapier veröffentlicht, das in den Grundzügen eine Reform skizziert und unter anderem eine Anhebung des Fixhonorars fordert, um die Kostensteigerungen in den Apotheken aufzufangen. Gleichzeitig sollen Nullretaxationen auf schwerwiegende Fälle beschränkt werden. Dies könnte eine wichtige Verhandlungsbasis sein, sollte die CDU in der nächsten Regierung beteiligt sein. Doch die Apothekerschaft weiß, dass die Verlautbarungen der Opposition meist von einer gewissen Distanz zur praktischen Regierungsrealität geprägt sind. Ohne konkrete Unterstützung von einer zukünftigen Regierungskoalition sind die Perspektiven der Apotheken in Deutschland weiterhin düster.

Die Apothekenlandschaft in Deutschland befindet sich bereits jetzt in einem tiefgreifenden Wandel. Claudia Korf, Geschäftsführerin der ABDA, prognostizierte, dass die Zahl der Apotheken in den nächsten drei Jahren von aktuell rund 17.000 auf etwa 13.000 schrumpfen könnte – im schlimmsten Fall gar auf 10.000. Dies verdeutlicht den Handlungsbedarf, doch die politische Dynamik bleibt eine Hürde. Trotz einer stärkeren Sensibilisierung der Politik durch zahlreiche Besuche von Abgeordneten in den Apotheken, wie Korf im Jahresbericht der ABDA darlegte, bleibt die strukturelle Verbesserung für die Apotheken in weite Ferne gerückt. Mit jedem Tag, der ohne politische Lösung vergeht, wächst der Druck auf die Apothekerschaft.

Selbst ein ambitionierter Fahrplan könnte den Apotheken kaum zeitnah helfen. Ein Referentenentwurf für eine Apothekenreform könnte im besten Fall im Frühjahr 2026 vorgelegt werden. Die erforderlichen Abstimmungen, Änderungen und politischen Diskussionen dürften jedoch, wie Erfahrungen mit früheren Reformen zeigen, mindestens ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen, bevor ein Gesetz verabschiedet wird. Unter diesen Bedingungen wäre ein Inkrafttreten frühestens im Jahr 2027 denkbar – ein Zeitraum, der für viele Apotheken existenzgefährdend sein könnte.

Viele Apothekerinnen und Apotheker fragen sich, wie sie in der Zwischenzeit überleben sollen. Die Geschäftsführerin der ABDA hat bereits darauf hingewiesen, dass Untätigkeit und Abwarten keine Optionen sind. Die Lobbyarbeit der Apothekenverbände ist daher darauf ausgerichtet, das Thema Apothekenreform prominent in die Wahlprogramme der Parteien zu integrieren und so eine nachhaltige Unterstützung zu sichern. Für Apotheker und Apothekerinnen gilt es nun, strategisch zu handeln, insbesondere gegenüber jenen Politikern, die auf ein Direktmandat angewiesen sind und daher besonders sensibel auf die Anliegen ihrer Wählerschaft reagieren.


Kommentar: Politik der Verzögerung – Wie lange hält die Apothekenlandschaft noch durch?

Die erneute Verschiebung der Apothekenreform ist für die Apotheken in Deutschland ein schwerer Schlag. Die Unsicherheit wächst, während die Herausforderungen immer größer werden. Steigende Betriebskosten, höhere Personalkosten und ein wachsender bürokratischer Aufwand belasten die Apotheken seit Jahren. Die Pandemie hat das Gesundheitssystem und die Apotheken an den Rand der Belastbarkeit gebracht, und die aktuelle politische Stagnation lässt keinen Raum für dringend benötigte Reformen.

Was die Apothekerschaft jetzt bräuchte, wäre ein klares politisches Signal, das Sicherheit und Perspektive schafft. Stattdessen erleben die Apotheken einen politischen Stillstand, der selbst die optimistischsten Prognosen zunichtemacht. Sollte es tatsächlich bis 2026 dauern, bevor auch nur ein Entwurf für eine Apothekenreform vorliegt, ist es fraglich, wie viele Apotheken bis dahin die Türen schließen müssen. In ländlichen Regionen wird das ohnehin dünne Netz der Apotheken immer weiter ausgedünnt, was nicht nur die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gefährdet, sondern auch eine massive Überlastung der verbleibenden Apotheken zur Folge haben könnte.

Die CDU hat sich bereits in einem Positionspapier zur Apothekenreform geäußert, doch als Oppositionspartei bleiben ihre Forderungen ohne Wirkung. Es bleibt abzuwarten, ob sie in einer künftigen Regierungsbeteiligung tatsächlich einen Reformwillen zeigen wird oder ob diese Versprechungen am Ende des Wahlkampfes verschwinden. Die Apothekerschaft tut gut daran, auf konkrete Maßnahmen zu drängen, sollte es zu Koalitionsverhandlungen mit CDU-Beteiligung kommen. Doch auch die Apotheken müssen realistisch bleiben: Selbst eine künftige Regierung wird in einer komplexen politischen Lage, die von sozialen und wirtschaftlichen Krisen geprägt ist, kaum Priorität auf eine umfassende Apothekenreform legen können.

Ein schnelles Handeln ist jedoch unerlässlich, denn das Risiko eines massiven Rückgangs der Apothekenanzahl ist real. Die ABDA hat in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht betont, dass die Zahl der Apotheken bis 2026 drastisch sinken könnte, wenn keine politischen Maßnahmen ergriffen werden. Was bleibt, ist ein zäher Überlebenskampf, den die Apotheken in Eigeninitiative führen müssen. In den vergangenen Monaten hat die ABDA durch Besuche von Abgeordneten in Apotheken bereits wertvolle Aufklärungsarbeit geleistet, doch das allein wird nicht ausreichen. Die Politik muss auf die realen Sorgen der Apotheken eingehen und erkennen, dass ohne ein funktionierendes Apothekensystem die Gesundheitsversorgung in Deutschland gefährdet ist.

Die Zeit der vagen Versprechungen ist vorbei. Die Apotheken benötigen strukturelle und finanzielle Unterstützung, um weiterhin ihren wichtigen Beitrag im Gesundheitssystem leisten zu können. Sollte die Politik hier weiterhin versagen, droht ein Rückgang der Apothekenzahlen auf ein gefährlich niedriges Niveau. Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen auf die Apothekerinnen und Apotheker hören, bevor es zu spät ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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